Stadtentwicklung Bürgerwerkstatt zum Bahnhof Roisdorf startet

Bornheim-Roisdorf · Die Kritik reicht von einem sanierungsbedürftigen Fußgängertunnel bis hin zu wildem Parken. Ab April erarbeiten 30 Teilnehmer eine erste Dokumentation mit Mängeln, künftigen Plänen und Ideen.

Dass der Roisdorfer Bahnhof mit seinem Umfeld kein Aushängeschild darstellt, ist den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung sowie der Bornheimer Stadtverwaltung nicht neu. Aus diesem Grund hat der Rat der Stadt Bornheim im April 2016 auch beschlossen (der GA berichtete), dass es eine Bürgerwerkstatt geben soll, „um den funktionalen und gestalterischen Mängeln des Bahnhofes und des Bahnhofsumfeldes entgegenzuwirken“, wie es in der Vorlage des Stadtentwicklungsausschusses heißt.

Im vergangenen Oktober trafen sich 30 Personen, darunter Vertreter der Deutschen Bahn (DB), des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) und Lokalpolitiker, in einer Arbeitsgruppe, um eine Bürgerwerkstatt vorzubereiten, die am Mittwoch, 11. April, ab 18 Uhr im Ratssaal des Bornheimer Rathauses stattfinden soll. „Dort werden wir intensiv über die Zukunft des Bahnhofes sprechen“, sagt der Erste Beigeordnete Manfred Schier.

Bei dem Oktober-Treffen entstand zudem eine Dokumentation, die als Vorlage für den Workshop dienen soll. Ziel ist es, das Bahnhofsumfeld technisch und optisch aufzuwerten, inklusive des Gewerbeareals an der Straße Rosental. Die Vorbereitungen zum Workshop moderierte Simon Willemsen vom Dortmunder Planungsbüro „Plan-Lokal“.

Zentraler Verkehrsknotenpunkt

In dem fast 20-seitigen Papier, das der Redaktion vorliegt und online über das Ratsinformationssystem der Stadt Bornheim heruntergeladen werden kann, wird deutlich, wie wichtig der Bahnhof als zentraler Verkehrsknotenpunkt für Bornheim ist. Gegenwärtig fahren dort auf der Strecke zwischen Köln und Bonn zwei Regionalbahnlinien (RB 26 und RB 48), des Weiteren halten vier Buslinien an dem Bahnhof.

Dennoch bestehen erhebliche Mängel, etwa bei barrierefreien Zugängen, sprich in Sachen Rampen und Aufzüge, und bei Stellplätzen für Fahrräder und Autos. Bisher gibt es etwa 35 Plätze auf dem Bahnhofsvorplatz. Bahnsteige und Fußgängertunnel sind sanierungsbedürftig. Die DB liebäugelt mit einem viergleisigen Ausbau zwecks Entlastung der Strecke zwischen Köln und Bonn. Momentan wird auch eine Machbarkeitsstudie zu dem Plan erstellt. Um das Wildparken auf der Nordseite des Bahnhofs künftig zu unterbinden, ist es möglich, dass die Stadt Bornheim die Fläche des ehemaligen Emka-Marktes kauft, um dort eine Park-and-ride-Anlage zu errichten.

An sechs Themenständen haben die Teilnehmer in Form von Klebezetteln Ideen und potenzielle Maßnahmen gesammelt. So wird beispielsweise gefordert, dass der Bahnhofsvorplatz eine autofreie Zone wird, dass die Ampeln an die Brunnenallee versetzt und diese auch ausgebaut werden und dort Bushaltestellen und Radwege installiert werden. Auch Fahrradboxen und Ladestationen für E-Bikes waren im Gespräch und dass der jetzige Baumbestand erhalten werden soll. In puncto Digitalisierung kam der Wunsch nach frei zugänglichem W-LAN auf.

Damit eine Planung für die Umgestaltung frühzeitig beginnen kann, müssen alle Möglichkeiten einer Förderung geprüft werden. Im vergangenen Jahr hatte Bürgermeister Wolfgang Henseler gegenüber dem GA weiterhin fehlende Perspektiven zur Finanzierung der Umbauarbeiten am Bahnhof und Umfeld eingeräumt. Er sagte damals: „Aus eigenen städtischen Mitteln können wir das nicht finanzieren.“

Das Dortmunder Planungsbüro „Plan-Lokal“ soll nach dem Workshop Strukturpläne entwerfen.

Weitere Infos zu der 20-seitigen Dokumentation gibt es im Internet unter session.stadt-bornheim.de

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