Wohnen in Bornheim Anlieger befürchten mehr Verkehr in Merten

Bornheim-Merten · Kommunalpolitiker beschäftigen sich erneut mit dem umstrittenen Baugebiet Mertener Mühle, das rund 150 Wohneinheiten zwischen Beethoven-, Bonn-Brühler-, Schubert- und Offenbachstraße vorsieht.

Das geplante Neubaugebiet Me 16 (Mertener Mühle) steht wieder einmal auf der politischen Tagesordnung. Der Ausschuss für Stadtentwicklung und der Stadtrat werden sich mit dem innerhalb der Mertener Bevölkerung umstrittenen Baugebiet an diesem Mittwoch und Donnerstag beschäftigen. Dabei geht es um geänderte Pläne für das Areal.

Bereits im August 2013 hatte die Politik die Aufstellung eines Bebauungsplans für den Innenbereich zwischen Beethoven-, Bonn-Brühler-, Schubert- und Offenbachstraße am Ortsrand von Merten beschlossen. Dort sollen der aktuellen Planung nach rund 150 Wohneinheiten in Einfamilien-, Doppel- und sechs Mehrfamilienhäusern entstehen. Der durch das Gebiet verlaufende Mühlenbach soll renaturiert werden. Der Bereich um das Gewässer soll als Grün- beziehungsweise Freizeitfläche dienen, inklusive Spielplatz.

Ebenso will sich die Stadtverwaltung die Möglichkeit offenhalten, in dem Neubaugebiet eine Kindertagesstätte zu errichten. Bekanntlich herrscht in Bornheim ein Mangel an Kita-Plätzen, sodass im ganzen Stadtgebiet neue Gruppen geschaffen werden sollen.

Mögliche Kita auf dem Areal

Das Baugebiet, das laut Stadt einen prioritären Charakter in der Baulandschaft besitzt, hat in den vergangenen Jahren schon mehrere Schleifen durch die Kommunalpolitik gedreht. Überdies hatte die Stadt bereits im März 2015 eine Bürgerversammlung ausgerichtet. Mehr als 100 Mertener waren dazu ins Schulzentrum gekommen und hatten ihre Argumente für und gegen das Baugebiet lebhaft ausgetauscht. In diesem Zusammenhang hatten Anwohner des Baugebiets nach eigenen Angaben mehr als 100 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt.

Auch wurde mit Transparenten protestiert, Unbekannte hatten zudem im August 2016 den Spruch „Stop Me 16“ auf die Beethovenstraße gesprüht. Kritisiert wurde unter anderem der befürchtete jahrelange Baulärm. Ebenso sind die Gegner der Meinung, dass die aus ihrer Sicht schon jetzt überfüllten Straßen um den Bereich keinen zusätzlichen Verkehr verkraften.

Apropos Verkehr: Dass das Neubaugebiet weiterhin in einer frühen Planungsphase steckt, hat mit den Zufahrten zu tun. Ursprünglich war geplant, dass der Verkehr in und aus dem Bereich über die Offenbach- und die Bonn-Brühler-Straße fließt. Allerdings hatten sich in der Vergangenheit die Eigentümer der dafür benötigten Grundstücke sowohl an der Offenbach- als auch an der Bonn-Brühler-Straße geweigert, ihre Flächen zu verkaufen. Darauf hat die Stadt mittlerweile reagiert.

Bonn-Brühler-Straße soll über Fußweg angebunden werden

„Durch den städtischen Ankauf eines Grundstückes in der Beethovenstraße und den privaten Ankauf eines weiteren Grundstücks in der Offenbachstraße wird die Erschließung des Gebietes nun über jeweils eine Vollanbindung von der Beethovenstraße und der Offenbachstraße erfolgen“, heißt es in den Unterlagen zu den beiden Sitzungen. Vergleicht man Pläne für das Gebiet aus dem Jahr 2014 mit den aktuellen, fällt diesbezüglich auf, dass die Bonn-Brühler-Straße nun nur über einen Fußweg angebunden werden soll. Die Zufahrt an der Offenbachstraße soll indes nicht mehr an der ursprünglichen Stelle sein, sondern einige Meter weiter nördlich, nahe des Abzweigs eines befestigten Wirtschaftswegs hin zur Schumannstraße.

Im Nachgang eines Beschlusses der Kommunalpolitik im Ausschuss und abschließend im Rat sollen die neuen Pläne einen Monat öffentlich ausgelegt werden. In diesem Zeitraum können die Bürger dann auch dazu Stellung nehmen.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt an diesem Mittwoch, 6. Juni, der Stadtrat kommt am Donnerstag, 7. Juni, zusammen. Beide Sitzungen finden im Ratssaal statt und beginnen um 18 Uhr. Der Tagesordnungspunkt zum Mertener Baugebiet ist jeweils öffentlich.

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