Hundeschau in Alfter Dackel stolzieren über den Laufsteg

Alfter · Große Hundeausstellung zum 70. Geburtstag der Bonner Ortsgruppe des Deutschen Teckelklubs. Sieben Dackelliebhaber gründeten 1947 den Verein.

Die Öhrchen hochgestellt saß der 13 Monate alte Dackelrüde „Bruno“ vor dem Laufsteg auf dem Gelände der Bonner Ortsgruppe des Deutschen Teckelklubs 1888 (DTK) und beobachtete interessiert seine Artgenossen. Ein wenig aufgeregt war der getigerte Kurzhaardackel schon, war es doch für ihn die erste Zuchtausstellung seines Lebens. Nicht weniger angespannt waren auch Ralf und Angela Löffelmacher aus Bad Neuenahr, die – seit vergangenem Mai stolze Hundebesitzer – bei der Bewertung und der Beurteilung der Rassemerkmale und der Gangart ihres vierbeinigen Freundes auf gute Ergebnisse hofften.

Auch wenn die jährliche Zuchtschau mittlerweile zur Tradition des Vereins gehört, so war sie am Sonntag doch etwas Besonders. Denn außer dem Tag des Hundes feierte die DTK-Ortsgruppe Bonn am Sonntag ihren 70. Geburtstag. Daher hatte sich der Vorstand um den Vorsitzenden Alfred Boos auch etwas Besonderes überlegt. Schon der musikalische Einstieg des Bläserchors aus Hennef schmetterte neben verschiedenen Jagdliedern auch die obligatorische „Teckelfanfare“.

Ein besonderer Hingucker für die Besucher waren am Rande des Geländes am Alfterer Buchholzweg die Greifvögel der Falknerei Dippel aus Ochtendung. Ruhig und ein wenig selbstvergessen thronten Schleiereule „Era“, Ger-Lanner „Jara“ (eine Mischung aus Ger- und Lannerfalke) und Uhu „Emma“ auf ihren Ansitzstangen. Nur Kolkrabe „Schorsch“, der auf der Hand von Alexandra Dipppel saß, wurde gelegentlich ein wenig ungeduldig und wollte fliegen. Mancher der vorbeikommenden Teckel beobachtete die gefährlich wirkenden Greifvögel misstrauisch aus sicherer Entfernung . „Man sollte mit den Hunden nicht vorbeigehen, da die Greifvögel einen Teckel zum Mittagessen verspeisen“, lachte Boos.

Ausbildung im Vordergrund

1947 gründeten sieben Teckelliebhaber die Bonner Ortsgruppe im DTK, um die Hunde für die Jagd zu trainieren. So gab es früher auf dem Gelände verschiedene Röhren, in denen die Hunde eine simulierte Jagd mit der Witterung eines Fuchses einüben konnten. Seit 1990 steht die Ausbildung der Hunde zum Begleithund im Vordergrund.

„Der Dackel hat ein großes Ego, an dem man arbeiten muss. So soll er eine Art Grundgehorsam lernen und als Begleithund auch eine entsprechende Prüfung ablegen“, erklärte Boos, der sich um das Training im Verein kümmert. Aber auch Ausstellungen und das gesellige Beisammensein spielen im Verein eine große Rolle. Und natürlich die offene Zuchtausstellung, bei der jedermann ohne Voranmeldung teilnehmen kann.

30 "Teilnehmer"

Auch am Sonntag wetteiferten 30 Hündinnen und Rüden um die ersten Plätze innerhalb ihrer Rasse- und Altersgruppen. Die Hunde wurden gewogen und anatomisch begutachtet. Dabei untersuchte Preisrichterin Gabriela Richard bei Kurz-, Rau- und Langhaardackeln etwa die korrekte Bildung der Rute, das Haarkleid und die Gangart. Einige der Hundebesitzer ließen gleich mehrere ihrer Teckel begutachten. Wie zum Beispiel Yvonne Pelloth, die mit Tochter Isabella und Sohn Mario mit den Kurzhaardackeln „Simba“ (20 Monate), „Capper“ und “Quishon“ (beide drei Jahre alt) aus dem Kreis Heinsberg angereist war.

Mit den Kurzhaardackeln „Engels Leola“ (Mutter) und „Bluett-Engel von der Bonner Höhe“ sowie deren Tante „Engels Tabea“ trat Besitzerin Ingrid Kundoch vor die Preisrichterin. Sie ist, obwohl sie in Bonn wohnt, in der Gruppe Unna aktiv, da „dort die Hunde mehr für die Jagd ausgebildet werden. Ich möchte bei einem Hund Schönheit und Leistung vereinen. Und Teckel sind eben Jagdhunde“, erklärte die 70-Jährige.

Zur Geburtstags-Zuchtschau waren nicht nur Mitglieder und Hundebesitzer aus der Umgebung gekommen. Die Gäste mit der weitesten Anreise kamen aus Belgien. „Durch unser Jubiläum sind in diesem Jahr mehr Besucher gekommen“, freute sich Boos.

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