Gielsdorfer Dorfhaus Musiker treffen sich zur zweiten Irish-Open-Air-Folk-Session

ALFTER-GIELSDORF · Wo bleiben denn die Musiker? 15 Minuten vor Beginn der zweiten Irish-Open-Air-Folk-Session am Dorfgemeinschaftshaus Gielsdorf deutete am Samstagabend noch nichts auf einen Konzertabend hin. Rund 70 Gäste hatten sich bereits ein gemütliches Plätzchen auf der Terrasse gesucht und genossen die Abendsonne bei Irish Beer und Peanuts.

 Ohne Vorgaben oder einen festgelegten Ablauf spielen die Irish-Folk-Musiker.

Ohne Vorgaben oder einen festgelegten Ablauf spielen die Irish-Folk-Musiker.

Foto: Wolfgang Henry

Der größte Tisch war für die Musiker reserviert. Wolfgang Huppertz öffnete schließlich als erster seinen "Fiddle"-Kasten und begann, sein Instrument zu stimmen. "Wir spielen ja kein Konzert", erklärte der Gielsdorfer, der schon bei der ersten Auflage der Folk-Session in seinem Heimatort Musiker-Kollegen aus der Region zusammengetrommelt hatte. Auch diesmal erklommen insgesamt zwölf "Sessioneers" die 16 Prozent Steigung zum Dorfhaus. "Wir treffen uns regelmäßig zu Folk-Sessions im Endenicher Pub 'Fiddlers'", berichtete Huppertz. "Da ist es nicht schwierig, einige Mitstreiter für ein gemeinsames Spiel unter freiem Himmel zu gewinnen."

Tatsächlich saßen pünktlich um halb acht bereits neun Musiker um den großen Tisch herum und stimmten die traditionelle irische Tanzmusik an. Everhard Schneider und Maja Hebborn spielten das Akkordeon, Joachim Hoffman bediente die "Uilleann Pipe", den irischen Dudelsack.

Neben fünf "Fiddles" bereicherten auch die irische Flöte "Tin Whistle" und die Rahmentrommel Bodhrán die überlieferten Melodien. Ralf Wackers und Ellen Jeikner setzten ihre Stimmen ein. "Bei einer Irish-Folk-Session trifft man sich zum gemeinsamen Musizieren", berichtete Wolfgang Huppertz. "Ein Musiker spielt eine Melodie an, die anderen stimmen ein. Es gibt keine Vorgaben oder einen festgelegten Ablauf."

Über das kostenlose Angebot und die voll besetzte Terrasse des Dorfhauses freute sich Ortsvorsteher Albrecht Schäfer. "Eine solche Veranstaltung ist in mehrfacher Hinsicht gut für unseren Ort", betonte er. "Wir verlangen keinen Eintritt, aber Spenden für unseren Verein nehmen wir natürlich gerne an. Darüber hinaus ist ein solcher Abend eine gute Gelegenheit, zwanglos zusammenzukommen und Kontakte zu knüpfen. Diese Musik spricht alle Generationen an."

Ina Werner war aus Bonn gekommen, um sich die Session anzuhören. "Ich bin unheimlich begeistert von irischer Musik, seitdem ich letztes Jahr das erste Mal hier war und gesehen habe, mit welcher Hingabe die Musiker ihre Instrumente spielen."

Doch nicht nur das irische Bier oder die irischen Klänge faszinierten die Gäste der Session, sondern auch die Instrumente der Musiker. "Ich kannte keines der Instrumente, abgesehen von der Gitarre und der Mandoline. Jetzt kann ich auch mit Begriffen wie 'Fiddle', 'Tin Whistle', 'Concertina' und 'Uilleann Pipes' etwas anfangen. Man lernt nie aus", sagte Dieter Strömer.

Info

Am 20. September findet das zwölfte Bonner Irish-Folk-Festival statt, und zwar in der Harmonie, Frongasse 28-30, Bonn-Endenich. Einlass ab 18.30 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Tickets in der Harmonie und bei den bekannten Vorverkaufsstellen, VVK-Preis: 17 Euro.

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