Kommentar zum Bahn-Chaos im Vorgebirge Am Limit angekommen

Meinung | Bornheim/Bonn · Wegen Arbeiten an den Oberleitungen zwischen Sechtem und Brühl geht zurzeit nichts mehr auf der Strecke der MRB 26. Die Züge sind völlig überfüllt und haben Verspätung, die Passagiere sind genervt.

Die Pendler zwischen Köln, Bornheim und Bonn brauchen in den nächsten zwei Wochen ziemlich starke Nerven. Am ersten Tag der umfangreichen Oberleitungsarbeiten zwischen Sechtem und Brühl herrschte im Berufsverkehr auf der Strecke Ausnahmezustand. Die wenigen Züge, die fuhren, waren hoffnungslos überfüllt.

Sicher: Wenn Oberleitungen am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind, müssen sie erneuert werden. Und dass das zu Einschränkungen im Bahnverkehr führt, liegt auf der Hand – alleine schon, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.

Die Verantwortlichen müssen sich allerdings Fragen nach der Organisation der Baustelle und der Informationspolitik gefallen lassen. So war von Pendlern zu hören, dass es erst am Ende der vergangenen Woche Durchsagen gegeben haben soll, dass der Zugverkehr ab diesem Montag massiv eingeschränkt wird. Dazu kommen die ausgehängten Fahrplanänderungen. Diese sind so klein gedruckt und kompliziert dargestellt, dass sie eher verwirren als aufklären.

Bleibt der Platzmangel. Zwei Wochen sind solche Verhältnisse, wie sie sich am Montagmorgen zeigten, keinem Pendler zuzumuten. Dass Politiker von SPD und Grünen nun fordern, die Züge des Fernverkehrs zwischen Bonn und Köln für Nahverkehrsnutzer während der Bauarbeiten freizugeben, ist an sich eine gute Sache. Den Passagieren aus Roisdorf oder Sechtem hülfe das allerdings wenig. Dort halten nämliche keine Fernzüge.

Die Auswirkungen der Bauarbeiten belegen einmal mehr, dass die vielbefahrene Strecke zwischen Bonn und Köln längst an ihrem Limit angekommen ist und dringend ausgebaut gehört. Dass es entsprechende Pläne gibt, ist bekannt. Sie sollten nunmehr mit Hochdruck verfolgt werden.

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