Ätzende Lauge im Trinkwasser Bornheimer Rheinorte entgehen nur knapp einer Katastrophe

Bornheim · Mehrere Bewohner der Rheinorte in Bornheim sind durch einen zu hohen Anteil von ätzender Natronlauge im Trinkwasser verletzt worden. Mittlerweile seien alle Werte wieder im Normbereich, teilt der Stadtbetrieb Bornheim (SBB) mit.

Stundenlang war am Donnerstagnachmittag verunreinigtes Wasser durch die Leitungen der Bornheimer Stadtteile Widdig und Uedorf geflossen. Ein Mann wurde, nachdem er sich mit dem verunreinigten Wasser gewaschen hatte, mit roter Haut ins Krankenhaus eingeliefert.

Weitere Anwohner haben Hautreizungen, Atemnot und möglicherweise auch Verätzungen erlitten. Wie viele Personen genau betroffen sind, ist unklar. Laut Polizei Bonn sind ein älterer Mann und ein Kind betroffen. Die Stadt Bornheim spricht von drei Verletzten.

Offensichtlich war die Bevölkerung erst nach Auftreten erster Verletzungsfälle über Durchsagen der Feuerwehr informiert worden. Da viele Anwohner diese Lautsprecheransagen nicht mitbekamen, erfuhren sie zunächst gar nichts oder erst später über die Medien von der Verletzungsgefahr durch das Trinkwasser.

Der Überschuss an Lauge war dem SBB erst aufgefallen, als Anwohner von verunreinigtem Wasser berichteten. Nach derzeitigen Erkenntnissen hat eine defekte Pumpe im Wasserwerk bei der Mischung von ursprünglich zu saurem Trinkwasser zu viel der neutralisierenden Natronlauge beigemischt.

"Alarm ist nicht ausgelöst worden", sagt Ulrich Rehbann, Vorstand des Stadtbetriebs Bornheim. Die Anlage sei so eingestellt, dass der erhöhte Wert lediglich angezeigt werde. "Die defekte Anlage ist jetzt abgeklemmt", versichert Rehbann. Der SBB ist seit Anfang des Jahres für die Wasserversorgung in Bornheim zuständig. Er hat sie von der Regionalgas Euskirchen übernommen, die zuvor 16 Jahre lang zuständig war.

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