Fördergeld für den Naturschutz 200.000 Euro für neue Streuobstwiesen in Bornheim

Bornheim · NRW-Stiftung unterstützt das ehrenamtliche Engagement des BUND. Naturschützer wollen Flächen an der Vorgebirgskante oberhalb von Botzdorf aufkaufen und Ostbäume pflanzen.

 Freude beim BUND über die Zuwendung: (von rechts) Achim Baumgartner, Karl-Heinz Erdmann, Elisabeth Reining und Klaus Benninghaus.

Freude beim BUND über die Zuwendung: (von rechts) Achim Baumgartner, Karl-Heinz Erdmann, Elisabeth Reining und Klaus Benninghaus.

Foto: Axel Vogel

Der Gast kam nicht mit leeren Händen: Mit 200 000 Euro wird die Nordrhein-Westfalen- Stiftung die weitere Entwicklung der Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennessenberg unterstützen. Die entsprechende schriftliche Förderzusage überreichte bei einem kleinen Rundgang „An der Roisdorfer Hufebahn“ Karl-Heinz Erdmann als Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung Achim Baumgartner, Sprecher der Rhein-Sieg-Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) und Vorsitzender der BUND-NRW-Naturschutzstiftung.

Und die Naturschützer haben die Mittel auch schon fest verplant. So sollen weitere Flächen des 120 Hektar großen Areals an der Vorgebirgskante oberhalb von Botzdorf aufgekauft werden, „damit wir zusammenhängendere Gebiete erhalten“, machte Baumgartner deutlich. Rund 60 Hektar gehören den Projektbetreuern BUND, Landschaftsschutz-Verein und Vogelschutz-Komitee bereits. Im Jahr 2018 wurden 15 weitere Grundstücke erworben. „Wenn Besitzer ihre Grundstücke verkaufen möchten, sind wir die richtigen Partner“, sagte Baumgartner.

Einer der großen Förderer ist seit Jahren die NRW-Stiftung. So hat sie bereits in den vergangenen Jahren 220 000 Euro locker gemacht, um das Engagement des BUND für Grundstückskäufe und Pflegemaßnahmen im Naturschutzgebiet „Quarzsandgrube Brenig“ und im benachbarten Areal „An der Roisdorfer Hufebahn“ zu unterstützen. Der BUND kauft dabei überwiegend Flächen, die zum Teil Brachland sind, zum Teil halb intensiv genutzt werden und auf denen noch Relikte ehemaliger Streuobstwiesen vorhanden sind.

Arbeit zeigt nachweisbare Erfolge

So pflanzten die Naturschützer im vergangenen Jahr 45 neue Bäume – vor allem Apfelbäume – an und stockten damit den Bestand an Obstbäumen auf insgesamt 161 auf. Alte und tote Bäume werden durch Nachpflanzungen von Hochstamm-Obstbäumen mit Kirsche, Birne und Äpfeln ersetzt, zugleich wurden und werden insektenreiche Blumenwiesen angelegt, denn „so bewahren wir gemeinsam mit anderen Vereinen die schöne Kulturlandschaft des Vorgebirges zumindest auf unserem Areal vor dem Untergang“, so Baumgartner.

In dem Zusammenhang betonte der Baumgartner, dass die finanzielle Unterstützung der NRW-Stiftung für die Naturschützer auch insofern wichtig sei, da diese Mittel dabei „helfen, in nennenswertem Umfang noch zusätzliche Fördergelder aus europäischen Fördertöpfen zu erhalten“. Denn Ziel sei es doch, eine artenreiche, kleinteilige Landschaft mit charakteristischen Obstwiesen, in der sich selten gewordene Vogelarten wie Schwarzkehlchen, Baumpieper und Bluthänfling wohl fühlen, zu schaffen.

Die kontinuierliche Arbeit der vergangenen Jahre zeige nachweisbare Erfolge betonte Erdmann. „Als wir im Vorstand im November den BUND-Antrag auf dem Tisch hatten, gab es keine Diskussion, auch wenn die Höhe der Summe für die Stiftung nicht unbedingt häufig ist. Wir unterstützen ehrenamtliches Engagement. Und das ist hier sehr ausgeprägt“, sagte Erdmann. Das Geld erhält die NRW-Stiftung überwiegend vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, zunehmend auch aus Beiträgen ihres Fördervereins. Und mit einem Schmunzeln erzählte der Leiter des Fachgebietes „Naturschutz und Gesellschaft“ im Bundesamt für Naturschutz, dass der Erfolg der Stiftung in der Förderung von Projekten im Landschaftsschutz und im kulturellen Bereich mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus bekannt sei. „So überlegt auch Bayern solch eine Einrichtung zu schaffen.“

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