Spieltreff in Gielsdorf Von „Phase 10“ bis „Risiko Evolution“

Alfter-Gielsdorf · Jede Woche kommt im Pfarrsaal Sankt Jakobus der Treff „Gielsdorf spielt“ zusammen. Auch Flüchtling Mohamad ist dabei.

 Spieletreff im Pfarrheim in Gielsdorf: vl. Barbara (Nachnamen dürfen nicht genannt werden), Michaela, Helmut und Udo spielen Risiko Evolution.

Spieletreff im Pfarrheim in Gielsdorf: vl. Barbara (Nachnamen dürfen nicht genannt werden), Michaela, Helmut und Udo spielen Risiko Evolution.

Foto: Axel Vogel

Sie haben ganz verschiedene Berufe, sie sind in unterschiedlichen Lebensphasen, aber eins haben sie gemeinsam: Spielen ist ihre Passion. Jeden Mittwoch um 18 Uhr kommt der Spieltreff im Gielsdorfer Pfarrsaal der Sankt-Jakobus-Gemeinde zusammen. Etwa zehn Spieler gehören zum festen Stamm, dazu kommen Gelegenheitsbesucher. Willkommen ist jeder.

„Manche spielen jede Woche ein neues Spiel, andere 52 Mal im Jahr das gleiche“, sagt Franz Braunbeck, der den Spieltreff vor zehn Jahren gegründet hat. Zu den „Gewohnheitsspielern“ gehören Doris, Barbara, Jan-André und Mohamad, die das Kartenspiel „Phase 10“ spielen. Gerade liegt Mohamad in Führung.

Der syrische Flüchtling lebt seit sieben Monaten in Oedekoven. Die Spiele sind für ihn neu, einzig Schach kannte er schon aus seinem Heimatland. Trotzdem kommt er gerne. Denn hier verbringt er nicht nur einen kurzweiligen Abend, er kann auch Kontakte zu Deutschen knüpfen und seine Sprachkenntnisse verbessern. Die Gruppe hatte Werbung in Flüchtlingscafés gemacht, Mohamad bekam den Tipp von seiner ehrenamtlichen Sprachpatin. Am anderen Tisch versucht sich eine Gruppe an dem Brettspiel „Risiko Evolution“.

Alle spielen es zum ersten Mal. Grundlage des Spielplans ist die Weltkarte, die aber in die Zukunft projiziert wird. Die Grenzen sind verändert, wenige Länder heißen noch so wie heute. Eine Ausnahme bildet Großbritannien. Das heutige Deutschland ist im Staat „Nordeuropa“ aufgegangen. Zum Spiel gehöre es auch, den Plan zu beschriften und Spielkarten zu zerreißen, sagt Braunbeck.

Alle, die Lust haben, fahren im Oktober zusammen zur Spielemesse in Essen. Die dort gekauften Spiele werden in den Wochen danach im Spieltreff ausprobiert. Für die restliche Zeit des Jahres gibt es auf der Internetseite des Spieltreffs einen Plan, welche Spiele vorgesehen sind. In den Sommerferien wird spontan entschieden, wer wozu Lust hat.

Strategien, Risiken und die Motivation zu gewinnen

Einmal im Monat wird ein komplizierteres Spiel ausprobiert. Dann kommt ein Mitspieler aus Bornheim. Zwar hat er dort auch einen Spieltreff – dieser ist aber nicht geduldig genug, sich die Spielregeln dafür anzueignen. „Wenn wir solche Spiele spielen, dauert es auch schon mal ein, zwei Stunden, bis wir richtig anfangen“, sagt Braunbeck. Barbara (37) kommt zu dem Treff, weil sie neue Spiele kennen lernen möchte. Michaela (37) ist seit neun Jahren dabei.

„Ich spiele sehr gern, aber ich lese nicht gern Spielanleitungen“, schildert sie ihre Motivation. Franz Braunbeck meint: „Es macht Spaß, verschiedene Spielzüge auszuprobieren, Strategien zu entwickeln und Risiken einzugehen.“ Und nicht zuletzt motiviere auch die Möglichkeit zu gewinnen – ob allein oder in Kooperationsspielen mit anderen zusammen.

Der Spieltreff „Gielsdorf spielt“ trifft sich jeden Mittwoch von 18 bis 22 Uhr im Pfarrsaal Sankt Jakobus in Gielsdorf, Blechgasse 4. Von Oktober bis April gibt es zusätzliche Treffen sonntags von 15 bis 18 Uhr. Was gespielt wird, kann man dem Amtsblatt der Gemeinde Alfter „Wir in Alfter“ oder der Webseite www.gielsdorf-spielt.de.vu/ entnehmen. In den Sommerferien wird spontan über die Spiele entschieden.

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