Modell einer Villa Rustica in Alfter Die Antike im Garten

Alfter · Das „Haus der Alfterer Geschichte“ ist um eine Attraktion reicher. Im Garten des Museums im Schatten der Sankt-Matthäus-Kirche am Hertersplatz steht jetzt der Nachbau der Front einer römischen Villa Rustica, also eines antiken Landhauses, die am 1. Mai präsentiert wird.

 Kirsten Felgner von den Stiftungen der Kreissparkasse Köln und Edgar Fischer präsentieren die neue Archivschränke.

Kirsten Felgner von den Stiftungen der Kreissparkasse Köln und Edgar Fischer präsentieren die neue Archivschränke.

Foto: Christoph Meurer

Mit jeder Menge Einsatz haben die Mitglieder des Fördervereins „Haus der Alfterer Geschichte“ um Bauleiter Bernd Süring viele Monate an dem Modell gearbeitet.

Aus Porenbetonsteinen, Holz, dem Verein gespendeten Dachpfannen und Abwasserrohren für die Säulen ist das knapp ein Meter tiefe Modell mit Vordach entstanden. In den Fenstern des kleinen Gebäudes sind römische Exponate wie Münzen und Gürtelbeschläge zu sehen. Die Tür des großen und schmucken Guckkastens wird sich in wenigen Tagen, am 1. Mai, zum ersten Mal für Besucher öffnen.

Gebaut wurde alles in Eigenregie, erläutert Bärbel Steinkemper, Schriftführerin des Fördervereins. Unterstützt wurde man dabei durch das Projekt „Aktiv vor Ort“ des Energieversorgers RWE, der 2000 Euro für das Material zur Verfügung gestellt hatte. Der Ort im Anna-Garten des „Hauses der Alfterer Geschichte“ ist nicht zufällig für den Nachbau gewählt worden. Wie Steinkemper erläutert, seien Arbeiter 1964 bei Renovierungsarbeiten quer unter dem Glockenturm der Sankt-Matthäus-Kirche auf die Grundmauern eines römischen Landhauses gestoßen.

Bilder zur Antike im Garten (Haus der Alfterer Geschichte)
7 Bilder

Bilder zur Antike im Garten (Haus der Alfterer Geschichte)

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Römerkanal und Wehranlage ebenfalls antik

Darüber hinaus gibt es in Alfter noch weitere Überreste aus römischer Zeit. So verläuft der bekannte Römerkanal, die knapp 100 Kilometer lange römische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln, zwischen Buschhoven und dem Römerhof in Brenig über das Gebiet der Gemeinde Alfter. Ebenso befand sich einst in der Nähe der heutigen Breiten Allee eine Wehranlage. Der Wall der Anlage und die Toreinlässe sind im Landschaftsbild erhalten geblieben. Ebenso ließen Streufunde und Trümmerfelder auf römische Besiedlung in Alfter schließen, so Steinkemper.

Das neue Modell im Garten zeigt einen Teil eines Hauptgebäudes einer Villa Rustica in verkleinerter Form, sagt Robin Huth, Stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins „Haus der Alfterer Geschichte“. Solche Landgüter dienten der Versorgung der Römer in den Provinzen. Im Alfterer Fall wurde die Bonner Legion versorgt.

Laut Huth ist damit die Gestaltung des Gartens des lokalgeschichtlichen Museums aber noch nicht abgeschlossen. Er weist auf das kleine, im Bau befindliche Amphitheater hin. Für Veranstaltungen im Freien solle es noch mit Sitzgelegenheiten ausgestattet werden, sagt Huth. Auch soll ein Weg durch den Garten gebaut werden: „Das wollen wir in diesem Jahr noch schaffen.“

Im Rahmen der Radtour „Alfter bewegt“ am kommenden Sonntag, 1. Mai, wird der Förderverein „Haus der Alfterer Geschichte“ den Nachbau der Römervilla ab 11 Uhr der Öffentlichkeit vorstellen. Bei dem Römertag wird auch die Römergruppe Flavii aus Walberberg für eine authentische Atmosphäre sorgen. Ab 18 Uhr klingt die Radtour durch das Gemeindegebiet im Anna-Garten des „Hauses der Alfterer Geschichte“, Hertersplatz 19, aus. Weitere Informationen sind auf der Internetseite www.hdag.info zu finden.

Ordnung im Archiv

Mit zwei neuen Archivschränken und einem Bibliotheksregal hat der Förderverein „Haus der Alfterer Geschichte“ nun weitere Möglichkeiten, Unterlagen zu archivieren beziehungsweise zu präsentieren.

Möglich wurde die Anschaffung dank einer Förderung der Städte- und Gemeinden-Stiftung der Kreissparkasse Köln im Rhein-Sieg-Kreis in Höhe von 1500 Euro sowie durch eine Spende der Bornheimer Firma Fischer Regalsysteme. Die neuen Möbelstücke seien für den Betrieb und die Organisation des Hauses sehr wichtig, sagt Bärbel Steinkemper, Schriftführerin des Vereins.

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