Seniorin sollte betrogen werden Polizei nimmt falsche Polizisten in Alfter fest

Alfter · Die Polizei hat in Alfter drei mutmaßliche Betrüger festgenommen, die Schmuck und Bargeld einer Seniorin erbeuten wollten. Am Telefon gaben sich die drei als Polizisten aus.

Sie gaben sich am Telefon als Polizisten aus und wollten eine 82-jährige Seniorin aus Alfter dazu bringen, ihnen Schmuck und Bargeld zu übergeben: Am Freitagabend wurden drei mutmaßliche Betrüger festgenommen. Wie die Polizei am Montag mitteilte, meldeten sich die Täter am Donnerstagabend telefonisch bei der 82-Jährigen. Sie erklärten ihr, dass eine Einbrecherbande es auf ihren Schmuck und ihr Bargeld abgesehen habe und sie besser ihr Geld von der Bank abheben und in der Wohnung aufbewahren solle.

Die beiden Betrüger am Telefon - ein Mann und eine Frau - erklärten der Seniorin zudem, dass sie sich am kommenden Tag noch einmal melden werden. Da der 82-Jährigen der Anruf und die Abfrage von persönlichen Daten verdächtig vorkamen, meldete sie sich bei der Polizei. Am Freitag riefen die falschen Polizisten dann wieder bei der 82-Jährigen an und vereinbarten einen Termin bei der Seniorin in Alfter-Gielsdorf, an dem sie den Schmuck und das Bargeld der Frau "sichern" wollten. Gegen 18.30 Uhr erschien dann tatsächlich ein Täter an der Adresse der Seniorin und wurde von den richtigen Polizisten festgenommen.

Zugleich wurden zwei weitere Tatverdächtige, die in einem geparkten Auto auf ihren Mittäter warteten, in der Nähe der Wohnung der Seniorin von Fahndungsteams der Polizei festgenommen. Die falschen Polizisten im Alter von 24, 26 und 28 Jahren sind nach Angaben der Polizei bereits wegen Eigentumsdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz bekannt und wurden vorläufig festgenommen. Ein Richter erließ einen Haftbefehl, die drei befinden sich nun in einer Justizvollzugsanstalt. Die Ermittler prüfen aktuell, ob das Trio auch für weitere Straftaten verantwortlich ist.

Außerdem gab die Bonner Polizei am Montag bekannt, dass am Wochenende mehrere Fälle dieser Art gemeldet wurden. Insbesondere werde aktuell die Masche der falschen Polizisten angewendet. „Der Anrufer gibt sich als Polizist aus und erkundigt sich nach Wertsachen in der Wohnung - zum Beispiel Bargeld, Schmuck oder Sparbüchern. Diese sollen von einem Kollegen entgegengenommen werden, weil in der Nachbarschaft oder im Haus selbst zu Einbrüchen, Betrug oder Diebstahl ermittelt wird. Der angebliche Beamte, der nach dem Anruf vor Ort erscheint, trägt uniformähnliche Kleidung und will die Wertgegenstände untersuchen oder zur Sicherung mitnehmen. Auch dieser Trick hat häufig Erfolg, insbesondere seit einige Betrüger die Rufnummernanzeige manipulieren, sodass auf dem Display die 110 oder die Telefonnummer der lokalen Polizeibehörde erscheint“, so die Polizei.

Welche Methoden die Betrüger anwenden und was die Polizei in solchen Fällen rät, ist in diesem Artikel zusammengefasst.

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