Wasserverband Südliches Vorgebirge 35 Kilometer Gewässerstrecke im Blick

ALFTER · Der Hauptlauf des Alfterer Bornheimer-Baches kommt von der Quelle bis zum Rhein zwar nur auf gut elf Kilometer, doch rechnet man die Zuflüsse dazu, werden daraus knapp 35 Kilometer Gewässerstrecke. Auch um diese zahlreichen Nebenbäche wird sich ab dem kommenden Jahr der Wasserverband Südliches Vorgebirge kümmern und somit eine einheitliche Bewirtschaftung gewährleisten.

 Blick auf den Görresbach mit dem Bahngleisen im Rücken in Richtung Alanus Hochschule nahe der Straße Stühleshof.

Blick auf den Görresbach mit dem Bahngleisen im Rücken in Richtung Alanus Hochschule nahe der Straße Stühleshof.

Foto: Axel Vogel

Das haben der Gemeinderat von Alfter und der Stadtrat von Bornheim befürwortet. Vorbehaltlich der Zustimmung der Unteren Wasserbehörde soll die Zuständigkeit für die Nebenbäche ab 2016 dem Verband übertragen werden, der von diesen beiden Kommunen gebildet wird.

Warum der Verband zurzeit nur die Pflege des Hauptlaufs verantwortet und die Kommunen für die Nebengewässer zuständig sind, bleibt ein Rätsel in der Geschichte des 1938 gegründeten Verbandes. "Das ist ungewöhnlich", sagte Geschäftsführerin Irmgard Mohr, als sie jüngst im Alfterer Ausschuss für Gemeindeentwicklung die Aufgaben des Verbandes vorstellte.

Denn in der Anfangszeit hatte sich der Verband sehr wohl auch um die Zuflüsse gekümmert, was aus unbekannten Gründen im Laufe der Zeit wieder rückgängig gemacht worden war. Zeitweilig war der Verband sogar nur für den Hauptlauf des Baches ab dem Bahnhof Alfter bis zur Mündung in den Rhein auf Bornheimer Gebiet beschränkt. Das wurde 2006 zunächst probeweise wieder geändert.

Seit 2008 erstreckt sich die Zuständigkeit des Verbandes dauerhaft wieder auf den Oberlauf auf Alfterer Gebiet. Damit dies im Namen des Gewässers ersichtlich wird, wurde der Roisdorfer-Bornheimer-Bach in Alfterer-Bornheimer-Bach umbenannt. Er reicht von der Quelle in Gielsdorf über die als Mirbach, Görresbach, Roisdorfer und Bornheimer Bach bezeichneten Abschnitte bis zur Einmündung in den Rhein auf Bornheimer Gebiet.

Zuflüsse gibt es reichlich. Nebenbäche in Alfter findet man etwa am Schlebendgesweg, am Domplatz und an der Olsdorfer Heide. Insgesamt sind es neun Zuflüsse mit sieben Kilometern Gewässerstrecke. Bornheim kommt auf zehn Nebenbäche, unter anderem am Oberdorfer Weg in Roisdorf, oberhalb von Brenig fließt der Mühlenbach, und von den Höhen Waldorfs laufen gleich mehrere Zuflüsse talabwärts. Sie summieren sich auf 16,6 Kilometer Gewässerstrecke.

Früher versickerte der Bach in der Feldflur unterhalb von Bornheim, Anfang der 1930er Jahre erhielt er mit einer 1,8 Kilometer langen Verrohrung einen Ablauf in den Rhein. Das Einzugsgebiet des Alfterer-Bornheimer Baches reicht von Alfter bis nach Kardorf und umfasst 37,6 Quadratkilometer. Wie Mohr erläuterte, wird eng mit dem Wasserverband Dickopsbach, dem die Städte Bornheim, Brühl und Wesseling angehören, zusammengearbeitet.

Zu den Aufgaben der Bewirtschaftung gehören unter anderem: die Kontrolle der Durchlässe und die Mahd der Böschungen, der Rückschnitt von Gehölzen und die Entfernung von Totholz, die Entschlammung des Bachbettes und naturnahe Gestaltungsmaßnahmen. Und zwar unabhängig davon, ob der Bach verrohrt ist oder nicht. Durch Verrohrung verliere er nicht seine Gewässereigenschaft, so Mohr, die bei der Stadt Bornheim in der Stabsstelle Umwelt und Agenda arbeitet.

Hochwasserschutzmaßnahmen gehören nicht zum Aufgabengebiet des Verbandes, dennoch haben die Mitarbeiter auch ein Auge auf Überschwemmungsgefahren. So klären sie beispielsweise Anwohner auf, damit in der Nähe des Baches kein abschwemmbares Material gelagert wird. Die geänderte Satzung für den vergrößerten Zuständigkeitsbereich soll Anfang 2016 in Kraft treten.

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