Gesamtschule in Alfter Entscheidung der Bezirksregierung steht noch aus

ALFTER · Rund 40 Eltern kommen zum Info-Abend des Fördervereins Gesamtschule Alfter und der Gemeinde. Ein Konzept wird noch erarbeitet.

"Der erste Jahrgang ist etwas ganz Besonderes. Ich kann Sie nur ermuntern, diesen Schritt zu wagen." Begeisterung für das Lernen an einer neu gegründeten Gesamtschule verbreitete Sabine Kreutzer, Leiterin der Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn, am Donnerstag beim dritten Informationsabend über diese Schulform. Dazu hatten der Förderverein Gesamtschule Alfter und Bürgermeister Rolf Schumacher in das Lokal "Zur Krone" in Alfter eingeladen.

Wie mehrfach berichtet, hat die Gemeinde Alfter bei der Bezirksregierung ein erneutes Anmeldeverfahren zur Errichtung einer Gesamtschule beantragt. Die Entscheidung darüber steht noch aus. Vor rund 40 interessierten Eltern erläuterte Kreutzer, die bis 2009 an der Europaschule Bornheim unterrichtete, unter anderem die Förderarbeit. Sie orientiere sich jeweils am individuellen Entwicklungsstand der Schüler. Im Unterricht werden Aufgaben etwa nach Schwierigkeitsgraden gestaffelt, und die Zeit für das Erreichen des Lernziels sei variabel. Ein Kind, das besondere Stärken in Naturwissenschaften zeige, müsse nicht gleich in der 6. Klasse eine zweite Fremdsprache wählen, und umgekehrt könne ein sprachbegabtes Kind in der 6. Klasse zwei weitere Fremdsprachen hinzunehmen.

Auf Nachfragen der Eltern versicherte die Schulleiterin, dass vor dem Schulstart ein Konzept erarbeitet werde. "Es gibt keine Experimente", sagte sie. Über den Unterricht in einer integrativen Lerngruppe berichteten Fachlehrer Dieter Schwedes und Förderpädagogin Daniela Jacob von der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule in Bad Godesberg. Dort arbeiten ein Regelschullehrer und eine Förderpädagogin als Klassenlehrer eng zusammen, damit Lernangebote und Lernziele jeweils auf die Kinder mit und ohne Förderbedarf abgestimmt sind. "Auch das soziale Miteinander der Schüler untereinander ist uns wichtig", sagte Jacob. Allerdings sei nicht jedes Kind mit Förderbedarf für den Unterricht in einer integrativen Klasse geeignet. Darüber entscheide die Schulleitung bei den Aufnahmegesprächen.

Bürgermeister Schumacher machte abschließend klar, dass eine Gesamtschule für Alfter ein Gewinn wäre, dass aber zunächst die Entscheidung der Bezirksregierung abgewartet werden müsse. Vor Ende des Monats sei damit kaum zu rechnen. Die nächste Hürde seien dann 100 Anmeldungen von Kindern aus Alfter, damit die Schule tatsächlich errichtet werden kann.

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