22 Holzhäuser Bezahlbares Bauen und Wohnen in der Eifel

Alfter · Mitstreiter für die Gründung einer Holzbaugemeinschaft gesucht. Kosten: 260.000 Euro pro 80 Quadratmeter Fläche.

Marc Wilhelm Lennartz erklärt Interessierten das Konzept in der Alanus Hochschule.

Marc Wilhelm Lennartz erklärt Interessierten das Konzept in der Alanus Hochschule.

Foto: Axel VOGEL

Gemeinsam planen, bezahlbar bauen und wohnen: Das ist das Ziel der Holzbaugemeinschaft Eifelleben im Städtchen Mechernich. Auf einem Areal von rund 17.000 Quadratmetern sollen dort 22 Holzhäuser in Gemeinschaft erbaut werden.

Sie sollen in der Fertigung ökologisch und nachhaltig sein. Generalplaner des Projekts sind Architekten und Stadtplaner des Münchener Büros "agmm", Ideengeber des Konzepts ist Marc Wilhelm Lennartz, Fachjournalist für erneuerbare Energien, Holzbau und Architektur.

Baugemeinschaften im städtischen Raum gibt es schon seit mehr als zehn Jahren, mit der Gründung einer solchen Holzbaugemeinschaft auf dem Land beschreiten "agmm" und Lennertz neue Wege.

Noch werden für die Realisierung des Projekts Mitstreiter gesucht. In der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter fand jetzt die zweite einer Reihe von Infoveranstaltungen statt, "um zu zeigen, dass Bauen im ländlichen Raum sehr attraktiv sein kann, was übrigens die Städte entlasten würde", erklärte Lennartz.

Zu den wenigen Besuchern an der Villestraße zählten auch die Freunde Lukas Birr (27) und Nicolas Merlet (26). "Solch ein alternatives Wohnprojekt, und dann noch in Holzbauweise, finde ich schon sehr interessant. In der Stadt kann man sich ein Grundstück heute schon nicht mehr leisten", sagte Lukas Birr.

Um die Schaffung bezahlbaren und nachhaltigen Wohnraums mit der Reduzierung von Kosten geht es den beiden Organisatoren. "Wir bringen das Thema Gemeinschaft über die Daseinsgrundfunktionen Bauen und Wohnen wieder dorthin, wo das Thema hingehört: in die Mitte der Gesellschaft", erläuterte Lennartz die Zielsetzung des Konzepts.

So würde der Preis eines einzelnen Hauses um rund 20 Prozent günstiger ausfallen als beim Bauen mit klassischen Investoren, weil wegen des Bauens in einer Gemeinschaft Synergieeffekte entstünden.

Mit der Erschließung des Areals in Mechernich hat die Kommune bereits begonnen. Der Baubeginn könnte Lennartz Anfang nächsten Jahres anvisiert werden, wenn bis zum Herbst mindestens elf Interessenten mit einer verbindlichen Zusage beim Projekt mitmachen würden.

Die Holzbaugemeinschaft legt die Rahmenbedingungen für die Bauten fest, der Innenausbau und eventuelle bauliche Extras können individuell realisiert werden. Die Kosten prognostizierten die Planer um die 260.000 Euro pro 80 Quadratmeter Wohnfläche.

Die Häuser sollen in vollökologischer Holzrahmenbauweise entstehen. Für die energetische Versorgung sind eine Solaranlage auf dem Dach (Strom), ein Hausstromspeicher, Niedertemperatur-Infrarot-Platten (Wärmeheizung) und eine kleine Wärmepumpe (Warmwasser) angedacht.

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