Alt werden in Alfter In Alfter sollen 80 stationäre Pflegeplätze entstehen

Alfter · Bauträger und Betreiber stellen im Gemeinderat ihr Konzept zum integrativen Wohnquartier am Görresbach vor. Geplant ist ein Pflegeheim mit zwei Obergeschossen und einem Staffelgeschoss.

 Hinter den Häusern an der Bahnhofstraße und Kronenstraße sowie dem Görresbach soll eine Anlage für integratives Wohnen samt Pflegeheim gebaut werden.

Hinter den Häusern an der Bahnhofstraße und Kronenstraße sowie dem Görresbach soll eine Anlage für integratives Wohnen samt Pflegeheim gebaut werden.

Foto: Roland Kohls

Das integrative Wohnquartier am Alfterer Görresbach nimmt weiter Formen an. In der Ratssitzung am Dienstagabend stellten der Bauträger und Betreiber – die Römerhaus Bauträger GmbH und die Römergarten Residenzen aus dem rheinland-pfälzischen Schifferstadt – ihre Planung eines Pflegeheims auf dem Gelände vor. Angedacht ist demnach eine Einrichtung mit rund 80 stationären Pflegeplätzen und zehn sogenannten Servicewohnungen für Menschen, die noch nicht pflegebedürftig sind.

Auf dem Areal zwischen der Bebauung an der Bahnhofstraße, der Kronenstraße und dem Görresbach will die Gemeinde Alfter wie mehrfach berichtet integratives Wohnen für Senioren, Familien und Menschen mit Behinderung ermöglichen. Dieses Konzept wurde für die 17.000 Quadratmeter große Fläche auch im Bebauungsplan festgeschrieben. Im Juni hatte der Gemeindeentwicklungsausschuss die öffentliche Auslegung des Bebauungsplans sowie die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange beschlossen. Die stationäre Pflege ist ein Teil des Gesamtkonzepts.

Dass es in Alfter einen Bedarf an Pflegeplätzen gibt, daran hatte Michael Straub, kaufmännischer Leiter der Römerhaus Bauträgergesellschaft, keinen Zweifel. Bei einer Kommune mit 25.000 Einwohnern, deren Anteil an über 65-Jährigen bei 21 Prozent liegt, sei ein Bedarf von 300 Pflegeplätzen zu erwarten, sagte er. Derzeit seien aber nur 64 stationäre Pflegeplätze vorhanden.

Anteil an über 65-Jährigen liegt in der Kommune bei 21 Prozent

Das Unternehmen Römerhaus Bauträger GmbH wurde 1983 gegründet und konzentriert sich seit etwa 20 Jahren auf den Bau von Pflegeeinrichtungen. Dabei arbeitet der Bauträger mit dem Betreiber Römergarten Residenzen zusammen. Zwei von vier Inhabern der Römergarten Betreibergesellschaft sind auch Inhaber der Römerhaus Bauträgergesellschaft.

Geplant ist eine Anlage mit zwei Obergeschossen und einem Staffelgeschoss, deren Fassade durch Vor- und Rücksprünge aufgelockert wird. Die Ein-Personen-Appartments haben eine Größe von 23 Quadratmetern, und diverse großzügige Aufenthaltsbereiche sind avisiert. Es entstehen rund 50 bis 60 Arbeitsplätze.

„Ich hatte einen sehr guten Eindruck von dem Konzept“, sagte Bürgermeister Rolf Schumacher, der sich eine Einrichtung der Römergarten Residenzen in der Nähe von Mainz angesehen hatte. Dennoch hatten die Ratsmitglieder einige kritische Fragen. So erkundigte sich Luise Wiechert (CDU) nach den Stellplätzen für Mitarbeiter und Besucher. „Wird es eine Tiefgarage geben?“, wollte sie wissen.

„Wir halten uns in jedem Fall an die Vorgaben der Landesbauordnung“, sagte der Geschäftsführer der Römerhaus Bauträgergesellschaft, Peter Kinscherff. Doch wenn es zu vermeiden sei, werde man auf eine Tiefgarage verzichten. Er machte darauf aufmerksam, dass im Schichtbetrieb gearbeitet werde und somit nicht alle Mitarbeiter gleichzeitig Stellplätze benötigen würden. Andere Nachfragen bezogen sich auf das Finanzierungsmodell. Die Bauträgergesellschaft vermietet die Anlage an die Betreibergesellschaft und verkauft die einzelnen Apartments an Investoren. Die Rendite liegt bei vier Prozent, die Fridhelm Marx (SPD) jedoch aufgrund ihrer Höhe anzweifelte.

FDP-Mann Albert Wulff fragte nach den Belegungsrechten der Eigentümer. Michael Straub von der Römerhaus Bauträgergesellschaft machte klar, dass die Eigentümer kein Belegungsrecht für ihre Wohnung haben. Im Bedarfsfall würden Eigentümer aber eine mögliche Warteliste für die Einrichtung überspringen.

Sandra Semrau (Freie Wähler) interessierte sich dagegen für die Größe der Anlage und den Zugang zu dem Park. Die Planungen richten sich genau nach den Vorgaben des Bebauungsplans, unterstrich Bürgermeister Schumacher. Die Erschließung sei im städtebaulichen Vertrag mit dem Eigentümer des Areals zu regeln. „Wann können wir denn mit dem Baubeginn rechnen?“, fragte Wilhelm Windhuis (Grüne). Das liege im Wesentlichen in der Hand der Gemeinde. Schumacher: „Wenn wir nach der Offenlage den Bebauungsplan beschließen, kann es losgehen.“

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