"Initiative Inklusiver Arbeitsmarkt Alfter" informiert Jeder Mensch soll am Leben teilhaben

ALFTER · "Es ist mühselig für jeden einzelnen Menschen mit Handicap den passenden Arbeitsplatz zu finden", weiß Marie-Luise Hartung.

 Um den inklusiven Arbeitsmarkt ging es bei dem Infoabend im Oedekovener Rathaus. Das Gespräch eröffent Bolko Graf Schweinitz.

Um den inklusiven Arbeitsmarkt ging es bei dem Infoabend im Oedekovener Rathaus. Das Gespräch eröffent Bolko Graf Schweinitz.

Foto: Axel Vogel

Und sie ergänzt: "Es wird aber ein bisschen einfacher, wenn man sich kennt". Um dieses Kennenlernen zu vertiefen und für die Vermittlung Behinderter in den Arbeitsmarkt nutzbar zu machen ging es bei der Informationsveranstaltung der Initiative Inklusiver Arbeitsmarkt Alfter am Mittwochabend im gut besuchten Rathaussaal.

Unter dem Motto "Inklusion geht alle an" folgten Unternehmer, Behinderte und Interessierte der Einladung der Freien Wähler Alfter, um unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Rolf Schumacher ein Netzwerk aufzubauen, das es Schwerbehinderten einfacher machen soll, einen Arbeitsplatz zu finden.

Sowohl der Bürgermeister, als auch der einladende Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Alfter, Bolko Graf von Schweinitz erinnerten in ihren Begrüßungen an die UN-Resolution von 1948 in der verkündet wurde, dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten sein sollten.

Es habe dann 60 Jahre gedauert, bis im Jahr 2008 die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft trat, in der "Behinderung als Teil der Vielfalt menschlichen Lebens" gewürdigt wurde und damit das in den meisten Ländern defizitorientierte Denken korrigierte. "Jeder Mensch soll am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und jeder Mensch soll in die Gesellschaft einbezogen werden", resümierte von Schweinitz das Anliegen der neu gegründeten Initiative.

In verschiedenen Gruppen bat die Moderatorin des Abends, Kerstin Stromberg-Mahlmann, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Behinderte und Inklusions-Fachleute auf die Bühne. Eindrucksvoll schilderten Alfterer Unternehmer ihre Erfahrungen mit den inklusiven Arbeitsplätzen. Paul Faßbender ist davon überzeugt, dass die Mitarbeit von Behinderten inzwischen zu einem Gewinn für alle Beteiligten geworden ist. Er hat die Erfahrung gemacht, dass die Einstellung Behinderter den alltäglichen Umgang miteinander wesentlich verbessert. Das Betriebsklima sei von Respekt und Achtsamkeit geprägt. "Da ist keiner mehr die Nummer 125, sondern Bestandteil einer Unternehmensfamilie."

Die persönlichen Erfahrungen der anwesenden Unternehmer, Andreas Mankel von der 7x7finanz GmbH, André Mohr von Edeka Mohr, Günther Lehmann von Lehmanns Gastronomie und von den verantwortlichen Mitarbeitern der Deutschen Welle und den Bonner Werkstätten waren durchweg positiv. Nicht nur, dass sie davon überzeugt sind, dass Behinderte hervorragende Arbeit leisten können, sondern dass sie auch einen wesentlichen Beitrag zu einer menschlicheren Unternehmenskultur leisten.

Dreh- und Angelpunkt aller Bemühungen und Erfolge um das Thema "Inklusiver Arbeitsmarkt" ist der Integrationsfachdienst Bonn/Rhein-Sieg (IFD) des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Marie-Luise Hartung, die noch in diesem Jahr als Beraterin des IFD in den Ruhestand tritt, ist die von allen Seiten gelobte Initiatorin der Alfterer Initiative, für die sie auf ihre umfangreichen Erfahrungen und vielen Kontakte zurückgreifen kann.

Sie wird sich weiterhin aus Überzeugung für inklusives Denken und Handeln einsetzen. Mit der Initiative wird sie beratend tätig sein und unter Berücksichtigung der speziellen Fähigkeiten Einzelner aktiv ihre Vermittlung in den Arbeitsmarkt vorantreiben. Ihrem Werben um ein Mitmachen in der Alfterer Initiative folgten bereits zahlreiche Anwesende mit der Abgabe ihrer Kontaktadressen.

0 Für arbeitssuchende Behinderte, für Arbeitgeber und für alle an einer Mitarbeit in dem Netzwerk der "Initiative Inklusiver Arbeitsmarkt Alfter" interessierten Bürger, ist eine Kontaktaufnahme über die Internetseite www.iia-alfter.de möglich.

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