Theater für Kinder und Erwachsene Eine neue Kulisse und viele bewährte Akteure

Alfter · 15 Jahre Freilichtwandertheater: Die Freilichtbühne Alfter kehrt mit der Aufführung von „Die kleine Hexe“ zu ihren Wurzeln zurück.

 Gegenspielerin der kleinen Hexe: Die Muhme Rumpumpel alias Ralf Hafner war auch mit einem „Motorbesen“ unterwegs.

Gegenspielerin der kleinen Hexe: Die Muhme Rumpumpel alias Ralf Hafner war auch mit einem „Motorbesen“ unterwegs.

Foto: Axel Vogel

Alfter-Ort ist seit Samstag regelrecht verhext. Auf dem Gelände des Freilichtwandertheaters der Freilichtbühne Alfter am Buchholzweg treiben die Wetterhexe Rumpumpel, die Oberhexe und vor allem die kleine Hexe, die mit ihren erst 127 Jahren noch relativ jung ist, ihr Unwesen. Und das nicht zu knapp.

Rund 300 Zuschauer verfolgten die Generalprobe des Stücks „Die kleine Hexe“ nach dem Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler. Das Ensemble präsentiert damit im Jubiläumsjahr – 950 Jahre Alfter und 15 Jahre Freilichtwandertheater – eine Neuauflage ihrer ersten Inszenierung von 2002.

„Wir haben das Stück damals im Alfterer Schloss gespielt. Jetzt haben wir Einiges verändert. Die Kulisse ist neu, viele Schauspieler sind in den vergangenen Jahren dazu gekommen“, sagte Steffi Schell, die sich mit Simone Bruns die Rolle der Oberbürgermeisterin teilt. Mutter Doris Muhr, die jedes Jahr in Alfter auf der Bühne steht, glänzte am Samstag als Oberhexe, Vater Jürgen Muhr begeisterte als Bauchladenverkäufer Billiger Jakob.

Laien- und Profischauspieler arbeiten zusammen

Seit März haben die Laien- und Profischauspieler intensiv jede Szene immer wieder geprobt, die Spielorte auf dem Vereinsareal wurden in diesem Jahr neu festgelegt, da bereits bestehende Gebäude wegen fehlender Bauanträge abgerissen werden mussten (der General-Anzeiger berichtete). Auch Speisen und Getränke werden nicht mehr in der Nähe des Eingangs, sondern am Rande der Hauptbühne an mobilen Häusern angeboten.

Ungeduldig warteten besonders die jungen Zuschauer am Samstag darauf, dass es endlich losgeht. Und da landete schon der sprechende Rabe Abraxas mit seinen großen Schwingen. Der schwarze Riesenvogel – wunderbar dargestellt von Jan Hennemann – machte sich große Sorgen um sein „Frauchen“, die kleine Hexe, die schon seit drei Tagen ununterbrochen schlief. Seine letzte Hoffnung: die Unterstützung der Menschen. Und die folgten ihm bereitwillig auf den Böhling zum Häuschen der Hexe, die Profi-Mimin Daniela Kahle mit viel Witz und Ausdruck verkörperte.

Zur Handlung: Die kleine Hexe ist ziemlich erschöpft, nachdem ihr Ausflug zum Fest der großen Hexen, der Walpurgisnacht, gründlich danebenging. Jung und unerfahren hätte sie nicht daran teilnehmen dürfen. Zu ihrem Pech wurde sie auch noch erwischt. Als Konsequenz hat sie ihren Besen der Oberhexe übergeben müssen und muss nun beweisen, dass sie eine „gute Hexe“ ist.

Schauspieler und Zuschauer wandern von Szene zu Szene

Deshalb macht sie sich gleich ans Werk. So hilft sie drei Holzweiblein beim Sammeln von Holz und verhext kurzerhand den „bösen“ Förster (Peter Eßer in einer Paraderolle), der gar nicht weiß, wie ihm geschieht und dazu verdammt ist, das Gegenteil von dem zu tun, was er will. Bei ihrem Treiben wird die kleine Hexe stets von ihrer Gegenspielerin Rumpumpel alias Ralf Hafner bespitzelt. Schon den ersten Auftritt der Muhme beobachteten Kinder wie Erwachsene mit Staunen, rückte doch die Wetterhexe mit einem Motor betriebenen Besen an.

Mehrmals wechselten Akteure und Publikum die Bühnenplätze, um bei den Abenteuern der Protagonistin mitzufiebern. Da ging es zum Schützenfest auf den Marktplatz, wo die kleine Hexe sich bei Balduin Pfefferkorn (Berndt Lisson) einen neuen Besen kauft, sowie zum Treffen des Hexenrats, der über Wohl und Wehe der kleinen Hexe zu entscheiden hat.

Aber: Ende gut, alles gut. Die Hexen unter der Federführung der Oberhexe, die die kleine Hexe für ihre guten Taten – sie gelten als „unhexisch“ – bestrafen wollten, büßen am Ende selbst. Denn: Die kleine Hexe nimmt den versammelten, alten Hexen nicht nur die Hexenkraft, sondern hext auch Zauberbücher und Besen weg.

Die nächsten Aufführungen finden jeweils an den Wochenenden, 1./2. und 8./9. Juli, am Samstag, 15. Juli, sowie an den Wochenenden, 2./3. sowie 9./10. September, statt. Beginn ist jeweils um 15 Uhr, Einlass um 14.30 Uhr. Karten zum Preis von 15 Euro (Erwachsene) und zehn Euro (Kinder bis 14 Jahre) sind im Vorverkauf im Alfterer Reisebüro, Am Herrenwingert 14, unter 0 22 22/42 38, oder unter 0 22 22/93 11 31 erhältlich.

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