Entlastungsgraben in Alfter Rinne wurde bereits weitestgehend mit Rasen eingesät

ALFTER · Über die Überschwemmungsgefahr im Alfterer Ortskern wird buchstäblich Gras wachsen. Der Entlastungsgraben vom Schlossweg bis zur Stadtbahnlinie wurde bereits mit Rasen eingesät und wird voraussichtlich in der ersten Maihälfte fertig sein. Zurzeit wird noch an der Unterquerung der Kreisstraße 5 gearbeitet.

 Blick auf den Entwässerungsgraben in Alfter.

Blick auf den Entwässerungsgraben in Alfter.

Foto: Wolfgang Henry

Über den Stand der Baumaßnahme berichtete bei der Sitzung des Alfterer Betriebsausschusses am Dienstagabend Rolf Ingo Grünefeld von der Regionalgas Euskirchen. Sie kümmert sich als Betriebsführerin um Angelegenheiten des Alfterer Abwasser- und Wasserwerks.

Grünefeld leitet die Abteilung für den Bau von Gas- und Wassernetzen und wacht auch über den Bau des Entlastungsgrabens. Dieser soll bei Wolkenbrüchen das mit Erdreich vermischte Regenwasser von den Hangflächen zwischen dem Alfterer Friedhof und Roisdorf abfangen, bevor es in die Ortsmitte läuft und dort Straßen überflutet, Kanäle verstopft und den Görresbach belastet.

Vor allem die Überflutungsgefahr im Bereich Schlossweg, Kronenstraße, Bahnhofstraße und Im Benden soll so gemindert werden. Ausgelegt ist die Planung auf Mengen, die einem Hochwasserereignis entsprechen, das im statistischen Durchschnitt nur alle 100 Jahre zu erwarten ist. Ursprünglich hatte man gehofft, Ende März fertig zu sein, doch zeitraubende Untersuchungen des Erdreichs nach versteckten Kampfmitteln und Kabeln haben die Arbeiten verzögert.

Der Kostenrahmen von rund 800.000 Euro werde nach Angaben von Grünefeld jedoch aus heutiger Sicht eingehalten. Der Graben, mit dessen Bau im Oktober begonnen worden war, ist gut 800 Meter lang. Er verläuft vom Schlossweg nördlich der Appelallee, quert die Kreisstraße 5 und endet talabwärts in der Nähe der Stadtbahnlinie 18. Dort wird das Hang- und Regenwasser in den Alfterer-Bornheimer Bach geführt.

Die Sohlenbreite beträgt durchweg einen halben Meter. Die Tiefe variiert: Beginnend mit 75 Zentimetern am Hang wird im Bereich der Kreuzung der Kreisstraße die größte Tiefe mit rund drei Metern erreicht. Der Graben verhindert, dass bei einem starken Regen bis zu 600 Liter Oberflächenwasser pro Sekunde in den Ortskern strömen können, und kann selbst bis zu 1500 Liter pro Sekunde transportieren.

Für die Minimierung der Überschwemmungsgefahr im Ortskern durch Oberflächenwasser vom Hang hätte man auch umfangreiche Kanalerneuerungen im Schlossweg und in der Bahnhofstraße sowie Umgestaltungen der Straßenoberfläche in der Kronenstraße vornehmen können. Doch dagegen hatte sich die Gemeinde Alfter nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen entschieden.

Für den Entlastungsgraben sprach auch, dass bei einem starken Regen das Wasser vom Vorgebirgshang gar nicht erst in die Kanalisation gelangt. Das trägt letztlich zur Entlastung des Görresbachs unterhalb der Kronenstraße und damit auch zur Entspannung der Lage unten am Stühleshof bei.

Neben dem Graben wurde ein etwa drei Meter breiter Begleitweg für Fahrzeuge angelegt, damit Pflege- und Unterhaltsmaßnahmen durchgeführt werden können. So kann nach einem Unwetter eventuell Unrat und Geäst aus dem Graben geholt und die Rasenböschung gemäht werden. Die Saat muss freilich erst einmal anwachsen. Dafür müsste es jetzt mal ausreichend regnen.

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