Alfter Freiwillige aus fünf Ländern reinigen den Friedensweg

Alfter · Teilnehmer eines Projektlagers in Alfter haben die Anlage unterhalb des Heimatblicks auf Vordermann gebracht. Und das nicht zum ersten Mal.

Überraschende Unterstützung hat jetzt Günter Benz, Sprecher des Arbeitskreises Friedensweg im Förderverein Haus der Alfterer Geschichte, bei der Pflege des Friedenswegs erhalten. Im Rahmen eines 14-tägigen Workcamps, das der „Service Civil International“ (SCI) noch bis zum 6. Juli auf dem Bildungs- und Begegnungshof „Stallgespräch“ am Stühleshof veranstaltet, jäteten neun Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz, Mexiko, Belgien und Russland Unkraut, erneuerten die Schriften auf den Gebotssteinen und fuhren Heu ein.

Der SCI ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die 1920 gegründet wurde. Die Mitglieder setzen sich in mehr als 90 Ländern für Frieden, Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung ein.

Tätigkeitsschwerpunkte sind jährlich die zwei- bis dreiwöchigen Workcamps von Juni bis September, in denen Freiwillige aus aller Welt gemeinsam Projekte bearbeiten. Für Benz war es nach dem vergangenen Jahr schon die zweite SCI-Gruppe, die den Friedensweg kennenlernen wollte. „Unsere Arbeit passt ja thematisch bestens zu dieser Friedensorganisation“, sagte er.

Eigens aus Mexiko angereist

„Wir bieten deutschlandweit verschiedene Workcamps an. Im Stallgespräch haben wir in den ersten Tagen Wege behindertengerecht gestaltet und repariert und vom unteren Bereich des Areals zur oberen Wiese eine Rampe gebaut“, sagte Sylvia Jung, die gemeinsam mit Leonie Falk die Campleitung innehat.

Der 19-jährige Tobias war eigens aus Mexiko angereist. Er hatte vom SCI gehört und sich zum Mitmachen entschlossen. Zu Hause engagiere er sich für die Umwelt, berichtete er. Alyona, Hochzeitsplanerin aus Moskau, die Deutsch studiert hat, findet es immer wieder faszinierend, Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. „Eigentlich wollte ich meine Deutschkenntnisse aufpolieren. Dabei wird im Camp nur Englisch gesprochen“, sagte die 31-Jährige.

1978 errichtet

Erfahrungen mit anderen Menschen sammeln und dabei etwas Gutes tun ist auch die Motivation von Matteo und Daniel (beide 23). „Wir haben vor kurzem bei der Betreuung einer Klasse geholfen. Das war schön“, erläuterte Daniel.

Der Friedensweg besteht vor allem aus zehn Gebotssteinen, die zu Frieden und einem sozialen Miteinander aufrufen. 1978 hatte der Landwirt und Friedensaktivist Wilhelm Maucher (1903-1993) sie auf seinem Grundstück verlegen lassen.

1945 hatte er dort bereits eine vom Poppelsdorfer Bildhauer Jakobus Linden geschaffene Christusstatue mit weit geöffneten Armen aufstellen lassen – zum Dank für die Errettung aus Kriegsnöten.

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