50-jähriges Jubiäum Festmesse zur Grundsteinlegung der Impekovener Kirche von 1968

Alfter-Impekoven · Der damalige Architekt Gottfried Böhm hat an Festmesse zur Grundsteinlegung im Jahre 1968 teilgenommen. Weihbischof Ansgar Puff hielt die Predigt.

 50 Jahre Grundsteinlegung Impekovener Kirche: Weihbischhof Ansgar Puff (Mitte) hält die Festmesse.

50 Jahre Grundsteinlegung Impekovener Kirche: Weihbischhof Ansgar Puff (Mitte) hält die Festmesse.

Foto: Axel Vogel

Als Wahrzeichen thront St. Mariä Heimsuchung hoch über Impekoven. 1968 war die Grundsteinlegung der mittlerweile über die Grenzen des Alfterers Ortsteils bekannten Pfarrkirche. Eine Woche lang hat die katholische Pfarrgemeinde den Baubeginn mit verschiedenen Veranstaltungen groß gefeiert. Höhepunkt war am vergangenen Samstag die Festmesse mit Weihbischof Ansgar Puff, Kreisdechant Thomas Jablonka und Pfarrer Georg Theisen. Unter den Gläubigen saß auch der heute 98-jährige Architekt Gottfried Böhm, der mit dem Impekovener Gotteshaus ein Gebäude geschaffen hat, dass mittlerweile als typische „Böhm-Kirche“ in die Annalen der Architektur eingegangen ist.

„50 Jahre Grundsteinlegung ist Anlass genug, um Dank zu sagen. Wir danken Gott, dass er uns in dieser schönen Kirche einen Ort der Begegnung geschenkt hat“, sagte Puff in seiner Predigt. Die besondere Akustik der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche kam bei der Aufführung der Messe in C-Dur von Anton Bruckner, gesungen vom Kirchenchor Sankt Cäcilia Impekoven unter der Leitung von René Breuer und musikalisch begleitet von Mitgliedern des Bonner Beethoven Orchesters und dem Organisten Professor Wolfgang Bretschneider, zum Ausdruck.

Schutzbedürftige anspricht

Im Anschluss traf sich die Gemeinde bei Snacks und Wein im „Alten Apfelhof“ von Erika und Michael Mager im Oberdorf. Unter den Gästen war – eigens aus München angereist – Silke Offizier, die 2012 für ihren Bachelorabschluss die erste wissenschaftliche Arbeit über die Impekovener Pfarrkirche geschrieben hat. „Das Gotteshaus erinnert an eine Festung, die Schutzbedürftige anspricht“, beschreibt Offizier ihren Eindruck.

Pünktlich zum Jubiläumsfest wurde die Kirche im April dieses Jahres unter Denkmalschutz gestellt. Und die Plakette, so Ortsvorsteherin und stellvertretende Vorsitzende des Kirchenbauvereins Ilse Niemeyer, soll an einer sichtbaren Stelle der „Betonkirche“ angebracht werden.

Bau finanzierte seiner Zeit das Erzbistum Köln

Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher betonte die Bedeutung für das Dorf als Ort des Gebets und der Begegnung. „In der Kommune sehe ich auch viel Armut und Einsamkeit. Daher bin ich dankbar für solch eine Kirche“. Die Kirche in Impekoven ist untrennbar mit dem Namen ihres Architekten verbunden. Gottfried Böhm gilt als einer der bedeutendsten Vertreter sakraler Bauwerke der Nachkriegszeit.1986 wurde er mit dem internationalen Pritzker-Preis – dem „Nobelpreis in der Architektur“ – ausgezeichnet. St. Mariä Heimsuchung konzipierte Böhm als einen „kristallklaren Monolithen“. Für den Bau verwendete er Sichtbeton. Die Kirche ist so gebaut, dass, so erklärt es Silke Offizier in der Festschrift, „in wegweisender Form die Prinzipien der Liturgischen Bewegung mit einbezogen wurden“. Den Bau finanzierte seiner Zeit das Erzbistum Köln mit 775 035 Mark, mehr als 91 692 Euro hat der Kirchenbauverein bis heute für die Gestaltung des liturgischen Raumes aufgebracht. „Die Gestaltung des Kirchenraums soll die aktive Teilnahme der Gläubigen bei den Gottesdiensten fördern, eine enge Beziehung zwischen dem Geistlichen und der Gemeinde schaffen, und ein lebendiges Miteinander aller Gläubigen zum Ausdruck bringen“, erklärte Johannes Wilde, Vorsitzender des Kirchenbauvereins.

Ein Wunsch, den auch Weihbischof Puff in seiner Predigt zum Ausdruck brachte.

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