Geplanter Kindergarten in Alfter-Impekoven Kosten sind weiterhin der Knackpunkt

ALFTER-IMPEKOVEN · Bei der geplanten Errichtung eines neuen Kindergartens in Impekoven sind weiterhin die Kosten der Knackpunkt. Trotzdem votierte der Alfterer Rat in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig für das Projekt, damit die Verwaltung die Planungen weiter vorantreiben kann.

 Wenn das Gebäude des ehemaligen Kindergartens Sankt Mariä Heimsuchung abgerissen und neu errichtet wird, soll auch der Dorfplatz neu gestaltet werden.

Wenn das Gebäude des ehemaligen Kindergartens Sankt Mariä Heimsuchung abgerissen und neu errichtet wird, soll auch der Dorfplatz neu gestaltet werden.

Foto: Roland Kohls

Wie berichtet, will die Gemeinde Alfter am Standort des ehemaligen Impekovener Kindergartens an der Engelsgasse, in dem zurzeit Flüchtlinge untergebracht sind, einen neuen Kindergarten für zwei Gruppen errichten. Die Trägerschaft soll die Arbeiterwohlfahrt (Awo) übernehmen, die dann von ihrem bisherigen Standort an der Esserstraße in Witterschlick, wo deren Einrichtung „Buntstift“ untergebracht ist, nach Impekoven umzieht.

Die jetzige Entscheidung war wichtig, da sich die Gemeinde einen ehrgeizigen Zeitplan vorgenommen hat: Die zweigruppige Kita in Impekoven soll bereits zum Kindergartenjahr 2017/18 starten.

Der Alfterer Sozialausschuss hatte die Verwaltung im März beauftragt, verschiedene Informationen an den Rat zu geben, um besser entscheiden zu können. So wollten die Ausschussmitglieder wissen, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen.

Die jetzt vorgelegte Kostenschätzung geht von 1,3 bis 1,4 Millionen Euro für den Abriss des ehemaligen Schulgebäudes samt Neubau aus. Allerdings ist noch immer nicht klar, wie hoch die Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Rhein-Sieg-Kreis ausfallen. „Wir haben die Vorlage erst in letzter Minute fertiggestellt, weil wir noch hofften Zahlen zu bekommen“, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher.

Noch in diesem Monat will das Land die Förderrichtlinien bekannt geben. Auch der Kreis hat bereits Fördermittel „deutlich über das bisherige Maß hinaus“ zugesagt. Deren Höhe stehe ebenfalls noch nicht fest. Das machte den Ratsmitgliedern Bauchschmerzen: „Wir müssen hier etwas beschließen, ohne die Höhe der Förderung zu kennen“, sagte CDU-Fraktionschef Barthel Schölgens. „Ohne Zahlen ist es für uns schwierig, heute zu entscheiden“, meinte Thomas Klaus (SPD). „Wir geben der Verwaltung ungern einen Freibrief“, erklärte Wilhelm Windhuis (Grüne).

„Sobald wir die Höhe der Förderungen kennen, werden wir einen entsprechenden Nachtragshaushalt vorlegen“, versprach der Bürgermeister, was auch im Beschluss eingearbeitet wurde

Weiter sollte sicher sein, dass die Awo die Trägerschaft übernimmt und den Betrieb der Kita „Buntstift“ in Witterschlick bis zur Eröffnung des Impekovener Kindergartens aufrechterhält. Die mündliche Zusage hatte Schumacher bereits bei der Sozialausschuss-Sitzung. Nun liegen diese Zusagen auch schriftlich vor.

Außerdem wollten die Kommunalpolitiker Zahlen vorgelegt bekommen, warum plötzlich der Bedarf an Kindergartenplätzen in Impekoven so hoch ist. Hintergrund ist, dass der Impekovener Kindergarten mit dem Witterschlicker Kindergarten vor einem Jahr zur Einrichtung „Unterm Regenbogen“ zusammengelegt wurde, da der Bedarf in Impekoven so gering sei.

Nun zeigen die Zahlen des Kreisjugendamtes, dass alleine im Zeitraum zwischen November und März 16 Kinder unter drei Jahren und 22 Kinder über drei Jahren in Impekoven hinzugekommen sind. Deshalb empfiehlt der Kreis dringend, zwei Gruppen in Impekoven einzurichten, da auch ein weiterer Bedarf aus dem Akutprogramm Wohnen der Gemeinde sowie von den in Alfter Zuflucht suchenden Menschen entstehe.

Schließlich wollte der Sozialausschuss im März wissen, ob auch ein dreigruppiger Kindergarten an dieser Stelle möglich ist. Das sei ohne die Einbeziehung des Dorfplatzes nicht möglich, erklärte Bürgermeister Schumacher. „Ich halte einen dreigruppigen Kindergarten auch nicht für sinnvoll“, sagte er. An anderer Stelle seien Erweiterungen jedoch wahrscheinlich notwendig.

Der Rat beschloss schließlich einstimmig den Bau des Kindergartens unter dem Finanzierungsvorbehalt sowie eine von den Freien Wählern beantragte Bürgerversammlung zur Aufwertung des Dorfplatzes im Zuge des Neubaus. Der Antrag der CDU, der ebenfalls auf die Verbesserung des Dorfplatzes zielt, wurde zur weiteren Diskussion in den Planungsausschuss verwiesen.

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