Autorin aus Gielsdorf Schriftstellerin Anja Eichbaum mit neuem Buch

Alfter-Gielsdorf · Mit „Letzte Hoffnung Meer“ legt die Gielsdorferin ihren zweiten Küstenkrimi vor. Protagonisten sind wieder Polizeipsychologin Ruth Keiser und Inselpolizist Martin Ziegler. Am Mittwoch, 20. März, steht die Premierenlesung im Dorfhaus Auf der Heide an.

 Kreativ: In Boltenhagen an der Ostsee spielt das neue Werk von Anja Eichbaum – hier bei einer Signierstunde in der Buchhandlung am Paulusplatz in Tannenbusch.

Kreativ: In Boltenhagen an der Ostsee spielt das neue Werk von Anja Eichbaum – hier bei einer Signierstunde in der Buchhandlung am Paulusplatz in Tannenbusch.

Foto: Axel Vogel

Auf ihrer Lieblings-Kaffeetasse offenbart sich ihr Arbeitsprinzip: „I am a writer. Anything you say or do may be used in my story.“ Zu Deutsch „Ich bin eine Schriftstellerin. Alles, was du sagst oder tust, könnte in meiner Geschichte verwendet werden.“

Die Gielsdorferin Anja Eichbaum hat gerade ihren zweiten Krimi veröffentlicht, er heißt „Letzte Hoffnung Meer“ und spielt in Boltenhagen an der Ostsee. Am Mittwoch, 20. März, 20 Uhr, liest sie im Dorfhaus Gielsdorf, Auf der Heide 10, daraus.

Das Ermittlerteam ändert sich im Vergleich zu ihrem ersten Krimi, der in Norderney spielt, nicht. Wieder treffen Polizeipsychologin Ruth Keiser und Inselpolizist Martin Ziegler aufeinander – eher zufällig, weil beide voneinander unabhängig in Boltenhagen Urlaub machen.

Eigentlich führen zwei Schweriner Kommissare die Ermittlungen zum Mord an Marie Hafen, die in einer Privatklinik wegen ihrer Krebserkrankung in Behandlung war und glaubte, geheilt zu sein. Die gesamte Ostsee-Region ist erschüttert. Während das Schweriner Ermittlerteam schnell auf einen Täterkreis festgelegt ist, hören Ruth und Martin sich genauer in Boltenhagen um und kommen den entscheidenden Hinweisen immer näher.

Der Krimi habe mit der Krebserkrankung der Ermordeten einen etwas ernsteren Hintergrund als ihr Erstlingswerk „Inselcocktail“, sagt Eichbaum dazu: „Es ist eine Herausforderung, so etwas in einen Urlaubskrimi zu packen.“ Die Gielsdorferin kam auf die Idee zu der Geschichte, als sie 2016 und 2017 mit ihrem Mann Dirk und ihren heute 13- und 15-jährigen Kindern in dem Badeort Urlaub machte. Ihr fiel die große Anzahl an Reha-Kliniken auf. „Man sitzt selbst in einem Strandkorb und bekommt doch mit: Das Leben besteht nicht nur aus Sonnenschein“, so die 56-Jährige.

Ihr Buch spiele mit Gegensätzen, es gehe um Schulmedizin und esoterische Medizin, um Jungsein und Älterwerden und nicht zuletzt um das Ost-West-Verhältnis 30 Jahre nach der Wiedervereinigung. „Die Geschichte liefert zunächst scheinbar Schubladenantworten – und dann muss man gucken, wie es im Buch ausgeht“, so Eichbaum, die noch nicht zu viel von der Handlung preisgeben möchte. Medizinische Details sind der Schriftstellerin besonders wichtig, denn sie hat eine Krankenpflegeausbildung gemacht. Doch das ist nur eine Seite der Diplom-Sozialarbeiterin, die als Fachbereichsleitung in der Jugendhilfe tätig ist.

Sie entwickelt die Geschichte erst beim Schreiben

„Ich bin relativ bunt, selber in keine Schublade zu packen.“ Die ehemalige Weinkönigin von Erpel hat auch ein „halbes“ Germanistikstudium absolviert und sagt von sich, sie sei „in allem spätberufen“: als Mutter, Schriftstellerin und nicht zuletzt in ihrem neuen Hobby Tennisspielen. Ihre Lebenserfahrung ist zugleich immer Inspirationsquelle für ihre Bücher. „Sie schreibt und schreibt, in jeder Lebenslage. Abends, wenn sie müde ist, aber auch im Café, wenn es laut ist. Trotzdem kriegt sie noch alles unter einen Hut“, sagt ihr Mann Dirk (52).

Eichbaum selbst bezeichnet sich als „Discovery-Writerin“, die die Geschichte erst beim Schreiben entwickelt. Zwar stehe der grobe Plot schon vor dem Schreiben fest. „Manchmal switche ich die Ursprungsidee aber noch ganz zum Schluss. Es kann sein, dass sich dann das Motiv oder der Täter noch verändert.“ Die in den sozialen Medien aktive Netzwerkerin freut sich über den Erfolg ihres ersten Krimis, der aktuell in der vierten Auflage zu haben ist. „Es tut sich richtig was, die Platzierungen im Buchhandel sind jetzt schon deutlich besser.“ Und sie hofft bei der Lesung am Mittwoch auf einen ähnlichen Erfolg wie bei der ihres ersten Krimis: Damals kamen 140 Zuhörer, das Dorfhaus war „absolut ausverkauft“.

Die Lesung von „Letzte Hoffnung Meer“ beginnt um 20 Uhr im Dorfhaus Gielsdorf, Auf der Heide 10. Der Eintritt kostet fünf Euro. Reservierung unter 0 22 22/93 09 90 oder per E-Mail an: post@anja-eichbaum.de.

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