Verein "Rückenwind Alfter-Bornheim" Alfterer und Bornheimer engagieren sich für Bedürftige aus der Region

ALFTER/BORNHEIM · Digitale Spiele, Bücher, jede Menge Spielzeugautos, Fußbälle, Puppen- und Puppensachen - Thomas Ackermann hat in seiner Hand 40 Karten mit Weihnachtswünschen von Bornheimer und Alfterer Kindern.

 Zu Weihnachten werden wieder viele Geschenke verpackt: Der Verein "Rückenwind" sorgt mit seiner Spende dafür, dass auch Kinder mittelloser Familien an Weihnachten nicht leer ausgehen.

Zu Weihnachten werden wieder viele Geschenke verpackt: Der Verein "Rückenwind" sorgt mit seiner Spende dafür, dass auch Kinder mittelloser Familien an Weihnachten nicht leer ausgehen.

Foto: DPA

"Ich muss mich allmählich auf den Weg machen, um die Sachen zu besorgen und bei den jeweiligen Gemeinden abzugeben", stellte der Vorsitzende des Vereins "Rückenwind Alfter-Bornheim" fest. Er und sein Verein unterstützen nämlich mit insgesamt 1000 Euro die Weihnachtsbaum-Aktionen in Alfter und Bornheim.

Kinder bedürftiger Familien können da ihre Wünsche an den Weihnachtsbaum hängen, in der Hoffnung, dass diese erfüllt werden. Seit November 2010 gibt es "Rückenwind" und seitdem versucht der gemeinnützige Verein, hilfsbedürftigen Menschen in beiden Kommunen finanziell unter die Arme zu greifen.

Die Gründung vor drei Jahren war eher zufällig. Ein Vertreter des Lions Clubs wollte nämlich in beiden Städten eine Club-Dependance gründen. Es fanden sich Interessierte, die sich mehrmals diesbezüglich trafen, letztlich aber feststellten, das ein "Lions Club für uns zu elitär war. Wir wollten auch kein Geld zur Zentrale in die USA schicken, sondern jeden Cent für Bedürftige in unserer Nachbarschaft ausgeben", erklärte Ackermann, seit Januar Vorsitzender, die Motive aller 16 Gründungsmitglieder.

Mitglied kann bei "Rückenwind" jeder werden. Mittlerweile engagieren sich 37 Bornheimer und Alfterer Bürger im Verein. Und es werden immer mehr. Der Verein unterstützt bereits existierende Projekte der Kommunen oder hilft bedürftigen Mitbürgern mit einen kleinen Zuschuss.

So fördert die Initiative etwa seit 2011 den JeKi- Unterricht ("Jedem Kind ein Instrument") an der Sebastian Grundschule in Roisdorf. Zehn begeisterte Hobby-Musiker, deren Eltern den Musikunterricht von der zweiten bis zur vierten Klasse nicht bezahlen können, können dadurch ihre Instrumente weiterhin nutzen. "Musikunterricht fördert die soziale Kompetenz", weist Ackermann auf die Bedeutung der musikalischen Erziehung hin.

Auch einer Familie in Roisdorf, die für ihre zwei Kinder weder Kleidung noch Schulmaterialien kaufen konnte, half "Rückenwind" in diesem Jahr schnell und unbürokratisch mit 500 Euro.

Hilfe soll im kommenden Jahr auch die offene Ganztagsschule in Alfter-Oedekoven wieder erhalten. Bisher unterstützte der Verein die OGS mit 2500 Euro, ab dem ersten Januar übernimmt der Verein für zwei Kinder die Kosten für das Mittagessen. "Wir sehen uns nicht als Almosenverteiler. Menschen, denen wir unter die Arme greifen, motivieren wir zur Selbsthilfe", erklärt der Vorsitzende.

Allerdings hat der Verein keinen persönlichen Kontakt zu einzelnen Hilfsbedürftigen. "Die Suche nach Hilfe geht immer über offizielle Stellen, das heißt Schulsozialarbeiter, Jugendämter, Lehrer und Sozialämter wenden sich an uns. Denn wir können die Bedürftigkeit eines Menschen gar nicht beurteilen", machte Ackermann deutlich.

Rund 8000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden hat der Verein im nächsten Jahr zur Verfügung. Eine Internetseite, Präsenz in sozialen Netzwerken wie Facebook, Flyer und Gewerbeschauen machen "Rückenwind" zusehends bekannt.

Manche Firma verzichtet auf Weihnachtsgeschenke an ihre Zulieferer und spendet das Geld, unter anderem an "Rückenwind". Der Name sei Programm. "Wir wollen den Leuten Rückenwind geben, damit sie ihre Probleme meistern", betonten Ackermann und seine Stellvertreterin im Verein, Ruth Wienke. "Uns geht es gut. Wir wollen etwas zurückgeben."

Info

Mehr Infos zum Verein "Rückenwind" gibt es im Netz oder per E-Mail an: info@rueckenwind-abo.de

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