Bildung in Alfter Klares Bekenntnis zur Gesamtschule

ALFTER-OEDEKOVEN · Der Gemeinderat ist irritiert über einen Antrag der Rheinbacher SPD. UWG gegen Dependance der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter.

Klar und deutlich sagte der Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher in der jüngsten Ratssitzung, dass er zur Alfterer Dependance der Rheinbacher Gesamtschule stehe und dass auch sowohl die Stadt Rheinbach als auch die Schulleitung zur Errichtung einer Nebenstelle im Gebäude der heutigen Hauptschule in Oedekoven stehen.

Auf die Tagesordnung der Ratssitzung hatten die Freien Wähler das Thema gesetzt. Sie hatten beantragt, die Dependance in Alfter zum nächstmöglichen Zeitpunkt, wenn möglich zum nächsten Schuljahr, umzusetzen. Bolko Graf von Schweinitz erinnerte daran, dass es einen klaren Willen des Rates gibt und forderte, dass die Gemeinde aktiv werde. „Wir haben einen großen Bedarf in der Region“, sagte er. Zuvor hatte der Rat die von der Schulkonferenz beschlossene Auflösung der Hauptschule in Oedekoven bestätigt. Wie berichtet, verfügt die Schule nicht mehr über eine ausreichende Schülerzahl, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

„Wir können das gerne noch einmal beschließen“, sagte Thomas Klaus für die SPD. Allerdings kritisierte er den Zeitpunkt für den Antrag. „Sie wecken bei den Eltern falsche Hoffnungen“, sagte er. Die Frist bei der Bezirksregierung sei lange abgelaufen und die Anmeldeverfahren auch, sagte Klaus.

Redebedarf zu dem Thema sah auch Wilhelm Windhuis (Grüne). Zum einen sei in Rheinbach lediglich eine fünfzügige Gesamtschule genehmigt worden. In der Vereinbarung war man aber von einer Sechszügigkeit ausgegangen. Zum anderen habe ein Antrag der Rheinbacher SPD im dortigen Rat für Irritationen gesorgt. Die Rheinbacher SPD forderte eine Dependance in Swisttal. „Wir wollen einen halbwegs validen Zeitplan“, so Windhuis. So sah es auch CDU-Mann Barthel Schölgens. Er schlug vor, zur nächsten Ausschusssitzung den aktuellen Sachstand und einen Zeitplan vorzulegen. Alleine die UWG ist weiterhin gegen eine Gesamtschul-Dependance in Alfter. „Wir haben die freie christliche Gesamtschule in Alfter und ausreichend finanzielle Probleme“, sagte Werner Urff (UWG).

„Wir hatten eine Einigkeit in Sachen Gesamtschule“, betonte Schumacher und forderte, nicht davor zurückzufallen. Wenn die Gemeinde Alfter den nächsten Versuch startet, müsse dieser optimal vorbereitet sein. Denn dann würden wieder die Eltern gefragt – „die Eltern entscheiden, ob es in Alfter eine Gesamtschul-Dependance gibt oder nicht“, stellte Schumacher klar. Deshalb müsse die Schulleitung das auch wollen. „Und die Schulleitung will eine Alfterer Dependance“, sagte der Bürgermeister.

Aber er bat um Geduld. Die Schule sei noch im Aufbau. Sie sei in den Räumen der Rheinbacher Hauptschule gestartet, ziehe jetzt in die Räume der Realschule und es werde zusätzlich ein Neubau errichtet. Das müsse erst einmal bewältigt werden. „Trotzt der Differenz zwischen der genehmigten Fünfzügigkeit und der in der Vereinbarung festgelegten Sechszügigkeit stehen sowohl der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz wie die Schulleiterin zu der Vereinbarung“, so Schumacher.

Auch er empfand den Antrag für wenig hilfreich, weil er jede Verunsicherung der Eltern vermeiden wolle. Die freien Wähler hätten den Antrag gestellt, da es wegen des SPD-Antrags in Rheinbach Unruhe gegeben habe und damit die Vereinbarung zur Dependance nicht in Vergessenheit gerate, so Graf von Schweinitz. Der Rat verwies den Antrag in den Schulausschuss, um dort weiter zu diskutieren.

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