Ehrenamtliches Engagement Christlicher Friedens- und Entwicklungsdienst „Eirene“ feiert 60-jähriges Bestehen

Bornheim-Walberberg · Seit 1957 setzt sich „Eirene“ für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Zum Geburtstag gab es ein ganz besonderes Geschenk.

 Reinhard Voß (rechts) spricht beim Festakt in Bornheim-Walberberg. Auf dem Tisch steht die Rosenneuzüchtung, die auf den Namen „Eirene“ getauft wurde.

Reinhard Voß (rechts) spricht beim Festakt in Bornheim-Walberberg. Auf dem Tisch steht die Rosenneuzüchtung, die auf den Namen „Eirene“ getauft wurde.

Foto: Axel Vogel

Seit 1957 setzt sich der internationale christliche Friedens- und Entwicklungsdienst „Eirene“ mit Fachkräften und Freiwilligen aus aller Welt und in Kooperation mit weltweiten Partnerorganisationen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung ein. Ihren 60. Geburtstag feierte die Organisation mit Hauptsitz in Neuwied jetzt im Rahmen der Mitgliederversammlung zu Pfingsten in der Walberberger Jugendakademie.

Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Taufe einer neuen Rose des bekannten Rosenzüchterunternehmens Rosen Tantau aus Uetersen (Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein) auf den Namen des Geburtstagskindes. „Mit dem Namen 'Eirene' erhält die Rose nun einen internationalen Namen“, erklärte Karin Penno-Burmeister, 17 Jahre lang Leiterin der KZ-Gedenkstätte Ladelund an der dänischen Grenze, in ihrer Rede vor rund 300 Mitgliedern sowie Gästen aus Afrika, Lateinamerika und europäischen Ländern. Ebenfalls anwesend war Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs

Penno-Burmeister war es auch, die 2014 mit der Idee für die Blume an die Rosenschule in Uetersen herangetreten war. Nach vielen Versuchen hatte sich die neue Rose als Züchtung durchgesetzt und erhielt am 8. Mai 2015 zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs den Namen „Friedenslicht“. Als solche blüht sie seitdem in Gedenkstätten und Erinnerungsorten, in öffentlichen Grünanlagen und privaten Gärten. Als Wohltägigkeitsrose generiert sie Spenden für die Erinnerungskultur.

„Die Rose ist quasi eine Botschafterin für das Lernen aus der Geschichte und den Frieden geworden“, sagte Penno-Burmeister. „Da sich die Rose 'Friedenslicht' mittlerweile in der Welt verbreitet, wurde es notwendig, dass sie ein internationales Synonym, nämlich 'Eirene' erhält“, sagte sie weiter. Der Name habe auch Symbolcharakter. So erinnere er an die griechische Friedensgöttin der Antike und sei Sinnbild des weltlichen Friedens. Zehn Rosenbäumchen überreichte Penno-Burmeister der Organisation im Namen von Rosenzüchter Christian Evers.

3000 Helfer in sechs Jahrzehnten

Als Paten fungierten Thomas Silberhorn, Maria Teresa Castilblanco Mairena, Gender- und Entwicklungsexpertin, engagierte Feministin und Menschenrechtsverteidigerin, sowie Antje Heider-Rottwilm, Pastorin und Oberkirchenrätin im Ruhestand sowie Vorsitzende des europäischen Netzwerks „Church and Peace“. Wer die weißblühende Strauchrose kauft, spendet automatisch einen Euro für die Bewahrung der Erinnerungskultur.

Stolz ist „Eirene“ um den Vorsitzenden Reinhard Voß, dass in den vergangenen sechs Jahrzehnten rund 3000 Entwicklungshelfer und Freiwillige zahlreiche Projekte in den verschiedensten Ländern auf den Weg gebracht haben. Dazu gehören unter anderem das Engagement für Friedensjournalismus, der Aufbau von Getreidebanken in Niger, die friedenspädagogische Arbeit mit Kindern und Frauen in Bolivien sowie Programme in Nicaragua zur Ausbildung von Jugendlichen.

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