Planung in Alfter Das Gewerbegebiet Nord soll wachsen

ALFTER · Die Verwaltung schlägt vor, das Baurecht für ein erstes Teilstück an der L 183n zu schaffen. Einen Interessenten gibt es schon. Flächen werden jedoch langsam knapp.

Am Kreisel an der L 183n entsteht ein Diner-Restaurant. Angrenzend möchte die Gemeinde eine weitere Gewerbefläche entwickeln.

Am Kreisel an der L 183n entsteht ein Diner-Restaurant. Angrenzend möchte die Gemeinde eine weitere Gewerbefläche entwickeln.

Foto: Antje Jagodzinski

Schon lange ist im Gespräch, dass das Gewerbegebiet Alfter Nord um weitere Flächen wachsen soll, nun macht die Gemeinde Tempo. Die Verwaltung schlägt vor, einen 3,8 Hektar großen Teilbereich an der Umgehungsstraße L 183n zu entwickeln. Am Dienstag, 17. Januar, soll der Ausschuss für Gemeindeentwicklung über die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans abstimmen.

„Wir planen ein großes, zusammenhängendes Grundstück, weil es auch einen Interessenten dafür gibt“, sagt Bürgermeister Rolf Schumacher auf GA-Anfrage. Um handlungsfähig zu sein, habe die Verwaltung die Ausschusssitzung kurzfristig eingeschoben. „Wir versuchen, Gas zu geben, denn wir spüren deutlich, dass die Nachfrage enorm steigt“, erläutert er.

Es geht um eine Fläche, die direkt an den interkommunalen Gewerbepark Bornheim Süd/Alfter Nord angrenzt. Neben der Baustelle am Kreisel, auf der zurzeit ein amerikanisches Diner-Restaurant entsteht, könnte dann künftig der Interessent, der laut Schumacher aus dem Bereich „Handel“ stammt, seine Pläne realisieren.

Gemeinde besitzt Fläche noch nicht ganz

Bisher wird das Grundstück, das im Südosten durch den Herseler Weg begrenzt wird, teils landwirtschaftlich genutzt. Eine Rosenzucht befindet sich dort. Die Fläche sei auch noch nicht im Besitz der Gemeinde, sagt Schumacher. Es liefen aber bereits Gespräche mit dem Eigentümer: „Wir sind in erfolgversprechenden Verhandlungen.“ Günstig für die Entwicklung der Fläche ist laut Verwaltung der „extrem geringe Aufwand der verkehrsmäßigen Erschließung“: So sei das Gebiet über die Alexander-Bell- sowie die Konrad-Zuse-Straße zu erreichen. Letztere ende derzeit als Wirtschaftsweg, der lediglich verlängert werden müsste. Entlang des Herseler Wegs soll laut Sitzungsvorlage entsprechend den Vorgaben des „Grünen C“ ein privater Grünstreifen von 20 bis 25 Metern Breite entstehen.

Während besagte Fläche östlich der L 183n liegt, ist das eigentliche Potenzial zur Erweiterung des Gewerbegebiets Alfter Nord westlich der L 183n gegeben: Etwa 50 Hektar brutto sind es laut Schumacher, die die Gemeinde dafür anpeilt, zumal sie auch über „keine nennenswerten Gewerbeflächenreserven“ mehr verfügt, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Den Grundsatzbeschluss, die Planungen für Alfter Nord voranzutreiben, hatte der Gemeinderat bereits 2015 gefällt. Diese „politische Willensbekundung“ soll nun laut Verwaltung mit dem Vorschlag zur schrittweisen Umsetzung des Gewerbegebiets aufgegriffen werden. Die Entwicklung des nun in Rede stehenden Teilbereichs solle „ein deutliches Signal der künftigen Entwicklungsabsichten“ setzen.

Entwässerung ist „große Aufgabe“

Das Potenzial in Alfter Nord rückte auch im Zuge des Gewerbeflächenkonzepts des Rhein-Sieg-Kreises bereits ins Visier. Dieses zielt unter anderem darauf ab, dass die Kreiskommunen auch Gewerbeflächen für die Stadt Bonn bereitstellen sollen, da diese bereits an ihre Grenzen stößt.

Die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Alfter (WFA) hat bekanntlich eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, wie Alfter Nord entwickelt werden könnte. Eine Herausforderung dürfte werden, dass die Flächen im Besitz von mehr als 100 Eigentümern sind. Als eine „große Aufgabe“ bezeichnet Schumacher zudem die Regelung der Entwässerung. Dafür gelte es auch für das nun avisierte erste Teilstück eine „preiswerte Lösung“ zu finden.

Auch wenn dieses im interkommunalen Park liegt, den die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bornheim vermarktet, solle dort nun die Alfterer WFA diesen Part übernehmen, sagte Schumacher. Er gehe fest davon aus, dass der Ausschuss die Aufstellung des Bebauungsplans für das Teilstück beschließe. „Wenn es richtig gut läuft“, so der Bürgermeister, könnte die Gemeinde noch 2017 Baurecht schaffen.

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