Afrikanische Kunst in Alfter Nils Meyer zeigt afrikanische Kunst in Alfter

Alfter · Kunst aus dem südlichen Afrika einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen – das ist die Mission von Nils Meyer, der die NHM Gallery in Alfter eröffnet hat.

 Gibt Einblick in seine Galerie: Nils Meyer.

Gibt Einblick in seine Galerie: Nils Meyer.

Foto: Bettina Thränhardt

Zu den ausgestellten Werken gehören alle künstlerischen Gattungen: zum Beispiel Skulptur, Plastik oder Malerei, aber auch Keramik aus einer Kooperative. Die Buchstaben NHM stehen dabei für seinen Namen: Nils Hendrik Meyer. Seit einigen Jahren erlebe die zeitgenössische Kunst aus Südafrika weltweit eine „fast boomartige Entwicklung“, so der 40-Jährige. Viele Museen widmeten ihr große Ausstellungen.

„Ich möchte junge, noch nicht arrivierte Künstler aus dem südlichen Afrika fördern“, sagt Meyer, der in Bad Godesberg wohnt und bereits während seines Jurastudiums in einer Galerie jobbte.

Sieben Künstler vertritt er zurzeit und zeigt Bilder, Skulpturen sowie Keramik aus einer Kooperative. Bei einer Urlaubsreise nach Südafrika und Swasiland hat er sich umgeschaut.

Die Kunstszene in Johannesburg

„In Johannesburg gibt es eine brodelnde Kunstszene“, beschreibt er seinen Eindruck. In einzelnen Vierteln gäbe es alte Fabrikgebäude, die zu Galerien umgebaut sind. „Diese Viertel sind wie Oasen in der Wüste.“ Dort hat er einige jüngere Künstler entdeckt, deren Werke er jetzt ausstellt. Die Kunstschaffenden sind in ihren Heimatländern schon bekannt, haben zum Teil Auszeichnungen erhalten oder sind in bekannten Sammlungen vertreten.

Zum Beispiel Laziehound Coka. Mit seinen Arbeiten prangert er gesellschaftliche Missstände an – wie mit „The Art of Relaxing Under Pressure“. Menschen fliehen auf der linken Bildseite vor einem Rudel Hunde. Rechts im Bild drei große Figuren, eine davon trägt einen Anzug. „Die Anzüge sind die Uniform von Südafrikas Ältesten“, erläutert Meyer. „Sie sind Symbol für die Selbstbereicherung der neuen Eliten Afrikas, die auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und sich von den Umständen um sie herum nicht berühren lassen.“ Wie Coka prangert auch der Maler Blessing Ngobeni mit seinen Bildern Apartheid und Korruption an.

Ganz anders sind die Skulpturen von Shadrack Masuku aus Swasiland, der sich mit mythischen Figuren aus aller Welt beschäftigt. Meyer: „Er verarbeitet die Figuren dann auf afrikanische Art.“ Masuku schafft Skulpturen aus Jacarandaholz, zum Teil mit Intarsienarbeiten aus kleinen Kunststoffperlen. Er kommt aus einer Künstlerfamilie.

Die Garagengalerie kann nach Absprache besichtigt werden

Auch sein älterer Bruder Acan stellt Skulpturen in Meyers Galerie aus. Besonders bekannt ist er für seine Engel-Mobilés und hat eine Galerie mit dem Namen „Rainbow Angel“ gegründet, zu Deutsch „Regenbogen-Engel“, die laut Meyer auch über die Grenzen von Swasiland bekannt ist. Conrad Bo nutzt auf seinen Bildern ausdrucksstarke, kräftige Pinselstriche, Farbkleckse und Symbole und hat mit einem Manifest die künstlerische Bewegung „Superstroke“ begründet. Ihr gehören mittlerweile internationale Künstler an. Neben Bo selbst sind in Alfter auch die Werke von Schülern Bos zu sehen.

Die Nebenkosten seiner „Garagengalerie“ hält der 40-Jährige, der in Teilzeit bei der Post arbeitet, bewusst niedrig, um angemessene Preise für die Kunstwerke bezahlen zu können. Daneben plant er, Mittel für ein Projekt zu sammeln, das Künstlern aus Swasiland eine Ausbildung ermöglicht.

Info: Besichtigungstermine in der NHM Gallery am Bonner Weg 30 in Alfter sind nach Absprache unter 01 52/02 97 78 24 möglich . Demnächst gibt es auch eine Website unter www.nhmgallery.com. Am Samstag, 24. Juni, 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 25. Juni, 11 bis 17 Uhr, lädt Nils Meyer zu einem „Südafrikanischen Wochenende“ auf dem Gelände der GaLaBau Schneider, Bonner Weg 30 in Alfter, ein. Die Gäste erwarten Weine aus Südafrika, Musik, Kunsthandwerk von Mama Afrika aus Düsseldorf und Informationen über Individualreisen in das afrikanische Land.

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