ÖPNV im Vorgebirge Bornheimer Politik will mehr Fahrten der Linie 18

Bornheim · Die Stadtbahn-Linie 18 der KVB soll künftig auch nachts alle 30 Minuten statt nur einmal pro Stunde fahren. Einen entsprechenden Beschlsus hat der Stadtrat in Bornheim einstimmig gefasst. Die Umsetzung kommt jedoch nicht mehr dieses Jahr.

Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Bornheimer Stadtrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause seinerseits eine Taktausweitung der Linie 18 in Alfter und Bornheim beschlossen. Nach einhelliger Meinung der Politik soll die Stadtbahn zukünftig auch zwischen 20 Uhr und Betriebsschluss in der Nacht alle 30 statt alle 60 Minuten fahren. Die Zustimmung aus Bornheim ist Voraussetzung dafür, dass der für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zuständige Rhein-Sieg-Kreis sich nun mit der Umsetzung der Angebotserweiterung weiter befasst.

Allerdings ist mit einer Umsetzung nicht mehr in diesem Jahr zu rechnen. Kosten wird die Stadt die Maßnahme rund 40.000 Euro pro Jahr. Der Betrag wird auf die ÖPNV-Umlage an den Kreis angerechnet, die bislang zwei Millionen Euro pro Jahr beträgt.

Linie 68 fiele weg

Der Fahrplan der Linie 18 war bereits im Dezember 2018 erweitert worden. Seitdem gibt es in Bornheim einen durchgängigen 30-Minuten-Takt samstags zwischen etwa 15 Uhr und 20 Uhr sowie sonn- und feiertags zwischen etwa 10 Uhr und 20 Uhr. Zuvor hatte es das nur zwischen Bonn und der Haltestelle „Bornheim“ durch Fahrten der Linie 68 gegeben sowie zwischen Brühl-Schwadorf und Köln, wo die Linie 18 schon zuvor häufiger gefahren war.

Infolge einer Ausweitung würden die Verstärkerfahrten der Linie 68 bis zur Haltestelle „Bornheim“ wegfallen und mit der Linie 18 eine durchgehende Verbindung von Bonn nach Köln geschaffen. Profitieren würden davon vor allem Reisende an den Haltestellen in Dersdorf, Waldorf, Merten und Walberberg, wo die Linie 68 bislang nicht hält. Mittelfristig sollen die Bahnen auf der Linie 18 aber noch häufiger fahren.

Zehn-Minuten-Takt gewünscht

Gewünscht ist ein Zehn-Minuten-Takt der Linie 18, mindestens in den Hauptverkehrszeiten, wenn Schüler und Pendler unterwegs sind. Auf Nachfrage von Markus Hochgartz (Grüne) erläuterte Bornheims Beigeordneter Manfred Schier in der Ratssitzung, dass ein Zehn-Minuten-Takt ohne einen zweigleisigen Ausbau der noch eingleisigen Abschnitte im Stadtgebiet nicht möglich sei. Wie berichtet, hatte es zu dieser Frage widersprüchliche Aussagen der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) gegeben, die das Streckennetz der Stadtbahnlinie 18 zwischen Bonner und Kölner Stadtgrenze betreibt. Nun wartet die Verwaltung auf eine Antwort.

Auf die Frage von Andrea Gesell (Grüne), was getan werden könne, damit sich die HGK bewege, verwies Schier auf die Möglichkeiten der Politik. Paul Breuer (ABB) zog mit seiner Bemerkung, die Vertreter der Parteien im Landtag machten in dieser Frage zu wenig Druck, Schelte seiner Ratskollegen auf sich. Man unternehme alles, was möglich sei, so der Tenor. „Sie machen es sich als politische Randerscheinung sehr einfach mit Ihren Äußerungen“, schimpfte Wilfried Hanft (SPD).

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