Alanus Hochschule Kinderuni in Alfter dreht sich um Klimawandel

Alfter · 35 Mädchen und Jungen beschäftigen sich bei der Kinderuni auf dem Campus II der Alanus Hochschule in Alfter mit den Themen Klimawandel und Energiegewinnung.

Hochkonzentriert malten Gianmarco, Felix, Lukas und Miriam in einem Hörsaal der Alfterer Alanus Hochschule ein Bild mit einem Haus samt Steckdose, Stromleitungen und einem benachbarten Kraftwerk. Die vier Neunjährigen besuchten am Campus II eine Vorlesung der Kinderuni Bonn-Rhein-Sieg unter dem Thema „Energiegewinnung und ihre Folgen – Ursachen und Konsequenzen des Klimawandels“.

Anknüpfend an die Vorlesungsreihe „Voller Energie“ der vierten Kinderuni 2016/17 spürten insgesamt 35 Mädchen und Jungen unter der Federführung von Jacob Hörisch, Juniorprofessor Sustainable Innovation & Entrepreneurship vom Fachbereich Wirtschaft, der Verbindung zwischen Steckdose und Kraftwerk nach.

Sie sprachen über die Entstehung des Treibhauseffekts und sahen anhand eines Versuchs, dass Eisschmelze zu einem Anstieg der Meere und damit auch zu einer Überschwemmung der Erde führt. Eine Erkenntnis, die die meisten schon mitbrachten, im Gespräch über Kraftwerke, Energiegewinnung und Energiesparen auch deutlich machten und den Dozenten regelrecht verblüfften.

Ob Kohlekraft-, Atomkraft- oder Wasserkraftwerke, Solaranlage oder Windkraft – begeistert beantworteten die „Nachwuchsstudenten“ zwischen acht und zwölf Jahren die Fachfragen des Experten. Gianmarco etwa meldete sich direkt für den Versuchsaufbau als Beispiel für die Klimaerwärmung.

Anhand von Eisstücken auf einem umgedrehten Teller inmitten eines Tabletts, der eine Insel symbolisierte, beobachteten die Kinder, wie das Eis schmolz und zu einer Überschwemmung führte. So stand plötzlich der Playmobil-Eisbär im Wasser.

„Beim Klimawandel schmelzen die Eisblöcke. Der Meeresspiegel steigt, sodass die Wohnungen der Menschen in der Nähe auch vom Wasser bedroht werden. Der Klimawandel kommt durch die existierende Stromherstellung“, erklärte der 30-jährige Hochschullehrer Hörisch. „Ich finde das Thema spannend. Strom braucht man fürs ganze Leben“, meinte Gianmarco. Der Hennefer nahm zum ersten Mal an der Kinderuni teil und war sehr beeindruckt. Das galt auch für Miriam: „Ich kenne ein wenig vom Strom, da meine Mama bei der Rhenag arbeitet.“

Hörisch machte den Kindern deutlich, dass einem weiteren Klimawandel durch Energieeinsparung vorgebeugt werden könne. „Man verbraucht weniger Strom, wenn man Licht, Radio, Internet ausschaltet, wenn man sie nicht braucht“. Er erläuterte in dem Zusammenhang auch verschiedene Forschungsprojekte der Alanus Hochschule, die sich mit Möglichkeiten der Energieeinsparung beschäftigen.

Egal, ob es um die Forschungen zu Maßnahmen deutscher Unternehmen, weniger Kohlendioxid auszustoßen ging, die Gründung von Bürgerenergiegenossenschaften oder die längere Haltbarmachung von Produkten, um durch die Reduktion von Produktionen Energie einzusparen – die Zuhörer fanden es interessant zu erfahren, dass alle Menschen zur Verbesserung des Klimas beitragen können. Für manchen der jungen Teilnehmer war es die vierte von insgesamt neun Vorlesungen in diesem Schuljahr. Stolz nahmen sie deshalb ihr Kinderuni-Diplom entgegen.

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