Neue Wohnungen in Oedekoven Im Vorgebirge fehlt günstiger Wohnraum

Alfter-Oedekoven · Häuser mit insgesamt um die 80 Wohnungen möchte eine Bornheimer Investorengruppe auf dem freien Grundstück zwischen Châteauneufstraße, Alfterer Straße und Wegscheid in Oedekoven bauen.

 Auf dieser Freifläche in Alfter-Oedekoven wollen Investoren aus Bornheim vier unterschiedlich große Wohnhäuser errichten.

Auf dieser Freifläche in Alfter-Oedekoven wollen Investoren aus Bornheim vier unterschiedlich große Wohnhäuser errichten.

Foto: Christoph Meurer

Entsprechende Pläne stellten Rudi und Frank Nettekoven und Peter Brings zusammen mit dem Architekten Jens Müller jetzt den Alfterer Politikern in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Ausschusses für Gemeindeentwicklung vor. Die Pläne gehören zu dem von Bürgermeister Rolf Schumacher aufgelegten Akutprogramm zur Schaffung von Wohnraum in Alfter (der GA berichtete).

"Es gibt einen dringenden Bedarf für bezahlbaren Wohnraum", sagte Schumacher. Dabei solle besonders die Nachverdichtung berücksichtigt werden, also die Nutzung freier Flächen innerhalb bestehender Bebauung. Darunter fällt auch das jetzt vorgestellte Projekt.

Das unbebaute Grundstück gehört seit 2009 der Gemeinde und ist grundbuchrechtlich mit einer Verpflichtung verbunden: Die Gemeinde muss für die Eigentümer der dort bestehenden sechs Häuser unentgeltlich mindestens 85 Parkplätze vorhalten: entweder auf dem unbebauten Grundstück, so wie es jetzt ist, oder in anderer Form.

Es gibt Platz für mehrere Mehrfamilienhäuser

Die Auflage hatte bisher eine Weiterentwicklung dieses Bereichs erschwert. Das könnte sich nun ändern. Architekt Müller erläuterte die Investorenpläne. Sie sehen auf dem Gelände vier Mehrfamilienhäuser vor, für die Parkplätze seien eine Tiefgarage, eine weitere Garage sowie Stellplätze auf der Tiefgarage und vor den Häusern vorgesehen.

Die Gebäude sollen laut Müller in der Höhe gestaffelt sein: Das Haus, das die Baulücke an der Châteauneufstraße schließen soll, soll viergeschossig werden, jenes an der Alfterer Straße nur zweigeschossig. "Im Haus an der Châteauneufstraße kann man sich auch Ladenlokale oder Cafés vorstellen", so Müller.

Grundsätzlich lobten die Politiker die Pläne. Das sei ein "sehr guter Entwurf", sagte Barthel Schölgens (CDU). "Es ist schön, dass sich ein Investor des Gebietes annehmen will", meinte Bolko Graf Schweinitz (Freie Wähler). Zugleich betonte er, wie wichtig öffentliche Begegnungsflächen seien.

Dass der Entwurf in diesem Punkt nachgebessert werden soll, sahen auch andere so. Auf die Frage Paul Brelohs (FDP) erläuterte Rudi Nettekoven, es seien zwischen 76 und 88 Wohnungen vorgesehen, verteilt auf die vier Gebäude. Die Art der Wohnungen, etwa für ältere Menschen oder Familien, solle sich am Bedarf orientieren. Laut Schumacher peile man Platz für 200 bis 250 Menschen an.

Noch ist es zu früh für fertige Grundrisse

Bei den Wohnungszuschnitten sei alles möglich, sagte Müller. "Es ist aber noch zu früh für fertige Grundrisse." Michael Schroerlücke (Grüne) kritisierte, dass die Verkehrserschließung des Gebietes nur über den Wegscheid erfolgen soll: "Das wird ein ziemliches Gefrickel." Er verwies darauf, dass man auf dem Weg von der Alfterer Straße zu den neuen Häusern dreimal links abbiegen müsse. "Eigentlich müsste die Verbindung zwischen Wegscheid und Alfterer Straße wiederhergestellt werden", sagte er.

Die Verwaltung plant, möglichst schnell mit der Umsetzung der Pläne zu beginnen. Allerdings muss sie sich dazu noch mit dem Rhein-Sieg-Kreis abstimmen, denn die Pläne entsprechen hinsichtlich der geplanten Gebäude nicht ganz den Festsetzungen des rechtskräftigen Bebauungsplans. "Wir hoffen, mit der Behörde den Spielraum ausnutzen zu können", sagte Claudia Gerhardi, Leiterin des Fachbereichs Planen, Entwickeln, Bauen.

Es zeigte sich, dass die Politiker generell nichts gegen ein schnelles Verfahren haben. Aber: "Die Details sollten in den Ausschüssen besprochen werden", sagte Fridhelm Marx (SPD). Dem schloss sich Wilhelm Windhuis (Grüne) an: "Wir möchten nochmals in die Detailplanungen hineinschauen, dann geben wir Gas."

Einstimmig beschlossen die Ausschüsse, die Verwaltung solle mit den Investoren und der Bauaufsicht des Kreises an die Umsetzung der Pläne gehen. Details sollen dem Ausschuss für Gemeindeentwicklung vorgelegt werden. Auf Antrag der CDU, dem sich die Grünen anschlossen, soll die Verwaltung prüfen, ob eine Zufahrt zum Wegscheid von der Alfterer Straße aus möglich ist.

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