Spargel auf dem Hof Mandt gestochen Spargelsaison in Alfter eröffnet

Alfter · Alfters Bürgermeister und Kinder der Kita „Rasselbande“ haben den ersten Spargel auf dem Hof Mandt gestochen. Jetzt müssen die Arbeiter ran.

 Landwirt und Spargelbauer Karlheinz Mandt erklärt den Rasselbande-Kindern zusammen mit Bürgermeister Rolf Schumacher (links) den Anbau des Alfterer Spargels.

Landwirt und Spargelbauer Karlheinz Mandt erklärt den Rasselbande-Kindern zusammen mit Bürgermeister Rolf Schumacher (links) den Anbau des Alfterer Spargels.

Foto: Stefan Hermes

Nun ist sie offiziell eröffnet, die Alfterer Spargelsaison 2017. Längst schon ist es auf dem Hof der Familie Mandt zur Tradition geworden, dass Bürgermeister Rolf Schumacher zusammen mit den Kindern der Alfterer Kindertagesstätte „Rasselbande“ die Spargelsaison eröffnet.

„Warum hat der Herr Mandt denn überall diese schwarzen Folien auf seinen Feldern?“, versucht der Verwaltungschef das Interesse der acht Mädchen und Jungen für den Spargelanbau zu wecken. Karlheinz Mandt erklärt, dass es der Spargel dadurch etwas wärmer hat und somit früher gestochen werden kann. Mandt ist der einzige Spargelbauer Alfters, der das begehrte Gemüse auf seinen 1,5 Hektar Lößböden anbaut. Je nach Witterung wird er bis zum Johannistag, dem 24.Juni, mit einem Ertrag von fünf bis acht Tonnen pro Hektar rechnen können.

Bei den momentan recht kühlen Temperaturen ist das Ernteergebnis allerdings noch gering. Mit zwei weiteren Helfern durchsucht Mandt die etwa sieben Kilometer langen, aufgeschütteten Spargeldämme nach erntereifen Sprossen, die ihren auf diese Weise künstlich verlängerten Weg an die Oberfläche gefunden haben.

Da Spargel bei sehr günstiger Witterung etwa 0,75 Zentimeter pro Stunde wachsen kann, werden die Spargelreihen an günstigen Tagen am frühen Morgen und am späteren Nachmittag durchgesehen, da zu diesen Zeiten die Verdunstungsverluste unter den Folien am geringsten sind.

Mühsame Handarbeit

Spargelstechen ist nach wie vor eine mühsame Handarbeit. Zum Ernten wird ein speziell gebogenes Messer benötigt mit dem der Spargel möglichst tief abgeschnitten wird, ohne seine Nebentriebe zu beschädigen, eine Maurerkelle zum Wiederverschließen der aufgewühlten Erde und ein Korb zum Sammeln der begehrten weißen Stangen.

Was sich einfach anhört, bedarf vieler Übung und „Fingerspitzengefühl“. Bürgermeister Schumacher hatte zwar recht schnell und geschickt die symbolisch erste Spargelstange ans Licht gebracht, konnte sie jedoch nicht in voller ungebrochener Länge präsentieren. „Eigentlich wird der Spargel viel zu günstig angeboten“, weiß Mandt, der den ausgesucht dicken weißen Spargel im Moment für etwa zehn Euro in seinem Hofladen anbietet. „Wenn es da immer wieder heißt, da wächst das Gold aus dem Boden“, meint der Landwirt, „dann ist das schon lange nicht mehr wahr“.

Er weiß, wie viel Arbeit hinter jeder geernteten Stange steckt und ist sichtlich unglücklich darüber, dass es im Gegensatz zu früheren Zeiten, heute immer mehr um schnellen Ertrag und hohe Rendite gehen muss, denen er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zu entziehen versucht. Mandt mag den Spargel. Am liebsten klassisch, mit Sauce Hollandaise oder Butter. Neue Kartoffeln sind ihm zu geschmacklos. Er zieht eine gut gelagerte, goldgelbe Belanakartoffel ihrer modischen Variante aus fernen Ländern vor.

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