Trinkwasserversorgung Bornheim vergrößert Wasserreserven für Spitzenzeiten

Bornheim · Der Stadtbetrieb Bornheim baut zurzeit zwei zusätzliche Hochbehälter zur Trinkwasserversorgung. Damit erhöht sich die Speicherkapazität auf 4000 Kubikmeter.

 Aussicht auf die Baustelle: Ulrich Rehbann (l.) und Wolfgang Henseler (r.) erläutern den Ausschussmitgliedern Stefan Montenarh und Horst Braun-Schoder die Wasserspeicher-Anlage in Botzdorf.

Aussicht auf die Baustelle: Ulrich Rehbann (l.) und Wolfgang Henseler (r.) erläutern den Ausschussmitgliedern Stefan Montenarh und Horst Braun-Schoder die Wasserspeicher-Anlage in Botzdorf.

Foto: Sonja Weber

Vom Turm des Landschaftsschutzvereins Vorgebirge (LSV) hat man zurzeit nicht nur die Aussicht auf die Kölner Bucht. Aus luftiger Höhe ist auch der Baufortschritt an den Hochbehältern für Trinkwasser in Botzdorf gut zu erkennen. Deren Anzahl hat sich in den vergangenen Monaten von zwei auf vier erhöht.

Die Gelegenheit für diesen Anblick bietet sich nur bis zum Ende der laufenden Arbeiten. Dann werden die Behälter wieder zugeschüttet. Die Chance, sich einen Überblick zu verschaffen, nutzten einige Mitglieder des Bornheimer Betriebsausschusses vor der Sitzung, in der das Wasserwerk Bornheim einen Bericht abgab.

Bürgermeister Wolfgang Henseler dankte dem LSV und dem Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) für die gute Zusammenarbeit. Wie berichtet, hatten diese Organisationen zunächst Bedenken in Bezug auf das Projekt geäußert, da das Baufeld an das Naturschutzgebiet Quarzgrube Brenig grenzt.

Aus Botzdorf wird Wasser in die Höhenorte gepumpt

Im Bornheimer Stadtgebiet gibt es Hochbehälteranlagen in Merten und Botzdorf. Sie dienen der Wasserversorgung weiter Teile der Stadt. Gespeist werden sie aus dem Wasserwerk Eichenkamp. In Botzdorf betreibt der Stadtbetrieb Bornheim eine Trinkwasserbehälteranlage mit einer Anlage zur Druckerhöhung.

Diese pumpt Wasser aus den beiden bisher vorhandenen Hochbehältern, die jeweils ein Speichervolumen von 1000 Kubikmetern haben, zu den hoch liegenden Ortschaften oder zum Versorgungsnetz. Die Hochbehälter wurden vor 1961 errichtet und 2004 saniert.

Seit dem Spatenstich für die Erweiterungsarbeiten im Februar sind zwei weitere Behälter errichtet worden, die ebenfalls jeweils 1000 Kubikmeter Wasser speichern können. Die Speicherkapazität der künftig vier Hochbehälter wird sich also auf 4000 Kubikmeter verdoppeln. „Damit haben wir einen guten Notvorrat und können Spitzenzeiten gut abdecken“, erklärte Wolfgang Hönighausen, Technischer Leiter des Wasserwerks.

Die neuen Behälter werden in Massivbauweise errichtet, der Zugang erfolgt über die bestehende Anlage. Auch die Sanierung und Abdichtung der beiden „alten“ Tanks ist Teil der Arbeiten. Möglich ist dies allerdings erst nach Inbetriebnahme der neuen Kammern.

Anlage kostet 2,3 Millionen Euro

Wie Ulrich Rehbann, Vorstand des Stadtbetriebs, ausführte, werden die Kosten für die Maßnahme, die mit rund 2,3 Millionen Euro angesetzt sind, nicht überschritten. Auch der Zeitplan werde bislang eingehalten. Er rechne damit, dass die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sind.

Inzwischen musste die 1000 Kubikmeter fassende Anlage Merten 1 am zweiten Hochbehälter-Standort vom Netz genommen werden. Gleiches ist im Frühjahr 2019 für den 2000 Kubikmeter fassenden Behälter Merten 2 geplant. Er soll saniert werden. Während des Ausfalls von Merten 2 könne die erweiterte Anlage in Botzdorf den entstehenden Verlust voll kompensieren, hieß es.

Ebenfalls für das kommende Jahr ist die Erneuerung der Hochzonen-Transportleitung geplant. Sie durchzieht die höher gelegenen Orte von Botzdorf bis Merten. Die Maßnahme ist in mehrere Bauabschnitte unterteilt.

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