Umgestaltung des Bahnhofs Sechtem „Die Parkplätze sind schön, aber zu klein“

Bornheim-Sechtem · „Großer Bahnhof“ war in Sechtem gleich in doppeltem Sinne angesagt – denn die Einweihung des umgestalteten Bahnhofsgeländes wollten sich weder Kommunalpolitiker noch die Vertreter der Landes- und Bundespolitik entgehen lassen.

„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler in seiner Rede und nutzte die Gelegenheit, vor allem dem aktuellen Sechtemer Ortsvorsteher Rainer Züge sowie dessen Vorgänger Dieter Paschmanns und Horst Braun-Schoder für ihr Engagement zu danken.

Seit 2007, als die Umbaumaßnahmen begannen, ist rund um den Sechtemer Bahnhof viel passiert: Zuletzt wurde die Park-and-ride- sowie die Bike-and-ride-Anlage fertiggestellt. Voraussetzung für die Nutzung der Anlage war die Herstellung einer barrierefreien Verbindung zwischen den beiden Bahnhofsseiten, was den Bau einer Fußgänger- und Radfahrerunterführung erforderlich machte. Außerdem musste die Nutzlänge des Haus- und Mittelbahnsteigs auf 210 Meter erhöht und ein Treppenanschluss an den neuen Mittelbahnsteig mit Personenaufzug hergestellt werden.

Auch ersetzt die Unterführung den Bahnübergang Kolberger Straße, der durch die Deutsche Bahn noch in diesem Monat vollständig zurückgebaut werden soll. Die Kosten für den Bau der Unterführung belaufen sich auf rund 4,9 Millionen Euro. Daran hat sich die Stadt Bornheim mit rund drei Millionen Euro beteiligt.

Stellplätze für 102 Autos und 210 Fahrräder

Auf der Park-and-ride-Anlage wurde die Anzahl der Pkw-Stellplätze von 60 auf insgesamt 102 erhöht. Die Stellplatzkapazität für Fahrräder wurde auf 210 Fahrräder aufgestockt. Hier liegen die Gesamtkosten bei etwa 1,4 Millionen Euro. Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat die Maßnahme mit 646.500 Euro gefördert, was 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten entspricht. Geplant sind noch zwei Stellplätze für Elektrofahrzeuge mit eingerichteter Ladestation sowie spezielle Stellplätze für Elektrofahrräder.

Obwohl Ortsvorsteher Rainer Züge sich freute, dass Sechtem nun einen „wirklich schicken“ Bahnhof besitze und sich im Vergleich zum einstigen Zustand ein „Quantensprung“ vollzogen habe, zeigte er auch Schwachstellen auf: „Die neuen Parkplätze sind schön, aber zu klein“, bemängelte der Ortsvorsteher. Noch immer würden Einfahrten von Anwohnern zugeparkt oder Fahrräder an ungünstigen Stellen befestigt.

Landrat Sebastian Schuster hob die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs für die Region hervor. Norbert Reinkober, Geschäftsführer der Nahverkehr Rheinland GmbH, betonte mit Blick auf die stark frequentierte Strecke, dass unbedingt zusätzliche Kapazitäten im Nahverkehr benötigt werden. Die Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen (CDU)und der aus Sechtem stammende Sebastian Hartmann (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager (CDU) und Achim Tüttenberg (SPD) machten sich ebenfalls ein Bild von dem umgestalten Bahnhofsgelände.

Einen Appell richtete Bürgermeister Henseler in Richtung Deutsche Bahn. Diese solle zu ihrer Verantwortung stehen und der Stadt Bornheim die Kosten für die Entsorgung des kontaminierten Bodens, der bei den Bauarbeiten an der P&R-Anlage entdeckt worden war, erstatten. Die fachgerechte Entsorgung der 600 Tonnen kontaminierten Böden hat die Stadt 500.000 Euro gekostet.

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