Gewerbegebiet Alfter-Nord 35 Hektar und 160 Eigentümer

ALFTER · Die Gemeinde Alfter will das Gewerbegebiet Alfter-Nord entwickeln. Über den aktuellen Stand berichtete der Geschäftsführer der Alfterer Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFA), Kämmerer Nico Heinrich, in der Sitzung des Alfterer Wirtschaftsausschusses am Donnerstag.

 Das Areal zwischen der L 183n und der Bahn soll als Gewerbegebiet Alfter-Nord entwickelt werden. FOTO: KOHLS

Das Areal zwischen der L 183n und der Bahn soll als Gewerbegebiet Alfter-Nord entwickelt werden. FOTO: KOHLS

Foto: Roland Kohls

Die dazugehörige Machbarkeitsstudie, die laut Tagesordnung eigentlich vorgestellt werden sollte, wird allerdings erst im Herbst fertig sein.

Das im Flächennutzungsplan bereits als Gewerbefläche ausgewiesene Gebiet erstreckt sich von der Bornheimer bis zur Bonner Stadtgrenze zwischen der Landstraße 183n und der Bahnlinie und hat eine Größe von 35 Hektar. Mit Blick auf die Anbindung durch die Umgehungsstraße L 183n und die nahe Autobahn 555 sieht Heinrich „sehr gute Vermarktungschancen“.

Das Areal soll über eine Ringstraße an den vorhandenen Kreisverkehr am interkommunalen Gewerbegebiet Bornheim-Süd/Alfter-Nord und an der Hohen Straße angeschlossen werden. Für die Entwässerung sei man auf den Bonner Randkanal an der Bonner Stadtgrenze angewiesen. Der andere Fixpunkt sei der nördliche Alfterer Hauptsammler am Herseler Weg.

Um Details zu besprechen, sei es noch zu früh. Dafür sei die Machbarkeitsstudie, die sowohl die Entwicklung des Gebiets auf die technische Machbarkeit hin als auch die wirtschaftliche Tragfähigkeit untersucht, unerlässlich.

Besonders problematisch seien die komplexen Eigentumsverhältnisse. Demnach befinden sich die erforderlichen Flächen in den Händen von rund 160 Eigentümern, mit denen sich die Gemeinde einigen muss. Damit hängt die Frage der Wirtschaftlichkeit zusammen: „Für Gewerbeflächen erzielen wir deutlich geringere Preise als für Wohnbauflächen“, erklärte Heinrich. Er gehe von einem zeitlichen Horizont von zehn bis zwölf Jahren für die komplette Umsetzung aus. Wegen der Größe des Areals rechnet er allerdings mit einer schrittweisen Umsetzung in mehreren Bauabschnitten.

„Es geht darum, Arbeitsplätze zu schaffen"

Ob mit der Anbindung an die Kreuzung Hohe Straße/L 183n die Umwandlung in einen Kreisverkehr möglich sei, wollte Hans Angrick, sachkundiger Bürger für die SPD, wissen. Es habe erste Gespräche mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW gegeben, antwortete Heinrich. Dabei sei geklärt worden, dass ein Anschluss überhaupt möglich ist. Auch ein Kreisverkehr sei denkbar, allerdings ginge dessen Finanzierung voraussichtlich komplett zu Lasten der Gemeinde Alfter.

Eine andere Frage war die nach der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Städten Bonn und Bornheim. Auch hier habe es vor Ostern ein Spitzengespräch mit dem Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan, dem Bornheimer Bürgermeister Wolfgang Henseler und Alfters Bürgermeister Rolf Schumacher gegeben, berichtete Heinrich. Dabei sei der Wille zur Zusammenarbeit noch einmal bekräftigt worden. Konkreter sei man aber nicht geworden.

„Ich bin hellhörig geworden, als sie von den geringen Preisen gesprochen haben“, sagte Marc Rösner, der in der Sitzung als sachkundiger Bürger für die Freien Wähler vereidigt wurde. „Lohnt sich die Entwicklung des Gewerbegebiets überhaupt?“, fragte er.

„Die Entwicklung von Gewerbegebieten ist eher Wirtschaftsförderung“, sagte Heinrich, große Gewinne seien nicht zu erwarten. „Es geht darum, Gewerbebetriebe anzusiedeln, die Gewerbesteuer zahlen und Arbeitsplätze schaffen.“ Der Ausschussvorsitzende Wilhelm Windhuis (Grüne) kündigte an, das Thema nach der Sommerpause erneut auf die Tagesordnung zu setzen, um den aktuellen Sachstand zu erfahren.

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