Viele Gäste beim Hundetag Badespaß mit Mops Frieda & Co. im Bornheimer Freibad

Bornheim · Ungewöhnliches Bild im Herbst: Rund 100 Herrchen und Frauchen sind beim dritten Hundetag im Bornheimer Freibad mit ihren Vierbeinern baden gegangen.

Es ist eher ungewöhnlich, dass man zum Herbstanfang im Eingangsbereich des Bornheimer Freibads einer jungen Frau in Häschenunterhose und mit einer über den Arm getragenen, vor Nässe triefenden Jeans begegnet. Mit ihrem ebenfalls durchnässten Bailey, einem zwölf Jahre alten Golden Retriever, ist sie auf dem Weg zum Auto, nachdem beide ausgiebig im Freibad geschwommen sind. Während auf den Hund von Sandra Schuth aus Bonn im Auto ein Bademantel wartet, wird sein Frauchen sich auf eine warme Dusche zu Hause freuen. „Es war ganz toll. Eine super Sache ist das hier“, sagt sie noch sichtlich begeistert vom Hundetag im Freibad.

Nachdem am Freitag die Freibadsaison im Bornheimer Bad offiziell zu Ende ging, fand dort am Samstag bereits zum dritten Mal ein Hundeschwimmen statt, das etwa 100 Hundebesitzer aus der näheren und weiteren Umgebung anzog. „Wir haben schon lange darauf gewartet und immer wieder ins Internet gesehen, wann es endlich soweit ist“, sagt Ines Klein aus Rheinbach, die mit Mops Frieda nach Bornheim gekommen ist. „Frieda ist ganz verrückt darauf, mit anderen Hunden schwimmen zu gehen. Alleine im Wasser zu sein, findet sie langweilig“, weiß Klein von ihrem Liebling.

Ganz im Gegenteil zu Lucy aus Alfter. Die „kleine Ratte“, wie Sarah Schumacher den Hund einer Freundin nennt, den sie als Begleitung für ihren Border Collie Sam mitgenommen hat, scheint wenig Freude am Eintauchen ins etwa 16 Grad kalte Wasser zu haben. Unter seiner Schwimmweste zittert das kleine Hündchen, dessen Rasse Schumacher nicht zu nennen weiß.

Becken erhalten im Frühjahr eine Grundreinigung

Hygienisch gebe es keine Bedenken, heißt es seitens der Verantwortlichen: Nach Ende der Freibadsaison wird das Wasser nicht mehr gechlort und ist somit auch für Hunde gut verträglich. Auch tierärztliche Expertisen beruhigen Hundehalter und Mitbadende damit, dass Hunde in der Regel ihrer Notdurft nicht im Wasser nachkommen. Ausgefallene Hundehaare bleiben in den Filtern der Wasseraufbereitungsanlage hängen, die zusammen mit dem Beckenwasser vor der nächsten Inbetriebnahme ausgetauscht werden. Ohnehin erhalten die gesamten Becken im nächsten Frühjahr eine Grundreinigung, versichern die Bademeister vor Ort.

„Ich bin ohne meinen Dackel hier“, sagt Andrea Behling aus Sechtem, „ich hätte auch Angst, dass andere Hunde draufspringen.“ Ausgerüstet mit beeindruckendem Kameraobjektiv ist sie auf der Suche nach schönen Motiven, die ihre These bestätigen, dass sich „Hund und Herrchen“ meistens ähneln. „Man sieht mir doch an, dass ich einen Dackel habe, oder?“, was sich subjektiv betrachtet weniger bestätigt, als bei einem gemächlich daher schlendernden korpulenten Mann, der mit seinem Berner Sennhund durchaus gewisse Ähnlichkeiten teilt. Behling wird ihre Bilder auf der privaten Facebook-Seite „Hund im Freibad“ veröffentlichen, über die viele Hundebesitzer auf das Bornheimer Bad aufmerksam wurden.

Auch von Sascha Klose aus Wachtberg werden Bilder und Videos zu sehen sein, die von einer „Action Cam“ auf dem Rücken seines zweijährigen Golden Retrievers Julius aufgenommen wurden (www.sk-fotobox.de). Während einige Fotografen versuchen, den beherzten Sprung von Bulldogge Cleo (8) festzuhalten, sind andere Hundebesitzer bemüht, ihre treuen Gefährten von den Qualitäten des Freibads mit lauten Befehlen und sanfter Gewalt zu überzeugen. Getreu dem Motto: Was Herrchen Spaß macht, muss doch auch für den Hund ein Vergnügen sein. Doch der Hund scheint es besser zu wissen und entzieht sich den Zwängen mit einem Ausflug in die Weiten der Freibadwiese.

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