Alfter und Bornheim Demenz-WG - Ziel ist eine familienähnliche Wohnform

ALFTER · In Alfter und Bornheim beginnt die Standortsuche für eine Demenz-WG. Der Bonner Verein "LeA" bietet dabei seine Unterstützung an.

 Eine Gruppe aus Fachleuten und Bürgern engagiert sich für eine WG für Demenzkranke.

Eine Gruppe aus Fachleuten und Bürgern engagiert sich für eine WG für Demenzkranke.

Foto: Wolfgang Henry

Die Überlegungen zur Gründung einer Wohngemeinschaft (WG) für Menschen mit Demenz im Raum Alfter/Bornheim haben eine wichtige organisatorische Hürde genommen: Der gemeinnützige Verein "LeA - Lebensqualität im Alter", der seit März 2011 eine solche WG für sechs Mieter in Bad Godesberg betreibt, bietet strukturelle Starthilfe an. Eine Initiative für Alfter/Bornheim könnte sich unter dem Dach von "LeA" formieren.

Für die fachliche Koordination könnte "LeA" die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiterin entsprechend erhöhen, alle anderen Aufgaben müssten vor Ort selbst gemanagt werden - von der Zusammenarbeit mit Angehörigen und Ehrenamtlichen bis zu Finanzierungsfragen.

Dieses Angebot unterbreitete die Vorsitzende des Bonner Vereins, Birgit Ratz, bei einem zweiten Informationstreffen im Alfterer Rathaus. Dort hatten sich auf Einladung der Alfterer Seniorenbeauftragten Astrid Piel rund ein Dutzend Fachleute und Pflegekräfte, Bürger und Kommunalpolitikerinnen zum Austausch getroffen.

"Das Schwierigste ist die Lösung der Standortfrage", sagte die "LeA"-Vorsitzende Ratz. Die Pflegewissenschaftlerin und Fachschwester für gerontopsychiatrische Pflege ermunterte die Teilnehmerrunde, mit der Suche nach Investoren oder einer geeigneten Immobilie zu beginnen. Das soll nun geschehen. Insbesondere will Piel auch den Kontakt zur gemeindeeigenen Alfterer Wohnungsbaugesellschaft aufnehmen.

In die Überlegungen sollen auch die Bürgermeister eingebunden werden. Birgit Ratz, Leiterin der ambulanten Pflegedienste beim Caritasverband Bonn, sagte Unterstützung auch bei der Klärung von Gründungsfragen zu. "Aufgrund unserer Erfahrungen können wir wertvolle Tipps geben und Ratschläge, welche Stolpersteine man vermeiden kann."

Dennoch müsse man sich im Klaren sein, dass eine solche WG wie ein kleines Unternehmen funktioniert und geführt werden müsse. Ratz empfahl eine Wohngemeinschaft für acht Personen in einem Gebäude mit Garten. Sie forderte den Interessentenkreis auf, die eigenen Vorstellungen zu konkretisieren.

Damit wollen sich nun Andrea Schmidt, Leiterin der Beratungsstelle "ADele - Mit Alzheimer und Depressionen leben lernen" im Sozialpsychiatrischen Zentrum Meckenheim, und die Alfterer Sozialpolitikerinnen Luise Wiechert und Brigitte Schächter näher beschäftigen. Das Ziel, so Ratz, sei eine familienähnliche Wohnform.

Auskünfte bei Astrid Piel unter 0228/6484131

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