„Alfter bewegt“ Strampeln, stempeln und genießen

ALFTER · „Alfter bewegt“ führt mit dem Fahrrad durch das frühlingshafte Vorgebirge.

 Radtour Alfter bewegt: Unterwegs zu Fuß oder mit dem Rad: Die Tour Alfter bewegt lud zum Radeln und Wandern durch das Alfterer Vorgebirge ein.

Radtour Alfter bewegt: Unterwegs zu Fuß oder mit dem Rad: Die Tour Alfter bewegt lud zum Radeln und Wandern durch das Alfterer Vorgebirge ein.

Foto: Roland Kohls

Es hätte Gerüchte gegeben, dass das Wetter nicht so sein würde, wie die Veranstalter es sich gewünscht hätten, begrüßte Bürgermeister Rolf Schumacher gestern die Teilnehmer der Fahrradtour „Alfter bewegt“. „Das schöne Wetter verdanken wir unserer Frau Schüller“, womit der Bürgermeister sich für die Organisation bedankte, die Ursula Schüller als Wirtschafts- und Tourismusförderin der Gemeinde vor sieben Jahren erstmalig übernommen hatte. Inzwischen ist aus der Radtour ein Event geworden, an dem mehrere Hundert Teilnehmer ihre Freude haben. Ganze Familien waren auf der 21,7 Kilometer langen Strecke unterwegs. Auch Senioren, die mit ihren durch Elektromotor unterstützten E-Bikes die steilen Höhenlagen souverän erklommen.

Die erste Gruppe verließ den Startpunkt vor der Bücherei am Hertersplatz unter der bewährten Führung des Alfterer Bürgermeisters, der sich sichtlich auf die Tour freute, die er als einen seiner schönsten Termine im Jahr bezeichnete. Mit Landrat Sebastian Schuster, der sich trotz anderer Terminanfragen für „Alfter bewegt“ entschieden hatte, fuhr die erste Gruppe von etwa 30 Radlern zum kaum hundert Meter entfernten Haus der Geschichte, um die neu eröffnete Römervilla zu bewundern, die dann vor Ort auch sachkundig von Robin Huth erklärt wurde. Währenddessen fand die Idee von Franzis Steinheuer, die geballt in ihrer Bücherei vorhandenen Informationen und Spiele einmal nach Draußen zu bringen, großen Anklang bei den Kindern, die mit ihrem Fahrrad einen abgesteckten Parcours bewältigen oder mit einem Riesen-Memory ihre den Erwachsenen meist überlegene Merkfähigkeit unter Beweis stellen konnten.

Mit einem kleinen Abstecher von der Rundtour, die im weiteren Verlauf bis über die Schmale Allee im Kottenforst führte, erreichten die Radler den Hof Mandt, der mit seinem Duft nach frisch gebackener Waffeln das vielleicht gar nicht beabsichtigte zweite Frühstück des Tages nötig werden ließ. Besser noch als die süßen Verführungen kamen jedoch bei den Kindern Alex und Kasimir an, die beiden 36 und 24 Jahre alten Esel, die auf dem Hof ihre Heimat gefunden haben. „Der Alex ist der alte Esel vom Heimatblick“, berichtete Anke Bleck, die mit dem Verein Noteselhilfe dafür gesorgt hat, dass Alex mit Kasimir einen für die Lebensqualität von Eseln so wichtigen Gefährten bekommen hat.

Catia De Luca verführte mit ihren Kochkünsten im Möbelhaus Kurth die Freizeitradler mit gegrillten Antipasti und selbst gebackener Focaccia. Wohl dem, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu viel gegessen hatte. Vom Garnelenspieß über Pastagerichte aller Art bis hin zum amerikanischen Steak vom Grill gab es auf dem kulinarischen Teil der Tour „Alfter bewegt“ alles zu probieren, was man sich bei zunehmend sonnigem Wetter nur wünschen konnte. Doch auch Kunst und Kultur kamen nicht zu kurz. In der Galerie Conrad, dem Pfisterhof, den Weinresonanzen und der Alanus Hochschule im Johannishof gab es immer wieder die Möglichkeit, die Pausen mit einem Gespräch über Malerei oder Skulptur zu bereichern.

Im Vorteil waren die Sportler, die von dem erlesenen Wein-Angebot keinen Gebrauch machten: Das Erreichen der Alfterer Höhenlagen bedeutete für den ein oder anderen bereits nüchtern eine Herausforderung. Doch wer es schaffte, konnte wie Henri Geldermann (71), angekommen vor der Gielsdorfer Genussschule, glücklich und überrascht feststellen: „Ich wohne seit mehr als 60 Jahren in Alfter, aber hier oben war ich noch nie“.

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