Ausbau des Bornheimer Apostelpfads Beigeordneter: Apostelpfad soll Königstraße entlasten

BORNHEIM · Die Stadt Bornheim hält die aktuelle Zählung der Bürgergemeinschaft für den geplanten Straßenausbau nicht für relevant.

 Der Apostelpfad ist in einem miserablen Zustand.

Der Apostelpfad ist in einem miserablen Zustand.

Foto: Roland Kohls

Ob auf dem Apostelpfad derzeit 3500 Fahrzeuge am Tag oder mehr führen, das sei für den geplanten Straßenausbau „irrelevant“, sagt der Erste Beigeordnete Bornheims, Manfred Schier. Denn das Integrierte Handlungskonzept der Stadt sehe vor, dass der Apostelpfad durch den Ausbau als „Verkehrssammler“ fungieren solle, also Verkehr aufnehmen solle, damit dieser nicht durch die Königstraße laufe. Und die Fahrbahn sei nach Richtnorm geplant, um bis zu 15 000 Fahrzeuge pro Tag aufnehmen zu können.

Die „Bürgergemeinschaft Bornheimer für Bornheim“ um Beisitzer Norbert Nettekoven hält die geplante Erneuerung des Apostelpfads wie berichtet für „überdimensioniert“ und hat im November eine eigene Verkehrszählung durchführen lassen. Diese hat laut dem Verein, dem auch Anlieger des Apostelpfads angehören, ergeben, dass etwa 3500 Fahrzeuge täglich über die Straße rollen.

Die Anlieger kritisieren, dass die Stadt für ihre Planungen eine Prognose von 2006 heranzieht, die mit 11 000 Autos von mehr als drei Mal so viel Verkehr ausgeht. Seinen Standpunkt will der Verein sämtlichen Anwohnern an diesem Mittwoch, 18. Januar, um 19 Uhr in der Gaststätte „Zum letzten Groschen“, Königstraße 150, vorstellen.

Versammlung im Lokal „Zum letzten Groschen"

Die Prognose gelte für 2020 und darüber hinaus, sagt Schier. In den nächsten 15 Jahren sei allgemein mit einer Verkehrszunahme zu rechnen. Auch das vorgesehene Baugebiet Hexenweg werde zu mehr Verkehr in Bornheim führen. Ein Vergleich „mit dem, was heute auf dem Apostelpfad stattfindet“, sei auch insofern nicht geeignet, da die Straße in äußerst schlechtem Zustand sei und zusätzlich parkende Autos für Enge sorgten.

Zur Kritik der Bürgergemeinschaft, warum beidseitige Radwege geplant würden, betont er, dass auch der ADFC in das Vorhaben einbezogen worden sei und im Zuge der Offenlage keine Äußerungen gegen die Planung der Radwege gemacht worden seien. Es verwundere ihn, so Schier, warum die Diskussion jetzt noch mal aufkomme, „nachdem alles erörtert wurde“.

Die Frage, ob die Stadt noch eine eigene Zählung auf dem Apostelpfad durchführe, verneint Schier, weist aber darauf hin, dass die Verwaltung in regelmäßigen Abständen Zählungen vornehmen lasse, um zu prüfen, inwieweit diese mit vorgenommenen Prognosen übereinstimmten.

Natürlich habe die Stadt auch kein Interesse, den Durchgangsverkehr von der L 192 und L 281 in den Ort zu ziehen, geht der Beigeordnete auf einen weiteren Kritikpunkt ein. Die Stadt habe daher auch die Ampelschaltung am Hellenkreuz im Blick und schaue, inwieweit sich diese in Spitzenzeiten noch verbessern lasse.

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