Lösung für geplagte Bornheimer Pendler Buslinie 680 darf Schranke umfahren

Alfter-Oedekoven/Duisdorf · Reisende, die am Duisdorfer Bahnhof von der Buslinie 680 in die S 23 nach Bonn wechseln, können darauf hoffen, den Anschluss zu bekommen.

Wie berichtet, hatten sich Pendler aus Oedekoven darüber beschwert, dass der zuverlässig fahrende Kleinbus nicht selten so lange vor der geschlossenen Schranke am Weck-Werk steht, dass der Zug nach Bonn nicht erreicht werden kann.

Wie Diana Steinhof von der Pressestelle der Gesellschaft Regionalverkehr Köln (RVK) dem General-Anzeiger mitteilte, gibt es eine Dienstanweisung an die Fahrer der Linie, die dem Problem entgegenwirken soll. Zum Hintergrund: Die 680 ist eine Linie der Stadtwerke Bonn (SWB), wird aber im Auftrag der SWB von der RVK gefahren.

Laut Steinhof betrifft die Dienstanweisung die Fahrten der Linie 680 von Gielsdorf in Richtung Lessenich. Die Fahrer dürften selbst und situativ entscheiden, ob sie einen Umweg über die Straße Alter Heerweg und die Bahnhofstraße zum Duisdorfer Bahnhof nehmen.

Das könne etwa dann erfolgen, wenn sich der Bus aus Richtung Alfter kommend der Schranke nähere und der Fahrer sehe, dass sich die Schranke gerade schließt, erläuterte Steinhof weiter. In dem Fall sei ein Abbiegen nach links in die Straße Alter Heerweg problemlos möglich. Anders sieht die Sache aus, wenn der Bus bereits in einer Fahrzeugschlange darauf wartet, dass sich die Schranke öffnet. Einfach ausscheren oder zurücksetzen dürfen die Fahrer nach Angaben der RVK nicht. „Die Straßenverkehrsordnung geht über alles“, betonte Steinhof.

Die Fahrgäste können sich also nicht hundertprozentig darauf verlassen, trotz einer langen Schließzeit der Schranke am Weck-Werk ihren Anschluss zu bekommen. „Das ist keine optimale Lösung“, sagte Steinhof. „Wir tun aber unser Bestes, um die Fahrgäste zufriedenzustellen.“ Ihren Angaben zufolge ist die Dienstanweisung seit dem 11. Januar in Kraft.

SWB-Sprecherin Veronika John sprach in diesem Zusammenhang von einer „Ad-hoc-Lösung“, mit der man leben könne. „Aus der Sicht der Stadtwerke lässt sich das Problem aber nicht so einfach lösen“, fügte sie hinzu. Auch sie betonte, dass die Fahrer jeweils situativ entscheiden würden, ob sie den Umweg nehmen oder nicht.

Ergänzend zu den Ausführungen von Steinhof sagte John, dass es für die Fahrer ja auch nicht ersichtlich sei, wie lange die Schranke am Weck-Werk jeweils geschlossen bleibe. Überdies könne es auch passieren, dass Busse, die den Umweg nehmen, dann vor der geschlossenen Schranke an der Bahnhofstraße warten müssten. Die Stadtwerke könnten aber gut nachvollziehen, dass die Situation für die Reisenden, die ihren Anschluss bekommen wollen, ärgerlich sei.

Zugleich sagte John, dass die im Dezember 2015 eingerichtete Linie 680 zuverlässig und pünktlich sei. Für die Schließzeiten der Schranken sei mithin die Bahn verantwortlich. In diesem Zusammenhang hatte ein Bahnsprecher gegenüber dem General-Anzeiger erklärt, dass das Öffnen und Schließen der Schranke am Weck-Werk über Kontakte auf den Schienen funktioniere, die von den Zügen ausgelöst würden. Laut John wollen die Stadtwerke die Situation aber weiterhin beobachten, um eine „belastbare Lösung zu finden“.

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