Entlastungsgraben in Alfter Schutz vor den Wassermassen

ALFTER · Vor Überschwemmungen bei unwetterartigem Regen innerhalb kürzester Zeit ist der Ortskern von Alfter nun besser geschützt: Der Entlastungsgraben vom Schlossweg bis zur Stadtbahnlinie 18 ist von seiner Funktionalität her fertig.

 Neuer Schutz vor Überschwemmungen in Alfter: Der Entlastungsgraben vom Schlossweg bis zur Stadtbahnlinie 18 kann bis zu 1500 Liter Wasser pro Sekunde transportieren.

Neuer Schutz vor Überschwemmungen in Alfter: Der Entlastungsgraben vom Schlossweg bis zur Stadtbahnlinie 18 kann bis zu 1500 Liter Wasser pro Sekunde transportieren.

Foto: Hans-Peter Fuss

Lediglich der Rasenbewuchs hat noch nicht so geklappt wie vorgesehen, aber das wird noch in Ordnung gebracht.

"Im Juni hat der Graben erstmals etwas Wasser aufgenommen", weiß Rolf Ingo Grünefeld von der Regionalgas Euskirchen, die sich um die Baumaßnahme des Alfterer Abwasserwerks kümmert.

Die Regenmengen seien jedoch so begrenzt gewesen, dass sie nicht bis zum Alfterer-Bornheimer Bach gelaufen, sondern auf dem Weg dorthin versickert seien, erläutert Grünefeld. Er ist bei der Regionalgas Leiter der Abteilung für den Bau von Gas- und Wassernetzen. Der Graben ist für die Aufnahme von Regenmassen geplant, wie sie im statistischen Durchschnitt nur alle Hundert Jahre zu erwarten sind. Problematisch sind kurze und kräftige Niederschläge, nicht aber ein Dauerregen wie jüngst im Juli. Er floss ganz normal ab und nicht über den Graben.

Die kanalartige Schneise im Erdreich verhindert, dass bei starkem Regen bis zu 600 Liter Oberflächenwasser pro Sekunde in den Ortskern strömen und dort Straßen überfluten, Kanäle verstopfen und den Görresbach belasten. Vor allem die Überflutungsgefahr in den Bereichen "Schlossweg", "Kronenstraße", "Bahnhofstraße" und "Im Benden" soll so gemindert werden.

Der Graben kann bis zu 1500 Liter pro Sekunde transportieren. Bei einem Wolkenbruch wird das Regenwasser von den Hangflächen zwischen dem Alfterer Friedhof und Bornheim-Roisdorf in einer Straßenmulde im Schlossweg abgefangen. Mengen, die die Kanalisation nicht aufnehmen kann, werden aus dieser Mulde in den Entlastungsgraben umgeleitet.

Der Kostenrahmen von rund 800.000 Euro für die Baumaßnahme wurde nach Angaben von Grünefeld eingehalten. Mit dem Bau des Entlastungsgrabens war im Oktober 2013 begonnen worden. Er ist gut 800 Meter lang und beginnt am Schlossweg nördlich der Appelallee, quert die Kreisstraße 5 und endet talabwärts in der Nähe der Stadtbahnlinie 18.

Dort wird das Hang- und Regenwasser in den Alfterer-Bornheimer Bach geführt. Neben dem Graben wurde ein Begleitweg für Fahrzeuge angelegt. Durch diesen können Pflege- und Unterhaltsmaßnahmen erfolgen.

Unwetter im Juni 2013

Immer wieder haben schwere Unwetter in der Vergangenheit für Überschwemmungen in Alfter gesorgt. So auch vor gut einem Jahr: Infolge von starken Regengüssen hatten sich am 20. Juni 2013 Wassermassen durch Alfter-Ort geschoben. Von Gielsdorf und Oedekoven waren Sturzbäche durch die Gassen geschossen.

Die Kanalisation war nicht mehr in der Lage gewesen, die enormen Wassermengen aufzunehmen, durch die Gullydeckel waren kleine Fontänen in die Höhe geschossen

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