Bornheimer Wasserversorgung Das Wasser in Bornheim wird teurer

Bornheim · Der Betriebsausschuss beschließt höhere Gebühren. Eine weitere Steigerung ist 2019/20 möglich.

Das Wasser in Bornheim wird teurer. Mit den Stimmen von CDU, Grünen, ABB und dem überwiegenden Teil der SPD-Vertreter hat der Betriebsausschuss am Donnerstagabend die Erhöhung der Gebühr für Trink- und Brauchwasser zum neuen Jahr beschlossen. Zwar muss sich der Stadtrat am Donnerstag, 7. Dezember, noch mit dem Thema befassen. Ein anderes Votum ist aber unwahrscheinlich.

Aktuell kostet der Kubikmeter Wasser in Bornheim 1,72 Euro (1,61 Euro netto plus sieben Prozent Mehrwertsteuer), ab dem 1. Januar wird der Preis bei 1,82 Euro pro Kubikmeter liegen (1,71 Euro netto plus sieben Prozent Mehrwertsteuer). Die Erhöhung beinhalte nur die Effekte, die mit der Umstellung der Wasserversorgung zusammenhingen, sagte Ulrich Rehbann, Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim (SBB).

Bekanntlich hatte der Stadtrat mit den Stimmen von CDU, Grünen und SPD beschlossen, die Versorgung bis Ende 2017 auf ein Mischungsverhältnis von 60 Prozent Wasser vom Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) zu 40 Prozent Wasser vom Wahnbachtalsperrenverband (WTV) umzustellen.

Vor der beschlossenen Änderung lag das Gemisch bei 75 Prozent WBV- und 25 Prozent WTV-Wasser. WTV-Wasser ist weicher, aber teurer. Die Stadt geht daher von Mehrkosten pro Jahr in Höhe von rund 130 600 Euro aus.

Diese Mehrkosten werden nun dem Gebührenzahler in Rechnung gestellt, zusätzlich zu den Kosten für Untersuchungen, wie sich das neue Wassergemisch auf das Leitungsnetz auswirkt. Laut Rehbann wurden die Analysekosten in Höhe von 157 732 Euro auf zwei Jahre verteilt. Da 2020 eine weitere Umstellung anstehe, werde man 2019 nachkalkulieren. Wie berichtet, hatten CDU und Grüne weitergehend durchgesetzt, bis 2020 sukzessive auf ein Wasserverhältnis von 50:50 umzustellen.

Kritik von SPD-Ratsherr Harald Stadler

Die FDP könne den neuen Gebühren nicht zustimmen, sagte Alexander Schüller. Er verwies darauf, dass Klagen gegen den Wechsel der Wasserversorgung im Raum stünden. Die FDP werde intern absprechen, ob man sich einer Klage anschließe. Mit den neuen Wassergebühren sowie der bereits im Frühjahr erfolgten Erhöhung der Grundgebühren sei Bornheim „in der obersten Liga der Wasserpreise weit und breit“, sagte SPD-Ratsherr Harald Stadler. Durch eine Veränderung des Wassers um einen Härtegrad nach unten, ändere sich nichts, meinte er.

Sein Fraktionskollege Wilfried Hanft betonte für die SPD, dass man das Verhältnis 60:40 als Kompromiss ansehe. Alles, was darüber hinausgehe, lehnten die Sozialdemokraten aus finanziellen und technischen Gründen ab.

CDU-Mann Bernd Marx nannte den Kompromiss einen „Meilenstein“. Bereits im Vorfeld der Ausschusssitzung hatte sich die Union zudem schriftlich geäußert. „Ein Bornheimer Bürger mit einem durchschnittlichen Wasserverbrauch muss für qualitativ besseres Trinkwasser lediglich 39 Cent im Monat mehr zahlen. Aus dieser geringfügigen Erhöhung wird ersichtlich, dass wir unsere Entscheidung für mehr Wahnbachtalsperren-Wasser mit Bedacht gewählt haben – auch im Sinne des Geldbeutels der Bürger“, hatte die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller erklärt.

Arnd Kuhn (Grüne) schloss sich den Ausführungen von Marx an. Er halte zudem die weitere Umstellung des Wassers auf 50:50 für technisch machbar. Das werde eine „signifikante Verbesserung“ bringen. ABB-Mitglied Paul Breuer ging noch weiter. Er kündigte an, dass seine Wählergemeinschaft nach der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2020 noch mehr WTV-Wasser für Bornheim haben wolle. Breuer: „Die Erhöhung der Gebühren ist noch zumutbar.“

Bürgermeister Wolfgang Henseler sagte, dass sich die Stadt aktuell in Gesprächen mit WBV und WTV befinde, um eine längerfristige vertragliche Regelung auf den Weg zu bringen. Dabei solle es auch um mögliche Konsequenzen gehen, falls es ein Gerichtsverfahren zum Wasserwechsel gibt.

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