Zunehmend Einbrüche im Rhein-Sieg-Kreis Diebe räumen Laube in Alfter aus

Alfter · Die Polizei verzeichnet mehr Taten im Vorgebirge - vor allem seit Beginn der dunklen Jahreszeit. Dementsprechend setzt sie verstärkt auf Einbruchschutz-Beratung und Fahrzeugkontrollaktionen.

 „Es gab nichts von Wert zu holen“: Georg Melchior am aufgebrochenen Wohnwagen, den er als Laube in seinem Garten nutzt. Die Täter entwendeten Werkzeuge.

„Es gab nichts von Wert zu holen“: Georg Melchior am aufgebrochenen Wohnwagen, den er als Laube in seinem Garten nutzt. Die Täter entwendeten Werkzeuge.

Foto: Axel Vogel

Die Meldungen häufen sich: Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind Einbrecher unterwegs. In Alfter und Bornheim hat die Bonner Polizei laut Sprecher Simon Rott in den vergangenen Wochen eine Zunahme der Fälle festgestellt – und nicht nur Wohnungen wurden Ziel der Täter. So wurden in Alfter Gartenlauben aufgebrochen. Einer der Betroffenen ist Georg Melchior, Vorsitzender des Heimatvereins Alfter: Er hat auf dem Gelände Auf dem Linsenberg einen Garten und dort einen Wohnwagen als Laube aufgestellt.

Die Unbekannten kamen in der Nacht von Sonntag, 10. Dezember, auf Montag, 11. Dezember. Sie verschafften sich Zugang zu dem Garten, in dem Melchior unter anderem Hühner hält, brachen den Wohnwagen auf und stahlen daraus Werkzeug, unter anderem einen Ratschenkasten. Und Melchior weiß von mehreren Objekten, in die eingebrochen wurde.

Eingriff ins bislang geschützte Private

Auf dem Gelände am Alfterer Ortsrand zwischen der Bahnhofstraße und dem Roisdorfer Weg liegen Gärten und landwirtschaftlich genutzte Flächen, auf denen Wohnwagen, Gartenlauben und Gewächshäuser stehen. Melchior beunruhigt weniger der Schaden, den er als „überschaubar“ bezeichnet. Vielmehr irritiert ihn „der Eingriff in meinen bislang völlig unbehelligten Privatbereich im Grünen, in dem es praktisch nichts von Wert zu holen gibt“.

Gleichwohl zeigen ihm die Aufbruchspuren, dass die Täter nicht spontan, sondern gut vorbereitet auf Beutezug gingen: „Die Tür des Wohnwagens kann man nicht mal eben so öffnen. Da ist zwar kein großartiges Schloss dran, aber zum gewaltsamen Aufhebeln braucht man schon entsprechendes Werkzeug.“ Das gelte auch für ihre weiteren Taten. Nur einen Steinwurf entfernt von seinem Wohnwagen seien ein Treibhaus und zwei Bretterverschläge, die auf dem Gelände eines Landwirtes stehen, im Handumdrehen geknackt worden. Und zwar mit einem Bolzenschneider, vermutet der Heimatvereinsvorsitzende. Damit nicht genug. Die Unbekannten beschädigten auch die Zäune von zwei weiteren Gärten.

Georg Melchior hat den Einbruch bei der Polizei angezeigt. Er hoffe jetzt vor allem, dass die zahlreichen Spaziergänger und Hundebesitzer, die in dem Bereich regelmäßig unterwegs sind, für die Problematik sensibilisiert werden. „Man sollte einfach mal stärker darauf achten, wer hier alles unterwegs ist, und verdächtige Beobachtungen dann auch der Polizei melden“, appelliert er an die Aufmerksamkeit von Passanten und Nachbarn. Wie Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei, auf Anfrage bestätigte, sind die Taten in Alfter seiner Behörde bekannt. Aus Sicht der Polizei handelt es sich dabei um „besonders schweren Diebstahl“. Darüber hinaus seien der Polizei seit Anfang Dezember zwei weitere vergleichbare Sachverhalte gemeldet worden, einer am Görreshof und ein weiterer an der Bahnhofstraße. In einem dritten Fall sei die Tat im Versuch steckengeblieben.

Auch mehrere Wohnungseinbrüche in Alfter sind bei der Polizei registriert. Für Rott passt das ins aktuelle Lagebild. Denn nachdem die Zahl der Wohnungseinbrüche in Alfter von 2015 auf 2016 um rund 25 Prozent zurückgegangen war, „rechnen wir dort für 2017 mit einem leichten Anstieg“. Ähnliches gilt laut Rott für die Nachbarkommune Bornheim: „Für das laufende Jahr ist dort ein starker Rückgang der Delikte zu verzeichnen, aber in den vergangenen Wochen haben wir wieder vermehrt Wohnungseinbrüche registriert.“

Maßnahmen zur Prävention verstärkt

Entsprechend seien die polizeilichen Maßnahmen in Bornheim verstärkt worden. Im Bornheimer Rathaus habe man eine Veranstaltung zur Einbruchschutz-Beratung durchgeführt. Eine weitere ist für Anfang Januar geplant (siehe Infokasten). Am Donnerstag dieser Woche führte die Polizei eine größere Fahrzeugkontrollaktion in Walberberg durch (der GA berichtete).

Trotz allem sieht Rott die zahlenmäßige Entwicklung der Einbruchdelikte im gesamten Zuständigkeitsbereich der Bonner Polizei positiv. „Wir verzeichnen bislang zwischen Januar und November einen erneuten Rückgang der Wohnungseinbrüche.“ Damit bestätige sich ein seit dem Jahr 2013 anhaltender Trend. „Der Rückgang bewegt sich deutlich im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zu 2016“, betont der Polizeisprecher.

Unbestreitbar sei aber auch, dass seit Beginn der dunklen Jahreszeit die Fallzahlen ansteigen – wie in jedem Jahr.

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