Personalprobleme beim Ortsausschuss Bornheimer Ortsausschuss sucht neuen Vorstand

Bornheim · Sollten sich bis April keine Kandidaten finden, droht die Auflösung des Traditionsvereins. Dann müssten sich die entsprechenden Vereine um Veranstaltungen wie Prinzenproklamation und Maiansingen kümmern.

Gibt es eine Zukunft für den Ortsausschuss Bornheim? Mit dieser Frage muss sich der Vorstand des in den 1950er Jahren gegründeten Traditionsvereins bereits seit längerer Zeit beschäftigen. Doch nun wird die Sache akut: Vier Personen des aktuell sechsköpfigen Vorstandsteams werden definitiv nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen. Kandidaten für die Nachfolge sind jedoch nicht in Sicht.

Sollte sich das nicht ändern, könnte die Jahreshauptversammlung im April das Ende des Ortsausschusses besiegeln. „Wir haben unsere Entscheidung, nicht noch einmal zu kandidieren, bereits vor zwei Jahren bekannt gemacht und auch bei Mitgliederversammlungen immer wieder darauf hingewiesen. Doch bislang hat sich aus den Reihen der Ortsvereine noch niemand gefunden, der unsere Tätigkeit fortsetzen möchte“, bedauert Mike Peters, der seit neun Jahren Vorsitzender des Ortsausschusses ist und seit 17 Jahren im Vorstand mitarbeitet.

Seit er sich vor zwei Jahren als Apotheker in Remagen selbstständig gemacht hat, bleibt dem 39-Jährigen kaum noch Zeit, seinen umfangreichen Aufgaben gerecht zu werden. Auch Geschäftsführer Sebastian Josefiak (31), der inzwischen nicht mehr in Bornheim, sondern in Rösberg lebt, wird sein Amt nicht weiterführen.

Sein Stellvertreter Jürgen Granitza (64) möchte sich auf seine Engagement bei der KG Bonnem Alaaf konzentrieren, und auch Kassierer Andreas Peters steht aus beruflichen und privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Die Ämter des stellvertretenden Vorsitzenden Marco Bennighaus und des stellvertretenden Kassierers Heiko Bergmann wären ebenfalls neu zu besetzen.

Sollte bei der Mitgliederversammlung kein neuer Vorstand gewählt werden können, werden bis zu zwei Nachwahltermine stattfinden. „Wenn auch dann nichts passiert, werde ich einen Antrag auf Auflösung des Ortsausschusses stellen müssen“, sagt Peters. Obwohl bei den zwölf Mitgliedervereinen die einhellige Meinung vorherrsche, dass auf den Ortsausschuss, der als eine Art Dachorganisation und Ansprechpartner dient, nicht verzichtet werden könne, sei niemand bereit, sich dafür einzusetzen.

„Die Leute engagieren sich ja schon in ihren eigenen Vereinen. Da wollen sich die meisten nicht noch mehr Arbeit zumuten“, erklärt Peters. Natürlich würden er sowie das gesamte Vorstandsteam einem möglichen Nachfolger aber mit Rat und Tat zur Seite stehen. Den Wegfall des Ortsausschusses würden die Vereine seiner Ansicht nach schnell zu spüren bekommen. Nicht nur dass sie sich um die Organisation traditioneller Feste oder gemeinsamer Aktionen alleine kümmern müssten.

Auch finanziell stünden sich die Vereine schlechter: Ein Beispiel sind die Gema-Gebühren, die sich um 20 Prozent reduzieren, wenn die Veranstaltung eines Mitgliedsvereins vom Ortsausschuss angemeldet wird. Und auch die Weckmänner für die Kinder beim Sankt-Martins-Zug, die bislang vom Ortsausschuss bezahlt wurden, müssten einen anderen Sponsor finden.

Der Plan B, der im Falle einer Auflösung des Ortsausschusses zum Tragen käme, würde dessen Aufgaben wieder komplett zurück in die Hände der entsprechenden Vereine geben. So würde sich etwa die KG Bonnem Alaaf um die Durchführung verschiedener Karnevalsveranstaltungen wie die Proklamation oder die Organisation des Zochs kümmern. Das Maiansingen wiederum wäre Sache des Junggesellenvereins.

Wer sich vorstellen kann, im Ortsausschuss Bornheim mitzuarbeiten kann unter info@oas-bornheim.de oder 01 63/5 90 07 00 Kontakt zum Vorstand aufnehmen.

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