Wallach "Shadow" wird 40 Eingeweichtes Futter statt Geburtstagstorte

ALFTER · Es war ein ganz besonderer Geburtstag, den Familie Faßbender am Samstag gefeiert hat: Ihr Quarter Horse Shadow ist am 26. April 40 Jahre alt geworden.

 Eingespieltes Team: Margret Faßbender mit dem Quarterhorse Shadow, das am Samtag 40 Jahre alt geworden ist.

Eingespieltes Team: Margret Faßbender mit dem Quarterhorse Shadow, das am Samtag 40 Jahre alt geworden ist.

Foto: Roland Kohls

"Normalerweise werden Pferde nicht so alt, 30 Jahre sind schon viel", sagt Margret Faßbender (70). Seit 35 Jahren gehört der Wallach mittlerweile zur Familie. Körperlich ist der Senior noch fit, galoppiert immer noch gerne über die Weide und sieht mit seinem schwarzbraunem, glänzendem Fell sehr edel aus.

Nur beim Fressen braucht Shadow besondere Aufmerksamkeit: "Er kann nicht mehr richtig kauen, deshalb bekommt er eingeweichtes Futter. Seine Zähne sind alle ausgefallen, aber ansonsten fehlt ihm nichts", sagt Margret Faßbender. Auf einer USA-Reise 1978 lernten die Faßbenders Jean Claude Dysli kennen, der als Begründer der Westernreitszene in Europa gilt.

Dysli war damals gerade dabei, Shadow auf seiner Ranch einzureiten. Das Ehepaar Faßbender entschied sich, das in Nevada geborene Pferd zu kaufen. "Das war die tollste Reise die wir je gemacht haben", erinnert sich Paul Faßbender (79). Mehrere Tage waren sie damals mit Pferden in der Wüste unterwegs. "Dadurch haben wir die Quarter Horses für uns entdeckt."

"Sie sind zuverlässig, ruhig und trotzdem temperamentvoll. Und sie haben ein angenehmes Stockmaß von etwa einem Meter und fünfzig", sagt Margret Faßbender. Diese Pferderasse sei sehr gehorsam. "Sie reagieren auf ganz feine Anweisungen durch Körpersprache, zum Beispiel Gewichtsverlagerung."

Ihr Mann fügt hinzu: "Wenn man sie sattelt und die Zügel auf den Boden legt, bleiben sie trotzdem stehen." In der Wüste habe man ja auch nicht immer was zum Anbinden, schmunzelt er. In Deutschland lebte sich Shadow sehr gut ein, damals hatten die Faßbenders noch vier weitere Pferde. "Zu denen kam er erst ganz ruhig an.

Aber dann hat er mit der Hinterhand zu allen Seiten ausgetreten - ab da war er der Chef", erzählt das Unternehmerehepaar lächelnd. Margret Faßbender trainierte Shadow viele Jahre für Distanzritte, dort war er sehr erfolgreich. Die Tagesdistanzen betrugen dabei bis zu 40 Kilometer. Bei derart langen Strecken sei es wichtig, dass Puls und Atem des Pferdes stimmen.

"Das war ideal für ihn, da er schnell warm wird, aber auch schnell wieder runter kommt und ruhig dabei bleibt", so Margret Faßbender, die schon seit ihrer Kindheit reitet. Seit 2004 wird Shadow nicht mehr beritten und darf seinen wohlverdienten Ruhestand in einem Stall mit großer Koppel verbringen. "Er ist sozusagen unser Pflegepferd", lächelt Margret Faßbender.

Shadows Geburtstagsparty verlief dementsprechend eher ruhig. "Mein Mann sagte schon, ?Feiern wir ein Fest!? Aber wir müssen es ja nicht übertreiben. Wir freuen uns einfach, dass er noch bei uns ist."

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