Dependance in Oedekoven UWG Alfter kritisiert Bürgermeister wegen Gesamtschule

Alfter · Die zweite Vorsitzende der UWG Alfter, Rosemarie Wallenborn, hat Bürgermeister Rolf Schumacher wegen seines Briefs an Eltern von Viertklässlern kritisiert. In dem Brief hat Schumacher über das Anmeldeverfahren an der noch nicht existierenden Gesamtschuldependance in Oedekoven informiert.

 Zur Einrichtung der Gesamtschuldependance muss das ehemalige Hauptschulgebäude in Oedekoven saniert und erweitert werden.

Zur Einrichtung der Gesamtschuldependance muss das ehemalige Hauptschulgebäude in Oedekoven saniert und erweitert werden.

Foto: Axel Vogel

Die Kritik aus den Reihen der UWG Alfter an der geplanten Dependance der Gesamtschule Rheinbach in Oedekoven reißt nicht ab. In einer Stellungnahme kritisiert Rosemarie Wallenborn, zweite Vorsitzende der Wählergemeinschaft und Sachkundige Bürgerin, wiederum ein Schreiben von Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher an die Eltern beziehungsweise Erziehungsberechtigten der Viertklässler aus Alfter.

Über das Schreiben des Bürgermeisters hatte der General-Anzeiger bereits berichtet. In diesem informiert Schumacher über das Anmeldeverfahren für die Gesamtschulzweigstelle in Oedekoven. Da diese bekanntlich noch nicht existiert, wird den Eltern die Möglichkeit einer Doppelanmeldung eingeräumt. Demnach erhalten sie zwei Anmeldescheine: einen für den Teilstandort der Gesamtschule und einen für die übrigen weiterführenden Schulen. Hintergrund ist, dass noch nicht feststeht, ob die Dependance überhaupt kommt. Dafür sind nämlich 75 Anmeldungen aus Alfter und Rheinbach erforderlich.

Wallenborn sieht in dem Schreiben Schumachers einen Versuch, Eltern dazu zu drängen, ihr Kind für die Dependance anzumelden – in eine Schule, die es noch nicht gebe, die nicht die nötige Ausstattung habe und auf Jahre eine Großbaustelle sein werde, so Wallenborn. Weiter teilt sie mit: „In dem Schreiben wird den Eltern nicht gesagt, dass ihre Kinder, falls sie in diese Schule aufgenommen werden, ihr Abitur – die letzten drei Jahre – nicht in Alfter machen können. Sie müssen dafür nach Rheinbach transportiert werden.“ Generell sei auch für die Außenstelle das Rheinbacher Schulamt zuständig, und nicht die Abteilung der Alfterer Verwaltung, so Wallenborn weiter. In der Tat sollen in der Dependance nur die Jahrgänge fünf bis zehn unterrichtet werden. Die Oberstufe müsste dann in Rheinbach absolviert werden.

Positive Tendenz für Dependance

Von der anhaltenden Kritik der UWG abgesehen herrscht in der Alfterer Politik ein einmütiger Konsens zur Einrichtung der Gesamtschuldependance. Überdies hatten Elternbefragungen eine positive Tendenz in Richtung der Dependance aufgezeigt. Viele Eltern wären demnach bereit, ihr Kind an der Schule anzumelden. Hauptkritikpunkt der UWG sind seit Langem die Kosten. Tatsächlich war kürzlich bekannt geworden, dass die Sanierung der ehemaligen Hauptschule in Oedekoven als Räumlichkeit für die Dependance deutlich teurer wird als bislang geplant. Entgegen ersten Schätzungen sollen sich die Umbauarbeiten auf rund 24 Millionen Euro belaufen.

Bisher war die Alfterer Gemeindeverwaltung von Baukosten in Höhe von rund elf Millionen Euro ausgegangen. Nach der Begutachtung eines Fachplaners muss die Gemeinde jedoch etwa 9,5 Millionen Euro in die Sanierung des Gebäudes stecken. Rund 14,5 Millionen Euro sollen zudem die Erweiterungsbauten kosten. Ein Grund für die Kostensteigerung ist laut Angabe der Fachplaner der marode Untergrund.

Ein in Auftrag gegebenes Schulentwicklungskonzept weist indes einen klaren Bedarf für einen Standort der Gesamtschule Rheinbach in Alfter aus.

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