Bauen in Oedekoven Anlieger fordern Quotenregelung

Alfter-Oedekoven · Zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße in Oedekoven soll es nicht mehr als 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnungsbau geben. Dafür hat eine Initiative 1088 Unterschriften gesammelt. Geplant sind dort vier Häuser.

 Die Baulücke zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße soll geschlossen werden. Investoren wollen dort vier Häuser bauen. FOTO: MEURER

Die Baulücke zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße soll geschlossen werden. Investoren wollen dort vier Häuser bauen. FOTO: MEURER

Foto: Christoph Meurer

Zum avisierten Bauvorhaben in Oedekoven haben sich jetzt Anlieger zu Wort gemeldet. Eine Gruppe von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Freiberuflern hat dazu einen Bürgerantrag vorbereitet. Ihre Forderung: In den geplanten Häusern zwischen Châteauneufstraße und Alfterer Straße soll es nicht mehr als 30 Prozent öffentlich geförderten Wohnbau geben. Den Bürgerantrag will die Gruppe in den nächsten Tagen an die Gemeindeverwaltung übergeben. Nach eigenen Angaben haben die Initiatoren 1088 unterstützende Unterschriften in Oedekoven gesammelt.

Wie berichtet, möchten Investoren die seit Langem bestehende Baulücke schließen. Wie die Gemeindeverwaltung kürzlich mitteilte, wurde das Grundstück bereits verkauft. Die Investoren wollen vier Häuser bauen. In dem Gebäude entlang der Châteauneufstraße sollen Gewerbeflächen und rund 40 Wohneinheiten entstehen, das Haus an der Alfterer Straße soll bis zu sieben Wohnungen beinhalten. Die beiden Häuser zwischen den Straßen sollen aus 14 bis 18 beziehungsweise 20 bis 24 Wohnungen bestehen.

In den letztgenannten Gebäuden ist geförderter Wohnraum vorgesehen. Die 14 bis 18 Wohneinheiten des einen Hauses sollen für den Förderweg A (mit Wohnberechtigungsschein, für Menschen mit geringem Einkommen und Empfänger von Transferleistungen) sein. Die 20 bis 24 Wohnungen richten sich wiederum an den Förderweg B (mit Bezugsberechtigungsschein, für Menschen, deren Einkommen die Richtlinie für Förderweg A um 40 Prozent überschreitet). Nach Angaben der Gemeinde erfolgt die Belegung der Wohnungen im Förderweg A durch die Gemeinde und den Rhein-Sieg-Kreis. Im Förderweg B ist der Eigentümer zuständig.

Rechnet man beide Förderwege zusammen und nimmt die Maximalzahl der geplanten Wohnungen als Grundlage, kommt man auf einen Anteil von 47 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen. Betrachtet man nur den Förderweg A, kommt man auf 20 Prozent.

Gruppe will keine „Anti-Stimmung“ erzeugen

Nach Aussagen der Befürworter der 30-Prozent-Quote (Förderweg A und B zusammen) gebe es bereits einen hohen Anteil von Sozialwohnungen in Oedekoven. Diese erschienen teils mangelhaft gepflegt, teils verwahrlost. „Das Bekanntwerden der Bauabsichten führte innerhalb der Anwohner zu heftigen Diskussionen über die Weiterentwicklung ihres Ortes und auch zu Recherchen über die notwendige Art einer städtebaulich und sozialpolitisch fortschrittlichen Gestaltung des Baugebietes“, heißt es in einer Stellungnahme der Gruppe.

Zugleich betonen die Mitglieder, dass sie nicht grundsätzlich gegen sozialen Wohnungsbau seien und keine „Anti-Stimmung“ erzeugen wollten. Vielmehr gehe es ihnen um eine soziale Durchmischung, um Integration zu fördern und soziale Brennpunkte zu vermeiden. In dieser Hinsicht müsse die Politik gestalterische Vorgaben machen.

Zu den Bauplänen für Oedekoven findet am Montag, 4. Juli, eine Bürgerversammlung im Rathaus, Ratssaal, statt. Beginn ist um 18 Uhr. Weitere Themen sind die Planungen zur Schulwegsicherung im Jungfernpfad, das Ende der Hauptschule, der dm-Markt und die Baupläne der Freien Christlichen Schulen.

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