Tonabbau in Witterschlick Unternehmen will Tonabbaugebiet erweitern

Alfter-Witterschlick · Sibelco Deutschland macht nun offenbar Ernst mit der avisierten Erweiterung des Tontagebaugebietes Schenkenbusch in Witterschlick.

Wie die Gemeinde Alfter am Montag mitteilte, habe eine Nachfrage bei der Bezirksregierung Arnsberg ergeben, dass das Unternehmen aus Ransbach-Baumbach im Westerwaldkreis den Antrag auf Zulassung des Rahmenbetriebsplanes zur Erweiterung des Tontagebaus eingereicht habe. Als Obere Bergbaubehörde ist die Bezirksregierung Arnsberg zuständig.

Bekanntlich plant das Unternehmen seit einigen Jahren das Tonabbaugebiet, wo seit 1976 Ton gefördert wird, in der Nähe der Schmalen Allee in nördlicher Richtung über den Lüsbacher Weg hinaus zu erweitern. Schon im Jahr 2008 hatte das Unternehmen dafür Kontakt mit der Bezirksregierung Arnsberg aufgenommen.

Andreas Nörthen, Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie bei der Bezirksregierung, bestätigte am Montag auf GA-Anfrage, dass seit Anfang Mai nun der Antrag auf Zulassung des Rahmenbetriebsplans zusammen mit der notwendigen Umweltverträglichkeitsprüfung vorliegt.

Fläche soll um 18 Hektar vergrößert werden

Laut Nörthen will Sibelco das Abbaugebiet aber nicht mehr um die vorgesehenen 25 Hektar, sondern nur noch um 18 Hektar erweitern. In den Antrag müsse das Unternehmen noch kleinere, formale Ergänzungen einarbeiten, so Nörthen weiter. Anschließend würden die Gemeindeverwaltung, Umweltverbände und andere Träger öffentlicher Belange beteiligt und um Stellungnahmen gebeten.

Nach den Sommerferien sollen die Pläne öffentlich ausgelegt werden, sodass Privatpersonen ihre Stellungnahmen abgeben könnten. Alle Eingaben würden geprüft, auch werde es noch einen Vororttermin geben. Erst dann könnte eine Genehmigung erfolgen, sagte Nörthen. Neben einer Bürgerinitiative in Witterschlick hat sich auch die Politik bereits vor geraumer Zeit gegen die Erweiterung des Abbaugebietes ausgesprochen. Wie Bürgermeister Rolf Schumacher am Montag sagte, sei die Erweiterung rechtlich wohl nicht zu verhindern, da es einen verbindlichen Regionalplan gebe.

Der damalige Planungsausschuss hatte aber bereits Ende Juni 2010 ein Raumordnungskonzept beschlossen. Es regelt, wie die Landschaft um Witterschlick einmal aussehen soll. Das Konzept soll Grundlage für die Stellungnahme der Gemeinde in dem anstehenden Zulassungsverfahren sein. Allerdings solle sich der Ausschuss für Gemeindeentwicklung auch noch öffentlich mit dem Tonabbau befassen, so Schumacher.

Das Konzept beinhaltet die Feststellung, dass die Gemeinde Alfter die Erweiterung des Tonabbaus in unmittelbarer Nähe der Wohngebiete abgelehnt. Zugleich wurden 14 Forderungen für den Fall aufgestellt, dass die Kommune die Erweiterung nicht verhindern kann. Unter anderem soll ein Abstand von 300 Metern zur Wohnbebauung eingehalten werden.

Ebenso soll es einen Grünstreifen zwischen dem Abbaugebiet und dem Siedlungsbereich geben. Auch soll das Unternehmen unmittelbar nach einem Abbaufortschritt den nicht mehr genutzten Bereich rückverfüllen. Auf telefonische Anfrage des General-Anzeigers bestätigte ein Mitarbeiter von Sibelco die Pläne des Unternehmens. Auch kündigte er umfassendere Informationen für die nächsten Tage an.

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