Großer Andrang in Bornheim Ausstellung lässt Herzen der Modelleisenbahner höherschlagen

Bornheim · Zahlreiche Besucher kamen am Wochenende zur Modelleisenbahnbörse nach Bornheim. Das freute den Veranstalter. Einen Wermutstropfen gab es aber.

 Viel zu sehen und zu kaufen gibt es bei der Ausstellung und Börse des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem.

Viel zu sehen und zu kaufen gibt es bei der Ausstellung und Börse des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem.

Foto: Axel Vogel

Groß war die Resonanz auf die Einladung des Eisenbahn-Amateur-Clubs Bonn/Sechtem (EBAC). Zahlreiche Hobbyeisenbahner und Modellbauer tummelten sich am Samstag und Sonntag im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium auf der Modelleisenbahnbörse des EBAC. „Wir sind mehr als zufrieden. Mit so vielen Eisenbahnfreunden hatten wir im Vorfeld nicht gerechnet“, sagte EBAC-Vorsitzender Werner Radwansky.

Zum Leidwesen der Veranstalter fehlt es allerdings an Nachwuchs. Das konnte man am doch recht hohen Durchschnittsalter der Besucher deutlich erkennen. „Dabei sprechen wir auch die computerspielenden Teenager an. Denn bei uns ist schließlich modernste Technik im Einsatz“, so Radwansky.

Davon konnten sich die Besucher bei einem Rundgang überzeugen. Begeistert blieben Männer und Frauen an einer rund 13 Meter langen Anlage der Eisenbahnfreunde Troisdorf/Niederkassel stehen. Auf den Gleisen fuhr eine originalgetreu nachgebaute Lok in den Farben der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK), eine DH701 im Wert von rund 2000 Euro. „Davon gibt es nur vier Exemplare“, berichtete Vereinsmitglied Thomas Räkers.

Anlage mit "Schattenbahnhof"

Neben Loks, Reisezug- und Güterwagen, Gleiskörpern aller Spurbreiten und -marken verkauften die angereisten Aussteller unter anderem auch Schaltsteuerungen, Relais, Motoren und Weichenantriebe. Für den Eisenbahnfan war einfach alles dabei, jeder konnte seiner Sammel- und Bastelleidenschaft frönen. Zu diesen gehört Romanus Thiel aus Alfter. Der von Kind auf begeisterte Eisenbahnfan hat sich im Laufe der Jahre im Dachgeschoss des mit seiner Familie bewohnten Hauses einen Traum erfüllt und eine Modelleisenbahnanlage gebaut.

Da der Platz begrenzt ist und auch das Zubehör viel Raum einnimmt, betreibt der begeisterte Hobbyeisenbahner seine Anlage auf gleich zwei Ebenen. So stellt er die Züge in einem nichtsichtbaren Teil der Modellbahnanlage ab, in einem sogenannten Schattenbahnhof. „Da man die geparkten Züge in einem Schattenbahnhof nicht sehen kann, muss ich mich hier auf eine perfekte Technik und meine Computersteuerung verlassen können“, erläuterte Thiel.

Bis ins kleinste Detail

Detailverliebt ging es bei Aussteller Andreas Frechen aus Troisdorf zu. Der Modellbauer beschäftigt sich mit Effektbeleuchtungen aller Art. Dass man dabei fast eine Lupe benötigt, um die eingebaute Beleuchtung an Fahrrädern und Fahrzeugen zu sehen, war Nebensache. „Ich bringe alles zum Leuchten. Das kann auch ein Fahrrad im Maßstab 1:220 sein“, so der begeisterte Hobbytechniker. Er verkauft nicht nur seine illuminierten Fahrzeuge, sondern erledigt auch Auftragsarbeiten. „Gerade kam ein Kunde, der sein altes Feuerwehrauto aus den 70er Jahren beleuchtet haben möchte“, erzählte Andreas Frechen. Dafür nehme er 25 Euro.

Wer auf der Suche nach einem originellen Diorama für seine Modelleisenbahnanlage war, kam am Stand von Gerd Otto aus Schleiden nicht vorbei. Er hat sich ganz auf die Produktion von Schrott- und Industriedioramen spezialisiert: von der selbstgebauten Fabrikhalle bis hin zu lediglich einen Zentimeter großen eingebeulten Miniaturölfässern. Zudem kreiert er Ladungen für Güterwaggons in Form von Inlays. Egal ob Ladeschrott, Stahlkabel oder dicke Eisenrohre mit angesetzter Patina: Jedes kleinste Teilchen hat Otto mit einer Detailverliebtheit gestaltet, die die Anwesenden ins Staunen versetzte.

Michael Müller aus Brohl verkaufte wiederum DVDs mit Filmen über noch fahrende alte Eisenbahnen und deren Streckenverläufe. Im Laufe der Jahre hat er mit seiner Filmkamera historische Eisenbahnen in Deutschland, Polen, Frankreich und vielen weiteren europäischen Ländern in Bild und Ton festgehalten. Dabei ist es Müller wichtig, dass seine Filme nicht mit Musik und Sprache untermalt sind: „Ich lege Wert auf den Originalton und die Geräusche der jeweiligen Eisenbahnen.“

Mehr Infos gibt es auf der Homepage des Clubs.

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