Neunjähriger in Bornheim bedroht Familie des Jungen wird von der Polizei betreut

Bornheim · Bornheims Bürgermeister sieht kein Fehlverhalten der Mitarbeiter. Opferschützer der Polizei betreuen die Familie des Neunjährigen, der mit einer Schusswaffe bedroht wurde.

Nach dem Vorfall im Bornheimer Schwimmbad wollen Bürgermeister Wolfgang Henseler und Stadtbetriebsvorstand Ulrich Rehbann noch in dieser Woche mit der Polizei sprechen. Das teilte Christoph Lüttgen von der städtischen Pressestelle am Dienstag mit. Wie berichtet, wird eine Gruppe junger Männer verdächtigt, am Montag vergangener Woche einen Neunjährigen mit einer Schusswaffe bedroht zu haben. Unklar ist, ob es sich dabei um eine echte Waffe oder ein Imitat gehandelt hat. Auch sollen die Männer die Mutter und Schwester des Jungen belästigt haben und im Schwimmbad durch Pöbeleien aufgefallen sein, wie die Polizei am Freitag mitgeteilt hatte.

Wie Lüttgen weiter sagte, hätten sich Henseler und Vertreter des Stadtbetriebs Bornheim (SBB) am Dienstagmittag zusammengesetzt, um den Vorfall zu besprechen. Der SBB ist Betreiber des Schwimmbads an der Rilkestraße. Mit der Polizei wolle man nun über mögliche „sinnvolle Maßnahmen“ sprechen, so Lüttgen. Die Stadt habe zwar schon Überlegungen in der Sache angestellt, man wolle sich aber auf den Rat der Polizei verlassen. Welche Maßnahmen die städtischen Verantwortlichen im Sinn haben, ließ Lüttgen in gewisser Hinsicht offen. Das Spektrum könne von technischen Maßnahmen bis zu Schulungen für das Personal beziehungsweise Sensibilisierungen reichen – wobei es solche Sensibilisierungen auf jeden Fall geben solle, so Lüttgen.

Die Verdächtigen sollen im Hallenbad aufgefallen sein

Zugleich betonte er, dass Bürgermeister Henseler kein Fehlverhalten des Personals sieht. Anders als von der Polizei mitgeteilt, sei die Gruppe junger Männer nicht durch Pöbeleien im Freibadbereich aufgefallen. Vielmehr seien junge Männer – wahrscheinlich die Verdächtigen – im Hallenbadbereich aufgefallen, als sie sich am Inventar zu schaffen gemacht hätten, führte Lüttgen weiter aus. Es seien etwa Schwimmketten heruntergerissen worden. Eine Mitarbeiterin habe die jungen Männer daraufhin zurechtgewiesen. Erst als der Vater des Neunjährigen sie über die Bedrohung seines Sohnes informiert habe, habe die Mitarbeiterin davon Kenntnis erhalten, so Lüttgen weiter. Ungeachtet dessen solle das Personal für solche Vorfälle sensibilisiert werden, erläuterte Lüttgen. Es gehe darum, Beschwerden ernst zu nehmen und bei Bedarf die Polizei zu rufen.

Wie berichtet, hatte die Familie des Neunjährigen nach dem Vorfall im Schwimmbad Anzeige erstattet. Drei der insgesamt sieben Verdächtigen konnten beschrieben werden. Wie Polizeisprecher Frank Piontek auf Anfrage des General-Anzeigers sagte, seien bislang keine Hinweise auf die Verdächtigen eingegangen. Den befragten Schwimmbadbesuchern und -mitarbeitern seien die jungen Männer vorher nicht aufgefallen. Das lasse die Möglichkeit zu, dass die Verdächtigen nicht aus Bornheim stammen und womöglich zum ersten Mal im Schwimmbad waren, so Piontek. Derweil werde die betroffene Familie von Opferschützern, also speziell geschulten Polizisten, betreut.

Polizei bittet um Hinweise

Hinweise zum Vorfall im Bornheimer Schwimmbad nimmt die Polizei unter 0228/150 entgegen.

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