Stadtentwicklung Baugebiet in Walberberg so gut wie vom Tisch

Bornheim-Walberberg · Der Bornheimer Stadtentwicklungsausschuss hat einstimmig gegen die Erschließung nahe der Schützenstraße votiert. Der letzte Wort hat aber der Stadtrat.

Die Bebauung der Fläche zwischen Schützen-, Ober- und Jodukusstraße in Walberberg ist quasi vom Tisch. Einstimmig lehnte der Ausschuss für Stadtentwicklung am Dienstagabend die Aufstellung eines Bebauungsplans ab. Das letzte Wort hat zwar der Stadtrat auf seiner Sitzung am Donnerstagabend. Dass er angesichts des deutlichen Votums des Ausschusses anders entscheiden wird, ist unwahrscheinlich.

Die Sitzung des Ausschusses war gut besucht. Rund 40 Walberberger waren gekommen, um die Entscheidung über das Baugebiet mitzubekommen. Bekanntlich hatten Walberberger Ende vergangener Woche vor Ort gegen die Baupläne protestiert. Diese sehen den Bau von 16 Doppelhaushälften und drei Reihenhäusern durch die Montana Wohnungsbaugesellschaft aus Bad Honnef vor. Die Anwohner befürchten eine starke Zunahme des Verkehrs in den umliegenden Straßen sowie eine steigende Gefahr von Überschwemmungen bei Starkregen, wenn die Grünfläche versiegelt wird. Als die Ausschussmitglieder die Baupläne beerdigten, brandete Applaus auf.

Probleme mit der Verkehrserschließung

„Wir wollen keinen Bebauungsplan“, sagte Ute Kleinekathöfer für die SPD-Fraktion. Zugleich betonte sie, dass die Haltung der SPD nichts mit dem Protest aus der Bürgerschaft zu tun habe. Bereits als der aktuelle Flächennutzungsplan der Stadt im Jahr 2011 aufgestellt wurde, habe die SPD dem Baugebiet kritisch gegenübergestanden, so Kleinekathöfer. Dies liege an der Hanglage sowie an den Problemen mit der Verkehrserschließung.

Letztlich schlossen sich SPD, Grüne, ABB, UWG, Linke und FDP einem Antrag an, den Lutz Wehrend (CDU) vorbrachte. So beschloss der Ausschuss nicht nur, dass kein Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans eingeleitet werden soll. Auch soll das Gebiet als Wohnbaufläche aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden. Beides muss der Stadtrat am Donnerstag noch bestätigen.

Wie Kleinekathöfer zeigte sich auch Wehrend darüber verwundert, dass die Beschlussvorlage zur Aufstellung des Bebauungsplans von der Verwaltung auf die Tagesordnung genommen wurde. Schließlich sei das Gebiet nicht priorisiert. Als Ratsmitglied solle man die Bürger mitnehmen, meinte Wehrend: „Das ist schwer, wenn das so überraschend kommt.“

Markus Hochgartz (Grüne) nahm die Verwaltung in Schutz. Wenn eine Initiative zur Entwicklung eines Baugebietes vorhanden sei, werde diese auch behandelt, sagte er. Bornheims Erster Beigeordneter Manfred Schier sagte, wenn es eine Initiative zur Erschließung eines Gebietes gebe, sollten die Eigentümer eine Chance bekommen – jenseits von Priorisierungen.

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