Bis zu 500 Euro Bußgeld möglich Hundekot sorgt in Alfter und Bornheim für Ärger

Alfter/Bornheim · Hundehaufen sind eklig. Vor allem, wenn man droht hineinzulaufen. Für Hundehalter kann es in Alfter und Bornheim teuer werden, wenn sie die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners liegen lassen. Bis zu 500 Euro können fällig werden.

Achtung „Tretmine“! Nicht selten sorgt Hundekot auf Straßen, Plätzen Wiesen oder Feldern für Ärger. Als der Stadtrat von Werne aus dem Kreis Unna jüngst das Bußgeld für liegen gelassene Hundehaufen von 35 auf 200 Euro erhöhte, führte das zu landesweiten Schlagzeilen. In Alfter allerdings kann es für ertappte Herrchen und Frauchen noch teurer werden. „Die Nichtentfernung von Hundekot auf öffentlichen Bereichen ist ein Ordnungswidrigkeiten-Tatbestand im Sinne der gemeindlichen Straßenreinigungssatzung“, teilt Gemeindesprecherin Maryla Günther mit: „Je nach Einzelfall kann das Bußgeld bis zu 500 Euro betragen.“ Eine weitere Erhöhung sei zurzeit nicht geplant.

Doch ganz gleich, wie hoch die Geldbuße ist: Das Problem ist, sich fehlverhaltende Hundehalter auf frischer Tat zu ertappen. „Der Außendienst des Ordnungsamts hat auch die Gassigeher im Blick, kann aber zum einen nicht überall zur Stelle sein“, sagt Günther. Zum anderen verhielten sich Gassigeher, wenn sie die Mitarbeiter sähen, meistens korrekt. Sollte es doch einmal zum Zwischenfall kommen, werde zuerst das Gespräch gesucht, erläutert Günther weiter: „Denn es geht in diesem Fall nicht nur um Bestrafung, sondern vor allem darum, Herrchen beziehungsweise Frauchen langfristig zur Einsicht zu bringen.“

Die meisten Hundehalter in Alfter verhalten sich korrekt

Zugleich sagt die Gemeindesprecherin, dass sich die meisten Alfterer Hundehalter korrekt verhielten und den Kot ihrer Tiere beseitigten. Die bisherigen Maßnahmen der Gemeinde Alfter wie die Aufstellung von Hundekotbeutelspendern mit Abfalleimern, regelmäßige Kontrollen des Ordnungsamts – aber auch die Aufmerksamkeit von Anwohnern oder Spaziergängern – zeigten Wirkung. „Die Hundehaufen bleiben zumeist dann liegen, wenn sich Herrchen oder Frauchen unbeobachtet fühlen“, sagt Günther: „Dabei bestimmt jeder selbst ein Stück weit mit, in welchem Umfeld man leben möchte.“ Daher sei es aus Sicht der Gemeinde auch richtig, wenn Bürger die auf frischer Tat ertappten Missetäter auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machten, so Günther weiter. Aktuell erarbeite der Außendienst des Ordnungsamts neue Standorte für die Aufstellung von Hundekotbeutelspendern mit Abfalleimern, erläutert die Sprecherin weiter. Die Gemeindeverwaltung versuche, Gelder aus Sponsoring oder Kooperationen für den Kauf und die Aufstellung einzuwerben.

Beschwerden erhält das Alfterer Ordnungsamt vor allem von Landwirten und Eltern. „Vor allem auf Feldern und Wiesen, die an Spazierwegen im Alfterer Gemeindegebiet liegen, ist das Problem zu beobachten.“ Durch Hundekot könnten Futter- und Lebensmittel verunreinigt werden, denn der Kot enthalte Keime oder Krankheitserreger, die Lebensmittel wie Obst und Gemüse belasten könnten, so Günther.

Auf den Feldern ist Hundekot ein Problem

Auf die Landwirtschaft und Hundekot kommt auch Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler zu sprechen. Vor allem im Frühjahr, wenn die Felder bestellt werden, sei Hundekot ein Problem. Wenn beim Großhändler festgestellt werde, dass etwa ein Salatkopf verunreinigt sei, könne das gegebenenfalls die ganze Anlieferung eines Landwirts gefährden, so Henseler. Das Bußgeld für liegen gelassenen Hundekot beträgt in Bornheim laut Henseler „30 Euro aufwärts“. Wie hoch es letztlich ausfalle, hänge von verschiedenen Umständen ab: Wo ist es passiert? Steckt ein Vorsatz dahinter? Oder auch: Wie sind die wirtschaftlichen Verhältnisse des Verursachers?

Auch in Bornheim ist aktuell keine Erhöhung geplant. Generell ähnelten sich die Verhältnisse in der Vorgebirgsstadt mit denen in Alfter. Beschwerden über liegen gelassene Hundehaufen sind laut Henseler ein großes Thema beim Ordnungsamt, wobei sich seiner Ansicht nach 80 bis 90 Prozent der Hundehalter korrekt verhalten. Dem Rest attestiert der Bürgermeister ein „fehlendes Bewusstsein“. Es gehe aber nicht nur um Hundekot, sondern generell um Müll in der Natur, so Henseler: „Wir müssen das in die Köpfe bekommen.“

Ordnungsdienst muss Halter in flagranti erwischen

Darüber hinaus sieht der Bornheimer Bürgermeister das gleiche Problem wie die Verantwortlichen in Alfter. Der Außendienst des Ordnungsamts müsse jemanden in flagranti erwischen. Die Mitarbeiter hätten aber nicht die Zeit, um auf ihren Gängen in Ruhe nach Verursachern zu suchen oder sich gar auf die Lauer zu legen. Daher sei es das eine, an die Hundehalter zu appellieren, so Henseler. Zum anderen wolle die Stadt verstärkt Behälter mit Kotbeuteln aufstellen. Auch sei es wichtig, dass Hundehalter andere Hundehalter auf ein Fehlverhalten ansprechen, meint Henseler: „Man muss das Bewusstsein ändern, was den Müll insgesamt betrifft.“

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